Skip to content

Prall- und Gleithänge an der Iller EarthCache

Hidden : 8/13/2023
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Die Iller

Die Iller (lateinisch Hilaria, keltisch ilara = die Eilige) entsteht am Illerursprung bei Oberstdorf aus Breitach, Stillach und Trettach und mündet nach 147 Flusskilometern bei Ulm in die Donau. Da sie dort eine größere mittlere Wassermenge führt als die Donau, könnte diese eigentlich als Nebenfluss eingeordnet werden und nicht umgekehrt. Auf ihrem Weg durchquert die Iller die Allgäuer Alpen und dann das Alpenvorland mit den Abschnitten Iller-Jungmoränenland, Kempter Illertal und Unteres Illertal. Das gesamte Illertal entstand in der letzten Eiszeit durch den Illergletscher. Politisch gesehen bildet die Iller in der zweiten Hälfte des Flusslaufes meist die Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg.[1]
Da die Iller aus den Alpen größere Mengen an Geröll mit sich führt und von dort zudem das Schmelzwasser ableitet, erzeugte sie immer wieder Schäden in den Uferbereichen. Die Königreiche Bayern und Württemberg waren die ständigen Kosten für die Uferbefestigung und Sicherung leid und beschlossen im Jahr 1859 als 'Korrektur' eine Illerbegradigung, die im Jahr 1893 vollendet wurde. Durch das Durchstechen mehrerer Schleifen wurde der Lauf zwischen Memmingen und Ulm dabei von 67, 15 auf 56,6 Kilometer verkürzt. Dies führte wiederum zu einem größeren Gefälle, der Fluss grub sich tiefer ein und in der Folge sank der Grundwasserspiegel und die Illerauen trockneten aus. Seit 1996 arbeitet man an der Renaturierung der Iller.[1]

Die Mäander

Mäander nennt man eine Flussschleife oder -schlinge, die zu einer Aneinanderreihung von Flussschleifen in immer abwechselnder Richtung gehört. Der Grund für die Ausbildung von Mäandern ist immer eine Störung der Strömung durch erhöhten Strömungswiderstand an einer Stelle. Diese Störung führt zu einer ungleichmäßigen Geschwindigkeit über dem Flussquerschnitt und das wiederum führt zu einer kleinen Ablenkung des geraden Flusslaufs. Wenn sich erst mal eine leichte Biegung gebildet hat, wird sich diese durch die deshalb veränderten Fließverhältnisse und den damit verbundenen erhöhten Abtrag im Kurvenäußeren immer weiter verstärken und sichtbare Flussschlingen bilden. Man kann nach [2] zwischen folgenden Formen unterscheiden:

  • Freie Mäander bilden sich in lockeren Gesteinen und graben sich gleichmäßig und nicht sehr tief ein. Sie verändern sich dabei schneller als die anderen Mäanderformen.
  • Talmäander, die sich in Festgestein ausbilden, graben sich tiefer in dieses ein. Man kann dabei deutlich zwischen dem Prallhang und dem Gleithang unterscheiden. Der Prallhang ist hier steil und oft unterschnitten, der Gleithang nur flach geneigt.
  • Manchmal gräbt sich ein Fluss auch erst nach einer Geländehebung in das neue Gebirge ein und behält dabei seinen vorher schon im Flachland mäandrierenden Verlauf bei. Dabei bilden sich beiderseits gleichmäßig steile Ufer aus. Diese Form nennt man dann Zwangsmäander.
[2], [3]

Der Prallhang

Das äußere oder konkave Ufer eines Mäanders wird Prallhang genannt. Dieses Ufer wird durch die Strömung abgetragen, wodurch sich steile Hänge bis zu senkrechten Wänden (oft mit Unterschneidungen) oder Klippen ausbilden. Die Strömung im Fluss folgt dabei einer Schraubenlinie (helicale Strömung, siehe Bild), die durch die Überlagerung einer zirkulierenden Strömung zwischen beiden Ufern und der Hauptströmung flussabwärts entsteht. Durch diese Erosionsprozesse verändern sich die Mäander im Laufe der Zeit auch in ihrer Lage. Die äußeren Ränder zweier benachbarter Flussschleifen können sich durch diese Verlagerung immer weiter annähern, bis es schließlich zu einem Durchbruch kommt. Der Fluss nimmt nun die Abkürzung und ein bogenförmiger Altarm bleibt zurück.[4][5]





Auszug aus Achim Taubert(i), Küsteningenieurwesen Prallhangeffekt(ii),
CC BY-SA 2.5(iii)


Lämpel(iv), Helicale Strömung im Mäander
mit Prallhang und Gleithang(v), CC BY-SA 4.0(vi)


Der Gleithang

Das innere oder konvexe Ufer eines Mäanders wird Gleithang genannt. An diesem Ufer werden wegen der geringeren Strömungsgeschwindigkeit und wegen der oben geschilderten Querströmungen Sedimente abgelagert, die am Prallhang abgetragen wurden. Dadurch entsteht ein flach geneigtes Ufer. Grobkörniges Material wird dabei näher am Flussbett abgelagert als feines Sediment. Die abgelagerten Sedimente verschiedener Korngrößen bilden oft Lehm-, Sand- oder Kiesbänke.[6][7]

Die Aufgaben

Auf dem Iller-Radweg kannst du aus beiden Richtungen zu den Wegpunkten dieses Earthcache gelangen. Dort hast du einen schönen Blick auf die Iller und kannst die geschilderten Phänomene entdecken. Je niedriger der Pegelstand ist, desto besser kannst Du die Geologie an den Wegpunkten untersuchen.

Achtung: bei Hochwasserwarnlage wird vom Besuch dieses Earthcaches abgeraten, da die Ufer schnell überflutet werden können. Die Iller ist dann nicht ungefährlich, siehe Denkmal zum Illerunglück an den Parkkoordinaten.

Um diesen EC zu loggen sende uns bitte deine Antworten entweder per mail an flinxinflux, oder über das Message Center von geocaching.com. Du kannst dann direkt loggen, bei Problemen melden wir uns bei dir.

Begib Dich nun zu WP1.

  • 1) Welche Form von Mäander findest du hier?
  • 2) Welche Merkmale des Gleithangs kannst du erkennen?
  • 3) Beschreibe die Auswirkungen der Erosion, die du hier sehen kannst. Schätze insbesondere anhand der Höhe des Prallhangs, wie tief sich die Iller hier eingegraben hat.
Nun geht es weiter zu WP2. Hier kannst du wieder einen ausgeprägten Prallhang sowie das Gleithangufer betrachten.

  • 4) Stehst du hier auf dem Prallhang oder auf dem Gleithang? Schildere die Merkmale des Hangs, die du erkennen kannst.
  • 5) Bevor Du zu WP3 weitergehst oder fährst: Bitte füge ein Foto von dir und oder deinem GPS an Flusskilometerschild 96,2 oder Flusskilometerschild 96,4 an, wie in den Beispielen gezeigt. Keine Spoilerfotos, bitte!
Schließlich noch zu WP3. Hier stehst du auf einem tollen Gleithang.

  • 6) Welche Arten von Sediment findest Du hier (Sand - Lehm - Kies) und wo (direkt am/im Flussbett oder weiter entfernt)?
  • 7) Ist hier ein genauso ausgeprägter Prallhang zu erkennen wie an WP1 oder WP2?

Viel Spaß!


-----------
Quellen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Iller
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Mäander
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsmäander
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Prallhang
[5] https://fr.wikipedia.org/wiki/Rive_concave
[6] https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/gleithang/3111
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Schotterbank

Bilder:
(i) Achim Taubert: https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Achim_Taubert
(ii) Küsteningenieurwesen Prallhangeffekt: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:K%C3%BCsteningenieurwesen_Prallhangeffekt.jpg
(iii)CC BY-SA 2.5: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/legalcode
(iv) Lämpel: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:L%C3%A4mpel
(v) Helicale Strömung im Mäander mit Prallhang und Gleithang: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/99/Helicale_Str%C3%B6mung_im_M%C3%A4ander_mit_Prallhang_und_Gleithang.png
(vi)CC BY-SA 4.0: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode

Additional Hints (No hints available.)