Listing-Update 10.10.22
Unten im Epilog bieten wir nun 2 Varianten, diesen EarthCache zu absolvieren und damit sind die Bedingungen leichter geworden.
Prolog:
Eines der beliebtesten Ziele in NRW für die ganze Familie ist das Gelände der Zeche Zollverein. Es wird hier zwar nicht mehr gefördert, aber dennoch ist sehr, sehr viel über die vergangenen Zeiten zu erfahren und mit diesem EarthCache in Einklang zu bringen. Das Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein ist jederzeit frei zugänglich und kostenfreie Parkplätze sind ausgeschildert. Zum Welterbe gehören die Zeche mit den ehemaligen Schachtanlagen XII und 1/2/8 sowie die Kokerei Zollverein.
Weiter unten im Listing gibt es die Bedingungen zu diesem EarthCache, denn er soll neben den vielen Besonderheiten auch einen Lerneffekt erzielen.

Schwarzes Gold (Zeche Zollverein) ⚒
Geologie:
Bereits zu Beginn der Gebirgsbildung (variszische Orogenese) vor 400 bis 300 Millionen Jahren war im Süden des heutigen Ruhrgebiets während der Devon- und Karbonzeit an tektonischen Störungen Magma aufgestiegen, wodurch Erz-Lagerstätten entstanden. Gleichzeitig setzte nördlich des Hochgebirges eine Absenkung ein. Dort wechselte die Landschaft über Millionen von Jahren hinweg immer wieder zwischen einem flachen Meer, der Entstehung von Flussdeltas und der Verlandung durch erodierte Sedimente aus dem Hochgebirge. Dabei entstanden im feucht-warmen Klima des Karbons ausgedehnte Moore, die durch Sedimente überschichtet wurden und so die Inkohlung des pflanzlichen Materials bewirkten. Bis zur heutigen Tiefe von etwa 3000 Metern entstanden so hunderte kohleführender Schichten, von denen etwa 75 Flöze abbauwürdige Stärken von einem bis maximal drei Metern erreichen. Durch die Absenkung fallen heute die flözführenden Schichten mit etwa sechs Grad nach Norden hin ein. So reicht am Südrand des Ruhrgebietes bei Witten die Kohle bis an die Erdoberfläche, während sie beispielsweise bei Marl am Nordrand des Ruhrgebietes etwa 700 Meter tief liegt.
Was ist Kohle?
Kohle (von urgerm. *kula-, althochdeutsch kolo m., kol n., mittelhochdeutsch kol n., seltener kole f. „Kohle, Holzkohle“) ist ein schwarzes oder bräunlich-schwarzes, festes Sedimentgestein, das durch Inkohlung pflanzlicher Biomasse entsteht. Sie besteht überwiegend aus dem chemischen Element Kohlenstoff und komplexen Kohlenstoffverbindungen. In Bezug auf Mitteleuropa ist das „Tertiär“ ein bedeutender Kohlebildungszeitraum. Diese Kohle liegt jedoch weit überwiegend als Braunkohle vor.
Wie entsteht Kohle?
Das Ausgangsmaterial von Kohle ist hauptsächlich pflanzlichen Ursprungs. Typische Kohlebildung (Humuskohle, siehe Allgemeines zur Klassifizierung: Kohlenarten) nimmt ihren Anfang in ausgedehnten Sumpfwäldern von Tiefebenen. Die Bäume binden mittels Photosynthese Kohlendioxid aus der Luft und wandeln es in das Kohlenhydrat Zellulose und andere organische Verbindungen um. Nach dem Absterben einzelner Bäume versinken diese im Sumpf und werden so dem normalen aeroben Zersetzungsprozess entzogen – es entsteht zunächst Torf. Entscheidend dafür, ob aus dem Torf Kohle wird, ist die weitere geologische Geschichte der betreffenden Region. Die Erdkruste erfährt im Bereich von Tiefebenen üblicherweise eine tektonische Absenkung (Subsidenz, siehe auch Sedimentbecken). Hält diese Absenkung über geologische Zeiträume hinweg (also viele dutzend Millionen Jahre) an, werden die torfigen Sumpfsedimente, unter dann oft anderen Umweltbedingungen (u. a. auch lang anhaltende Meeresbedeckung), fortwährend mit Sedimenten überlagert und zugleich in die tiefere obere Erdkruste versenkt. Dabei steigen mit zunehmender Versenkungstiefe sowohl der Umgebungsdruck als auch die Umgebungstemperatur. Dies verursacht die sogenannte Inkohlung der torfigen Sedimente. Der Druck presst das Wasser aus, und die Temperaturzunahme bewirkt die chemische Umwandlung der organischen Verbindungen, im Zuge derer eine Anreicherung von Kohlenstoff erfolgt. Dabei entsteht zunächst Braunkohle. Mit zunehmender Versenkung intensiviert sich die Inkohlung. Aus Braunkohle wird Steinkohle und schließlich Anthrazit. Deshalb ist die Qualität von Kohle oft umso besser, je tiefer sie in der Erde liegt und je älter sie ist.
Bei berechtigtem Interesse können aus den allseits bekannten Medien gerne weitere Informationen dazu abgerufen werden. Die Quellen dazu sind auch unten aufgeführt.
Ferner soll die folgende Grafik soll den Vorgang nochmals verdeutlichen.

Zu diesem EarthCache:
Um diesen EarthCache wie angedacht und vorgegeben zu absolvieren, ist auch ein Besuch im Ruhr-Museum (teils kostenpflichtig) erforderlich, denn dort sind ebenfalls thematische Fragen und Aufgaben zu erledigen. Das entsprechende Attribut dafür haben wir gesetzt und somit kann ein jeder im Vorfeld für sich entscheiden, ober er dieser Bedingung zustimmt. Die Koordinaten des Listings haben wir virtuell am Museum gesetzt und ab dort könnt ihr diesen EarthCache dann in Angriff nehmen.
Auf gehts:
Um diesen EarthCache zu loggen,
geht von den vorgeschlagenen Parkplätzen hin zum Ruhr-Museum, denn dort sind wesentliche Aufgaben zu erfüllen. Befasst euch dann mit den nachfolgenden 7 Aufgaben (6 allgemeine Fragen und 1 NachweisBild). Ihr benötigt hierzu lediglich Auffassungsgabe und Erkenntnisse, die Ihr dort erfahren müsst.
Aufgaben/Fragen:
1.)
Kohle zum Anfassen!!!
Hier im Museum beginnt unsere Exkursion über über die Entstehung der Kohle vor 300 Millionen Jahren. Fahrt mit der Rolltreppe rauf auf 24 Meter zum Eingang mit Foyer und Kasse. Bis dahin ist es noch kostenfrei. Dort gleich um die Ecke werdet ihr empfangen von einem etwas größeren Kohleblock.
Aufgabe hierzu:
Welche Abmessungen hat der Block ca. und in welcher Form ist der ausgebildet?
Eure Lösung kann getrost um 2-3 dm abweichen, aber die Form sollte stimmen und wenn ihr möchtet, könnt ihr mit dem spezifischen Gewicht von Kohle das Gewicht in etwa ermitteln und mit zur Antwort geben.
2.)
Etwas Theorie auf 17 Meter:
Vor 320 Millionen Jahren lag das Ruhrgebiet am Äquator und die Waldmoore der Region wurden im Laufe der Jahrmillionen zu Stein und Kohle. Dieser energetische Schatz musste nun gehoben werden. Und Dank der Pionierarbeiten wurde somit eine riesige Untertagewelt geschaffen.
Aufgabe hierzu:
Was denkst du, über wieviel Quadratkilometer sich allein das Grubenfeld der Zeche Auguste Victoria, Marl in 1300 Meter Tiefe erstreckt?
Die Lösung findest du auf einer Hinweistafel dieser Ebene.
3.)
Etwas mehr Theorie auf 17 Meter:
Charakteristisch für die Region sind die Halden mit Abraum und die Bergsenkungen. Durch die Förderung von Steinkohle wurden in nur 150 Jahren mahr als 7 Milliarden Tonnen Stein bewegt.
Aufgabe hierzu:
Aber, was denkst du, wieviel Tonnen Kohle wurden in dem Zeitraum abgebaut?
Die Lösung findest du auf einer Hinweistafel dieser Ebene.
4.)
Noch etwas mehr Theorie auf 6 Meter:
Wir wissen, der Prozess der Kohlebildung geht mit der Versenkung der Erdschichten in immer größere Tiefe einher. In der ersten Phase, der Vertrorfung, kam es zur chemischen Veränderung durch Pilze und Bakterien.
Frage hierzu, die nun weiterführend ist:
Was war in der zweiten Phase für den Prozess der Umwandlung über Braun- in Steinkohle wesentlich?
Die Lösung findest du auf einer Hinweistafel dieser Ebene.
5.)
Weiter geht es im Museum auf dieser Ebene 6 Meter und hier findet ihr bei der Hinweistafel mit dem geologischen Bau der Steinkohle - Lagerstätten in einer Vitrine ein Stück Kohle 50x40x30 cm.
Aufgabe hierzu:
Wie ist der Name des dort ausgestellten Stück Kohle?
Anmerkung:
Die Lösungen der Aufgaben 2 und 3 findest du auf der Ebene 17 Meter, die von 4 und 5 findest du auf der Ebene 6 Meter jeweils auf Info-Tafeln und auch noch teilweise mit der einen oder anderen weiterführenden Info innerhalb des gesamten offenen Geländes. Daher ist eine große Aufmerksamkeit während der Exkursion angesagt.
Im Museum mag die Wegweisung zu den einzelnen Ausstellungen für den einen oder anderen irreführend sein. Aber, es ist eine umgebaute Maschine der Kohlenwäsche und war im Betrieb eine Großmaschine, die der Sortierung, Klassifizierung, kurzer Lagerung und Distribution der Steinkohle diente. Daher gibt es in dem Sinne dort auch keine Böden, Stockwerke oder Etagen. Hier werden lediglich Meter bzw. Ebenen angegeben.
6.)
Die letzte Frage wirst du nun sicherlich nach deinen Einschätzungen beantworten können, wenn du dich einigermaßen mit der Geschichte und Geologie des Bergbaus und der Kohle beschäftigt hast und auch hier vor Ort hast finden können.
Also, was denkst du, über wieviel Jahre die Vorräte an Kohle - die mit Stand der heutigen Technik gefördert werden könnten - noch reichen würden?
7.)
Bedingung zu diesem EarthCache:
Groundspeak stellt den EC-Besitzern seit dem 10. Juni 2019 wieder frei, ein Foto als Beweis des Besuches zu fordern. Unsere Bedingung für ein Foto am Eingang des Ruhr-Museums ist daher wie folgt:
Dein Profil muß auf dem Bild nicht unbedingt zu erkennen sein, dafür aber evtl. ein Maskottchen oder ein CacherTool bzw. Zettel mit Datum usw. und dem Förderturm am Ruhr-Museums als Hintergrund. Und auch jeder, der einen Logeintrag macht (ob im Team oder als Teilnehmer im Rudel), hat ein entsprechendes Bild seinem Log anzuhängen.
Das ist die Bedingung für diese Aufgabe und daher werden Motive von anderen Objekten nicht akzeptiert.

Eure Antworten
aus den Aufgaben schickt uns bitte per Mail und danach dürft Ihr den EarthCache sofort loggen. In den EarthCache-Guidelines ist bewusst nicht vorgesehen, dass auf eine Logfreigabe seitens des Owners gewartet werden muss. Wir werden die uns zugesandten Antworten und Lösungen auf ihre Richtigkeit prüfen. Sollte es gravierende Abweichungen zu denen geben, die wir erwarten dürfen, werden wir uns melden.
Noch was:
Bei diesem EarthCache handelt es sich nicht! um eine von der Stadt Essen und/oder involvierten Trägern initiierten bzw. angebotenen Dienstleistung und er soll auch nicht den Anschein erwecken. Daher können Stadt und Träger nicht für etwaige durch Nutzer verursachte und davongetragene Schäden oder Fehlverhalten im Rahmen der Nutzung dieses EarthCaches haftbar gemacht werden.
Viel Vergnügen bei diesem EarthCache für die ganze Familie und wir würden uns natürlich über eine Weiterempfehlung an Freunde und Bekannte sehr freuen.
Team N51E06 🐸
Quellen und Nachweise:
Zeche Zollverein, Wikipedia, Planet Wissen, Geo-Wissen, Steine und Minerale, Artikel div. Zeitungen, eigene Erkundungen vor Ort.
Epilog:
Die Interessenten, die diesen EarthCache wie angedacht im vollen Umfang absolvieren / geniessen und alle für die Antworten relevanten Erkenntnisse gewinnen möchten, sind hierzu herzlich eingeladen; ... es lohnt sich!
Hierzu müssen allerdings mindestens 75% aller Aufgaben erfüllt werden.
Solltet ihr kurzentschlossen sein und/oder auch weniger Zeit mitbringen, bieten wir hier eine etwas abgespeckte Variante, in der allerdings die Aufgaben 1), 6) und 7) (Nachweisbild) (alles mit kostenfreiem Zutritt) erfüllt werden müssen. Diese Möglichkeit ist dann im Log zu erwähnen.
Mit dieser Regelung geben wir nun der CacherGemeinde akzeptablere Bedingungen.
English-Version:
"Unfortunately we needed to refrain from adding an English version as it would have made the listing too long, complex and confusing. In case you do need an English translation kindly do not hesitate to contact us and we will look for a solution. Or you may want to try an online translation service.
Thank you very much for your kind understanding."
Bernd of team n51e06