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Weg der Erinnerung Traditional Cache

Hidden : 11/5/2022
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Weg der Erinnerung - in Gedenken an Martin Witt

Wichtig: Um Wildtiere zu schützen, bitte Cache nicht im Dunkeln aufsuchen und eigenen Stift mitbringen!!! 

Mein erster versteckter Cache im schönen Wald von Schifferstadt! Den Denkstein, auch "Wittkreuz" genannt, habe ich selbst zufällig beim Gassi entdeckt und wollte direkt mehr darüber erfahren. Das Versteck ist nicht direkt am Denkstein, um keine unnötigen Beschädigungen herbeizuführen. Bevor ihr nun munter zum Geocache "wildern" aufbrecht, noch ein kleiner geschichtlicher Exkurs! 

Nachfolgende Informationen sind von der Webseite "http://www.suehnekreuz.de/rhein/schifferstadt.htm#text1" entnommen:

In früheren Zeiten waren wir sogar die "Braconniers", eine französische Bezeichnung, auf deutsch: die "Wilderer". Ob bei uns die Wilddiebe besonders zahlreich waren? Es ist wahrscheinlich.
Am bekanntesten wurde der Taglöhner Daniel Imo, der am 6. Mai 1876 morgens 6 Uhr den Forst- und Waldhüter Martin Witt, 45 Jahre alt, erschoss. Wie der Mord geschah und wann der Mörder im Zuchthaus Kaiserslautern starb, findet man ausführlich in dem lesenswerten Buch "Sellemols" von Bernhard Kukatzki. Wilderer waren populär. Sie wagten es, gegen die Obrigkeit aufzubegehren. Zudem besorgten sie ihren verschwiegenen Anhängern Fleisch, das weniger kostete als in der Metzgerei. Ohne Jagdschein erlegten sie Wildschweine, Hirsche, Rehe, Hasen, Feldhühner...


Werfen wir einen Blick zurück:
Nach altem germanischen Recht durfte jeder frei Bauer jagen. Im Mittelalter jedoch sicherten sich die Adligen das Privileg der Jagd. So hatten z.B. die Pfälzer Kurfürsten bis zur Französischen Revolution (1789) das Jagdrecht in unseren Wäldern. Oft mussten die hungernden Bauern zusehen, wie das zur Plage gewordene Wild die arbeitsintensiven Felder verwüstete. Angesichts der drakonischen Strafen trauten sie sich jedoch nicht, selbst ein Wild zu erlegen, und sei es nur ein Häschen für den eigenen Kochtopf.
Dafür hatten die Adligen ihr "Jägervergnügen". Sie machten Treibjagden, Parforcejagden, Hetzjagden. Mit eine Hundemeute jagte man das Wild, besonders Hirsche, bis zur Erschöpfung. Es ging über Stock und Stein, querfeldein. Felder der Bauern wurden verwüstet.

Alle im Dorf kannten natürlich die Wilderer. Diese aber waren so geschickt in ihrem "Beruf", dass man ihnen nichts nachweisen konnte. Sie hatten ihre Tricks: Sie bauten zerlegbare Gewehre. Oder sägten die Läufe ab, um die Gewehre besser verstecken zu können. Auch wurden sie als Spazierstöcke getarnt. Schuhe wurden verkehrt herum besohlt, um die Wald- und Feldschützen zu täuschen. Der Schifferstadter Wilddieb Daniel Imo trug seinen braunen Filzhut beispielsweise nur zum Wildern im Wald und hatte auch hier sein Gewehr versteckt.
Die offiziellen Wald- und Feldhüter kannten natürlich auch diese Rechtsbrecher. Solange sie aber nichts beweisen konnten, war es unmöglich, vor Gericht gegen sie vorzugehen. Sie mussten schon den Betreffenden auf frischer Tat erwischen, was dem Schifferstadter Martin Witt gelang - und ihm den Tod brachte. Die Bevölkerung half bei der Aufklärung der Wilddieberei nicht mit. Sie hielt dicht, sagte nichts gegen sie aus, teils aus Angst vor Rache, teils aus Bewunderung für diese kühnen Rechtsbrecher, teils aus Genugtuung darüber, dass dem Landesherrn ein Schnippchen geschlagen wurde.

Mit dem Mord an Martin Witt im Jahre 1876 war diese Sympathie jedoch zuende. Dass sie Tiere töteten, ließ man gelten. Aber Menschen? Waldhüter, die ihren Beruf ausübten? Das ging zu weit!

Wenn Sie, lieber Leser, die Mordstelle suchen, dann gehen Sie am Ende der Waldseer Straße im Wald über die Ranschgraben-Brücke in das ehemalige "Ami-Lager": Den ersten Weg, ungefähr 50 Meter nach rechts und mit viel Glück finden Sie die Kreuz-Kopie links im Gras und Gestrüpp. Sie ist 90cm hoch, 80cm breit und aus Sandstein. In gotischer Schrift ist eingemeißelt:

 

Hier wurde am 6. Mai 1876 morgens sechs Uhr
der Forsthüter Martin Witt 45 Jahre alt
in der Erfüllung seines Berufes
durch Mörderhand erschossen

Das Original ist im Forsthof. Warum man im Jahre 1877 hier ein Sühnekreuz errichtete?
Nun, bei unseren Vorfahren, den Franken, war es wie bei allen Germanen Brauch, dass jeder Getötete oder Ermordete gesühnt werden musste. Wer einen anderen umgebracht hatte, ob absichtlich oder zufällig, musste dies mit seinem eigenen Tod büßen. War er nicht erreichbar, musste ein anderer aus seiner Sippe dafür getötet werden. Ein schreckliches Beispiel der "Sippenhaft"!

Als unsere Vorfahren den christlichen Glauben annahmen und die Männer hörten, wie die Priester predigten: "Du sollst deinem Nächsten verzeihen", waren sie gar nicht damit einverstanden. Der Tod musste gesühnt werden! Die Kirche fand einen großartigen Ausweg aus diesem Dilemma: Der Mörder musste - unter anderem - am Ort des Verbrechens ein steinernes Kreuz setzen, das nicht immer billig war. So finden wir in unserer Heimat verstreut noch solche wuchtigen Kreuze mit eingemeißeltem Namen des Toten, Todestag, nähere Umstände usw.

Wer glaubt, die Wilderei gehören der Vergangenheit an, ist im Irrtum. Es wird immer noch gewildert. Das Motiv ist heute nicht mehr der Hunger, sondern der Reiz des Verbotenen bzw. der Stolz darüber, eine Jagdtrophäe zu besitzen. Nach dem Strafgesetzbuch wird die Wilderei mit einer Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder einer saftigen Geldbuße bestraft.
Aber auch gewöhnliche, unbestrafte Mitbürger können als Wilderer bestraft werden: Wer mit seinem Auto auf der Straße ein Wild überfährt und mitnimmt, ist ein Wilderer. Wenn Sie also in Zukunft, lieber Leser, Nachtfahrten machen wollen, lassen Sie das Auto zuhause und fahren Sie mit dem Rad. Wenn dann auf einem stillen Waldweg ein Wildschwein auftaucht, können Sie immerhin noch bremsen. Und das Viech schlägt sich seitwärts in die Büsche, zufrieden grunzend, dass es unverletzt davonkam.

Quellen und Literatur:
 Brück, W. - Das Wittkreuz, auf: schifferstadt.com
 recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach

Viel Spaß bei der Suche!

Additional Hints (Decrypt)

[Baumstumpf am Wegesrand, schaue dir den Boden des Stumpfs genauer an!]

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)