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Die brennenden Steine EarthCache

Hidden : 9/18/2022
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


In diesem aufgelassenen Sandsteinsteinbruch in Höbersbach am Fuße des Peilersteins, vor dem du nun stehst, wurde durch Zufall Bernstein, in eine Kohlelage eingebettet, gefunden. Dabei handelt es sich um fossiles Harz von Bäumen und Sträuchern, meist von Nadelhölzern, wie in diesem Fall. Bernstein ist daher weder ein Gestein noch ein Mineral, da keine kristalline Umwandlung wie bei einer Versteinerung stattfand, was man allerdings erst gegen Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts herausfand. Vorher hielt man Bernstein für einen Edelstein und er war eine begehrte Handelsware. Verschiedene Handelsrouten - Bernsteinstraßen - wurden nach ihm benannt, auf denen das fossile Harz aus dem Nord- und Ostseeraum in den Mittelmeerraum transportiert wurde. Einer dieser alten Handelwege führte bereits in vorrömischer Zeit ausgehend von der Danziger Bucht nur 50 km östlich von Wien in Carnuntum über die Donau und dann weiter durch das Mittelburgenland bis nach Italien. Der römische Gelehrte Plinius der Ältere (* 23 oder 24 in Novum Comum, heute Como; † 25. August 79 in Stabiae beim Ausbruch des Vesuv) erwähnte diesen Weg in seinem 37 Bücher umfassenden enzyklopädischen Naturkundewerk Naturalis historia, in welchem das um 50 nach Christus bekannte naturkundliche Wissen zusammengefasst war. Die historia ist, nebenbei bemerkt, die älteste vollständig erhaltene systematische Enzyklopädie!

Die honigfarbenen bis rötlichen Höbersbacher Funde - eingebettet in eine recht dünne Kohleschicht - erwiesen sich größenteils als sehr klein, nur wenige Millimeter groß und noch dazu als recht spröde. Man fand nur sehr wenige etwa faustgroße Stücke. Seit der Altsteinzeit wird Bernstein für die Schmuckherstellung verwendet, der Großteil dient heute jedoch zur Herstellung von Lacken und Medikamenten. Der hier entdeckte Bernstein war für die Schmuckherstellung nicht geeignet.

Der Name Bernstein kommt aus dem Niederdeutschen bernen und bedeutet brennen, denn das Harz ist brennbar. Wird es verbrannt, entwickelt sich starker Rauch und ein angenehm harziger Geruch. Reibt man Bernstein, entsteht eine negative elektrostatische Aufladung. Unter UV-Licht strahlt er weiß-blau. Manchmal befinden sich im Bernstein eingeschlossene Teile von Pilzen, Pflanzen, Früchten oder Tieren, was dann das Fundstück besonders interessant und einmalig macht. Funde mit diesen sogenannten Inklusen sind begehrte Sammlerstücke, denn nur etwa jedes 500. Fundstuck weist einen Einschluss auf. Deshalb hat beispielsweise das Naturhistorische Museum in Stuttgart ein eigenes Bernsteinkabinett, eine der bedeutendsten Inklusensammlungen der Welt. 

Höbersbach liegt innerhalb der Flyschzone - deren Gesteine rund 50 bis 70 Millionen Jahre alt sind - auf der sogenannten Greifensteiner Decke. Mehr über Flysch erfährst du bei meinem Earth Cache "Die rutschenden Steine". Vor Jahrmillionen war hier ein Küstengebiet des Penninischen Ozeans. Die hier wachsenden Pflanzen gelangten ins Wasser und wurden samt dem Harz in die Tiefen des Meeres gezogen. Ein interessanter Punkt ist, dass in diesen Zeitraum das Tertiär (vor 55 Millionen Jahren) fällt, das Zeitalter, in dem sich die Säugetiere entwickelten. Die harten Sandsteine des Steinbruchs entstanden unter anderem durch Schlammlawinen, die in die Tiefseebecken des urzeitlichen Ozeans flossen. Als der Steinbruch bewirtschaftet wurde, transportierte man den beigeorangen bis rötlichbraunen Sandstein zu Bauzwecken nach Gablitz und Wien.

Das Alter des Bernsteins wird anhand der ihn umschließenden Gesteinsschichten ermittelt. Die ältesten Funde sind 300 Millionen Jahre alt. Alle fossilen Harze, die älter als 1 Million Jahre sind, werden als Bernstein bezeichnet. Sind die Harze jünger, spricht man von Kopal, welcher oft in tropischen Flüssen zu finden ist und ein Alter von einigen tausend Jahren hat. Bernstein schwimmt in Salzwasser, da er sehr leicht ist. 1 Kubikzentimeter wiegt 1 -1,1 Gramm! Er ist somit nur ein bisschen schwerer als das Wasser selbst!

Bernsteinfunde gibt es übrigens weltweit in unterschiedlichen Farben, welche durch verschiedene Einschlüsse entstanden: gelb (durch viele mikroskopisch kleine Luftbläschen), rot (durch eisenhaltige Sedimente), elfenbeinfarben (durch mineralische Einschlüsse), blau (durch organisches Material), grün (durch Pyriteinschlüsse), orange, braun und transparent. 90% des Weltvorkommens stammen aus dem Baltikum, deshalb spricht man auch vom Gold der Ostsee. Das wohl zur Zeit größte europäische Bernsteinvorkommen befindet sich bei den Höhlen von El Soplao westlich von Santander in Spanien. Der dortige Bernstein ist bläulich-violett.

 

Um diesen EC zu loggen, beantworte bitte folgende Fragen und sende die Antworten an meinen GC-Account. 

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1. Was versteht man unter Bernstein?

2. Wie wird Bernstein noch genannt und warum?

3. Von welchen Gehölzen stammt der hiesige Bernstein?

4. Für Rohbernstein gibt es keine Altersbestimmung. Woran orientiert man sich dabei?

5. Welche drei Bestimmungsmethoden gibt es, um festzustellen, ob es sich bei einem Fund um echten Bernstein handelt?

6. Betrachte die schräge Felswand bei N 48 14.021 E 016 07.843 aus nächster Nähe und beschreibe den deutlichen Unterschied im Vergleich zur restlichen Felswand. Sie hat ein sehr spezielles Aussehen! 

7. Suche rechts davon die Stelle, an der graues dünnblättriges Gestein in einem kleineren Zwischenraum in etwa 170cm Höhe gut sichtbar ist. Im Felsen unterhalb befinden sich ca. 0,5 cm kleine Stücke, die wie Bernstein aussehen. Beachte, dass Bernstein nicht immer orange ist! Die Winzlinge hier haben eine andere Farbe. Mache die Reibeprobe, ob es sich tatsächlich um Bernstein handelt. Was entdeckst du dabei? Beschreibe, wie du dabei vorgegangen bist.

8. Gehe den Wanderweg entlang bis du zu N 48 14.000 E 016 07.800 kommst. Es führt direkt ein kleiner Weg dorthin. Suche die etwa faustgroßen Gesteinsbrocken, in denen deutlich Kohleablagerungen zu erkennen sind. Beschreibe sie. Woran erkennt man, dass es Kohleablagerungen sind?

9. Warum denkst du, wurde in diesem Steinbruch Bernstein gefunden?

10. Optional kannst du ein Foto von dir bzw. einem deiner Gegenstände vor dem Hintergrund des Steinbruchs posten.

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Es ist verboten ohne Genehmigung der Österreichischen Bundesforste hier Bernstein abzubauen!

 

Update 29.10.2022: Frage 7 präzisiert und genauer beschrieben!

 

Zur Erstellung dieses ECs wurden folgende Quellen herangezogen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bernsteinvorkommen#Liste

https://www.noen.at/blog/natur-und-wissen-bernsteinwald-in-niederoesterreich-niederoesterreich-blog-natur-und-wissen-redaktion-bernstein-309877580

https://www.welt.de/wissenschaft/article2679404/Groesstes-Bernstein-Vorkommen-in-Europa-entdeckt.html

https://www.edelsteine.net/bernstein/

https://www.planet-wissen.de/natur/schmuck/bernstein/index.html

https://www.planet-wissen.de/natur/schmuck/bernstein/pwiebernsteingeschichte100.html

https://www.planet-wissen.de/bernstein-inklusen-126.html

https://www.die-ruegen.de/1-info/thema-1-1-bernstein.php

https://de.wikipedia.org/wiki/Bernsteinstra%C3%9Fe

https://de.wikipedia.org/wiki/Plinius_der_%C3%84ltere

https://de.wikipedia.org/wiki/Naturalis_historia

Additional Hints (Decrypt)

Qvr Sryfjnaq qrf nhstrynffrara Fgrvaoehpuf vfg ibz Jnaqrejrt nhf qrhgyvpu mh frura. Seüure jheqr uvre trxyrggreg, rva xyrvare Csnq süueg uvahagre. Re vfg nore vz hagrera Orervpu fpuba rgjnf irejnpufra. Qnf Orgergra resbytg nhs rvtrar Trsnue!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)