Achtung! Der Cache befindet sich nicht am Torkel !!!
An diesem schönen Torkel komme ich jeden Tag vorbei. Und jeden Tag denke ich, da fehlt noch ein Cache. Jetzt ist es endlich soweit 😊
Viel Spaß beim Suchen - und nehmt Euch Zeit, den Torkel zu bewundern.
Nachfolgend noch ein paar Informationen:
Der Stammbaum des Bermatinger Torkels
Dieser Torkel – einer der Größten im Bodenseeraum – war bis 1965 im Besitz der Familie Gütemann (Bermatingen), die diese „Baumkelter“ an die Stadt Konstanz verkaufte. Die Gemeinde Bermatingen bemühte sich Ende der Achtzigerjahre um den Rückkauf. 1991 richtete Familie Dilger den Torkel nach alten Planskizzen auf dem Privatgrundstück auf. Man kann annehmen, dass dieser Torkel wenigstens 150 Jahre alt ist.
Bezeichnung und Maße
1 Unterer Torkelbaum (Schaf) – am Torkelkopf Gabelung; Länge des Torkelbaumes: 9,80 m; Maße am Ende: 50 cm x 51 cm
2 Oberer Torkelbaum (Hammel): 8,80 m; 59 cm x 65 cm
3 Torkelbett aus 9 Bohlen; in der 5. Bohle von links Abflussöffnung: 3,60m x 3,60 m; Vertiefung des Bettes: 12 cm; Abstand des Torkelbettes vom Erdboden: 109 cm
4 Hinterdocke (3,12 m; 45 cm x 39 cm; ausgestemmter Schlitz: 16 cm
5 Vorderdocke (3,32 m; 27 cm x 31 cm) Hinter- und Vorderdocke geben den Bäumen die Führung.
6 Verstrebung = Stütze (1,20 m; 19 cm x 24 cm)
7 Holzklammer 2,10 m x 1,60 m
8 Schragengrube (Trülle) mit Schrage (Holzgestell) aus vier Balken (2,00 m; 26 cm x 24 cm)
9 Spindel 4,21 m; reiner Gewindeteil 2,30 m; Durchmesser der Spindel am Schragen : 30 cm; Durchmesser des Loches für die Spindelstange: 10 cm
10 Mutter mit Muttergewinde
11 Herausziehbarer Riegel (Esel)
12 Steine zum Beschweren des Schragens
Wie der Torkel funktioniert
Im Ruhezustand liegt der untere Baum (Schaf) in der Hinterdocke auf dem Querholz und in der Vorderdocke auf dem Riegel (Esel - 11). Die Trauben werden auf dem Torkelbett ausgebreitet – allein das herausgestemmte Bett kann 1,2 Kubikmeter Traubenmaische fassen. Das entspricht einem Gewicht von 2500 Kilogramm Trauben. Jetzt kann der Baum (in Bermatingen sind es gleich zwei Bäume) durch Drehen der Spindel in waagrechte Lage geführt werden. Der Baum hebt sich in der Hinterdocke – er schwebt scheinbar, nur vom Esel und der Spindel gehalten. Auf die ausgebreitete Traubenmasse legen die „Torkelknechte“ zunächst in Längsrichtung zwei Hölzer und schichten dann in Querrichtung Eichendielen. Anschließend decken sie wieder in Längsrichtung Bretter. Der bis zum Baum (Schaf) hin noch freibleibende Raum wird mit „Bracken“ aufgefüllt. Jetzt kann der Esel (11) herausgezogen werden. Das tonnenschwere Gewicht der beiden Bäume drückt auf die Traubenmasse. Der abfließende Most läuft durch ein Weidensieb in eine Stande = Holzbottich unterhalb des Torkelbettes. Nach dieser ersten Pressung lockert der Torkelknecht den Stock (das Preßgut), schneidet mit dem Torkelmesser die auf den Seiten herausgequetschte Trebermasse ab, setzt den Riegel, legt die herausgequetschte Masse neu auf und beginnt mit einer neuen Pressung.
Aus 1000 Kilogramm Trauben gewann man in bis zu vier Pressungen etwa 750 Liter Most.
Text und Bild: Hermann Zitzlsperger, Bermatingen