Der Überfall auf Reichsabt Alexander Sauter im Otterwald
war der Höhepunkt eines jahrelangen Machtstreits zwischen
den Fürstbischöfen von Augsburg und dem Kloster Ottobeuren.
Unter Führung des Pflegers von Schöneck [Oberschönegg], Diepold von Gemmingen, wurde der Plan am 11. Januar 1611 umgesetzt. Abt Alexander Sauter war um 19 Uhr von Niederrieden ins Nachtquartier in Egg a. d. Günz aufgebrochen. Mehr als 100 Bauern waren am Überfall an der Ottersteige beteiligt, bewaffnet mit zahlreichen, teils mit pulverleeren Musqueten und Standrohren, teils mit Spießen und Hellebarden.
Der gefangene Abt wurde über mehrere Stationen unter großem Zulaufe des Landes- und Stadtvolkes nach Dillingen verbracht. Es kam sogar zu einer Bootsfahrt auf der Donau, die wegen eines Hochwassers ein Fortkommen an Land offensichtlich unmöglich gemacht hatte. Am 13.01.1611 in Dillingen angekommen, blieb Abt Alexander acht Wochen inhaftiert.
Nach Ottobeuren kam die erste Nachricht von der Gefangennehmung des Hrn. Abtes schon in der ersten Nacht vom elften auf den zwölften Januar durch zwei eigens abgeordnete Eilboten, welche die Dorfgemeinde Eck abgeschickt hatte.
Prior Sandholzer ließ die Glocken läuten und im Nu hatten sich etwa 200 Ottobeurer versammelt. Man bewaffnete sich und besetzte die Ortseingänge. Letztlich suchte man sich mehrere Verbündete und trat in Verhandlung.
Nach einer Reihe von Zugeständnissen trat der Abt am 6. März in Begleitung der reichsständischen Abgeordneten die Rückreise nach Hause an, wo man ihn, als einen unerschütterlichen Verteidiger der teuersten Stiftsrechte mit aller Ehrfurcht ebenso, wie mit aller Freude empfing.
Text auf dem Denkmal
Hier an der Ottersteig wurde am 11. Januar 1611 auf dem
Weg von Niederrieden nach Egg der Ottobeurer Reichsabt
Alexander Sauter gefangen genommen vom Fürstbischof v.
Augsburg nach Dillingen. Dies führte durch Ottobeuren zur
Gründung der Benediktineruniversität von Schwaben,
Schweiz und Österreich in Salzburg 1617 - 1622.
Die Wappen auf dem Denkmal
Links unten findet sich das Wappen des Abtes Alexander (mit den Buchstaben „F A S“ für Frater Alexander Sauter - auch der Abt bezeichnete sich früher demütig als „Bruder“), rechts das der Universität. Links oben ist das Wappen der Gemeinde Niederrieden abgebildet, rechts oben das der Gemeinde Egg (der Abtsstab steht für Ottobeuren, das Dreieck für den aus Egg an der Günz stammenden Theologieprofessor Eckius / Johannes Eck, den Gegner Martin Luthers).
Hier findest du sehr ausführliche Informationen zu diesem Überfall und allem, was davor und danach passiert ist: Ottobeuren macht Geschichte
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