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Die "Nasse Wand" - Verwitterungserscheinungen EarthCache

Hidden : 9/3/2022
Difficulty:
4.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


     
   
 

Beschreibung

 
 

Die "Nasse Wand" - Verwitterungserscheinungen

 
     
  Allgemeines
 
 

Die "Nasse Wand" ist ein weiteres Naturphänomen, was es hier im schönen Berchtesgadener Land zu entdecken gibt. Es handelt sich hierbei um eine Felsformation, die direkt an der Königsseer Ache an der Grenze zwischen Berchtesgaden und Schönau am Königssee liegt. Die Namensgebung leitet sich von der besonderen Gegebenheit ab, dass die Felswand nahezu dauerhaft nass ist. Zwischen den zum Bach geneigten Felsschichten tritt Wasser aus, welches in der warmen Jahreszeit in kleinen Rinnsalen an der senkrecht zerklüfteten Wand hinab läuft und in der Ache mündet. Im Winter bei Frost gefriert das Wasser an der Wand zu mächtigen Eiszapfen. Dies ist auch beliebtes Kunstmotiv bei Malern; besonders im Winter.

Mit dem dauerhaften Einfluss durch das Wasser unterliegt die "Nasse Wand" Verwitterungs-erscheinungen, die geologisch betrachtet hier als Thema näher beleuchtet werden.

 
     
   
     
  Verwitterung

 
 

Unter Verwitterung spricht man in der Geologie von der natürlichen Zersetzung von Gestein, welche an oder nahe der Erdoberfläche sprichwörtlich Wind und Wetter ausgesetzt ist. Bei der Verwitterung gibt es jedoch Unterschiede, bei der mehrere Prozesse zusammenspielen und so eine physikalische Zerstörung und oder chemische Veränderung des Gesteins herbeiführen. Je nach den vor Ort herrschenden Voraussetzungen sind die Verwitterungsprozesse mehr oder weniger stark ausgeprägt. Je nach Art der Verwitterung bleiben die gesteinsbildenden Minerale erhalten (physikalische Verwitterung) oder werden aufgelöst oder umgewandelt (chemische Verwitterung). Die Verwitterung zählt wie die Erosion und der Sedimenttransport und die Sedimentablagerung zu den exogenen Faktoren. In einer Reihe von exogener Prozesse steht die Verwitterung oftmals an erster Stelle. Bestimmte Gegebenheiten wie Gelände an steilen Hängen und oder Gesteine, die einer hohen Reliefenergie ausgesetzt sind, werden durch Verwitterungen schnell erodiert und an anderer Stelle mit geringerer Reliefenergie wieder als Sediment abgelagert. Die "Nasse Wand" besitzt durch ihre besondere Lage ideale Voraussetzungen, um Verwitterungen ausgesetzt zu sein und diese Verwitterungserscheinigungen auch aufzuzeigen.

Wie schon erwähnt, gibt es nicht den einen Verwitterungsprozess, sondern man unterscheidet diese grob in drei Arten:

Physikalische Verwitterung

Hier handelt es sich um die mechanische Schwächung oder Zerstörung des Gesteinsverbandes infolge einer Volumenzunahme von einzelnen Komponenten desselben, die verschiedene Ursachen haben kann. Man spricht deshalb auch von physikalischer und oder mechanischer Verwitterung.

Chemische Verwitterung

Unter der chemischen Verwitterung wird die Gesamtheit all jener Prozesse verstanden, die zur chemischen Veränderung oder vollständigen Lösung von Gesteinen unter dem Einfluss von Niederschlägen und oberflächennahem Grundwasser bzw. Bodenwasser führen. Dabei ändern sich mit dem Mineralbestand meist auch die physikalischen Eigenschaften des Gesteins. Durch das Wasser werden Elemente oder Verbindungen aus den Mineralen gelöst (bis hin zur vollständigen Auflösung) oder im Wasser bereits gelöste Elemente oder Verbindungen in die Minerale neu eingebaut.

Biogene Prozesse

Unter biogener Verwitterung (auch biologische oder biotischer Verwitterung genannt) versteht man Verwitterung durch den Einfluss lebender Organismen sowie ihrer Ausscheidungs- bzw. Zersetzungsprodukte. Diese Wirkungen können physikalischer Natur sein wie z.B. durch Wurzelsprengung oder in einer chemischen Einwirkung bestehen, wenn Algen und Moose das Gestein angreifen.

In vielen Fällen findet man jedoch nicht immer nur einen Verwitterungsprozess vor, denn die Verwitterungsformen lassen sich nicht immer klar trennen, bzw. treten meistens zusammen und oder nacheinander auf. Auch wirkt eine Verwitterung stärker, wenn eine andere Verwitterung vorher schon eine Angriffsfläche geschaffen hat. So ist die chemische Verwitterung beispielsweise effektiver, wenn die physikalische Verwitterung das Gestein schon teilweise zerrüttet hat.

Durch die Vielzahl an verschiedenen Ausgrägungen von physikalischer und chemischer Verwitterung, wird nachfolgend je eine Ausprägung physikalischer und chemischer Verwitterung näher betrachtet. 

 
     
  Frostverwitterung

 
 

Eine Ausprägung der physikalischen Verwitterung stellt die Frostverwitterung dar. Die Frostverwitterung oder auch Frostsprengung genannt, charaktierisiert sich durch eine Volumenausdehnung von gefrorenem Wasser in Poren oder Klufträumen innerhalb des Gesteins und zählt damit zu den wichtigsten Prozessen der physikalischen Verwitterung. Diese Verwitterung kommt jedoch nur in Gegenden vor, in denen klimatisch gesehen kalte Winter vorkommen, damit sich Frost in größeren Mengen bilden kann. Hierzu zählen beispielsweise höhere geographische Breiten, wie Polargebiete und kaltgemäßigtes Klima sowie die höher gelegenden Gebirgsregionen wie das Berchtesgadener Land.

Bei der Frostsprengung kann ein Druck von über 200 MPa (Megapascal) auftreten. Bei -5 °C beträgt der Druck 50 MPa. Bei -22 °C ist mit 211,5 MPa das Druckmaximum erreicht. Dabei kommt es zu einer Volumenzunahme von bis zu 9 %. Bei noch höherem Druck geht das Eis in eine andere, weniger Raum beanspruchende Form über. Durch den entstandenen Druck und der Volumenzunahme des gefrorenen Wassers, der sich in den Spalten des Gesteins gebildet hat, wird dann nach und nach das Gesteins an der Felswand abgetrennt und teilweise richtig herausgesprengt. Das ist jedoch abhängig vom vorhanden Gestein. So reichen geringe Kräfte, um Lockergestein zu lösen, während bei fest anstehenden Gestein schon deutlich mehr Kraft nötig ist. Der Prozess der Abtrennung von Blöcken aus dem Anstehenden heißt Blockzerfall. Wenn grobkörniges Erstarrungsgestein durch chemische Zersetzung geschwächt wird, kann Wasser längs der Grenzflächen zwischen den Mineralkörnern in das Gestein eindringen; hier kann das Wasser gefrieren und durch den starken Druck der dabei auftretenden Volumenvergrößerung die Mineralkörner voneinander trennen. Dieser Prozess wird körniger Zerfall genannt.

 
     
  Lösungsverwitterung

 
 

Eine Ausprägung der chemischen Verwitterung stellt die Lösungsverwitterung dar. Darunter ist die Lösung von Gesteinen zu verstehen, die hauptsächlich aus Mineralen bestehen, die in reinem Wasser löslich sind. Spezielle Verwitterungserscheinungen der Lösungsverwitterung sind der Salzspiegel und der Gipshut im Dachbereich von Salzstöcken. Auch wenn die Lösungsverwitterung der chemischen Verwitterung zugeordnet wird, kann sie auch als physikalische Verwitterungsart aufgefasst werden, denn die chemische Zusammensetzung des Gesteins wird durch die Lösung nicht verändert, sondern nur die Kristallstruktur zerstört.

 
     

 

     
  Logbedingungen
 
 

Um diesen Earthcache loggen zu dürfen, müssen die nachfolgenden Aufgaben erfüllt werden. Als Hilfmittel kann ein Smartphone von Vorteil sein, um die Struktur der Wand noch besser zu erkennen.

Bitte beachte, dass es im Winter mit der Betrachtung der Felswand schwieriger ist, wenn alles gefroren ist. Vorteilhaft ist daher ein Besuch direkt im Frühling, um das Ausmaß der Verwitterung deutlich zu erkennen.

Begebe dich zu den Originalkoordinaten, schau dir die "Nasse Wand" genauer an und beantworte nachfolgende Fragen.

 
 
 
  Aufgabe 1
 
 

Betrachte die komplette Felswand und erkläre mir die Struktur und Farbe der Oberfläche. Sieht die "Nasse Wand" komplett gleich aus oder gibt es Unterschiede? Was sind die Gründe dafür?

 
     
  Aufgabe 2  
 

Kannst du an der Felswand eine physikalische Verwitterung in Form einer Frostverwitterung erkennen? Woran machst du das fest?

 
     
  Aufgabe 3  
 

Schau dir den Boden an der Felswand genauer an. Kannst du einen Blockzerfall, körnigen Zerfall oder gar keinen Zerfall erkennen? Begründe bitte deine Beobachtung.

 
     
  Aufgabe 4
 
 

Kannst du an der Felswand eine chemische Verwitterung in Form einer Lösungsverwitterung erkennen? Woran machst du das fest?

 
     
  Aufgabe 5 - Foto
 
 

Mache ein Foto von dir selbst oder eines persönlichen Gegenstandes vor dem Hintergrund der Infotafel, der Gemeinde Schönau am Königssee zur "Wissenwerte Wanderung entlang der Königsseer Ache". Hinweis: Nach den neuen Regeln darf ein Foto wieder gefordert werden und ich finde es gehört beim Earthcache einfach dazu.

 
 
 
 

Schicke mir bitte eine Nachricht via Message-Center oder Kontaktformular mit deinen Antworten aus Aufgabe 1 bis 4 unter Angabe des EC's "Die "Nasse Wand" - Verwitterungserscheinungen" an die in meinem Profil angegebene Adresse. Das Logfoto einfach an deinen Onlinelog hängen. Nach dem Absenden der Antworten darfst du auch sofort online loggen. Falls etwas nicht in Ordnung sein sollte, melde ich mich dann bei dir.

 
 
 

 

     
  Quelle  
 

https://www.berchtesgaden.de/nasse-wand, https://bgl.wiki/bgl/Nasse_Wand, https://de.wikipedia.org/wiki/Verwitterung, https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/frostverwitterung/2737, https://www.klett.de/alias/1014880

 
 
 
 

Happy hunting,

dedi1510

 
     

 

Additional Hints (No hints available.)