
Waldviertler Gesteinsgarten
Bildquelle: Buch - Markante Gesteine des Waldviertels
Gesteins(g)arten - worauf wir stehen
Der Gesteinsgarten vor dem Krahuletz-Museum in Eggenburg zeigt beeindruckend die Vielfalt der Gesteine des Waldviertels und unserer Region. Die verschiedenen Gesteinsarten sind der Boden, auf dem wir stehen, gehen und leben. Sie sind ausschlaggebend für die Formungen der Landschaft und der Natur um uns und sie sind die Zeugen der Geschichte der gesamten Erde. Die 22 hier gezeigten Gesteinssäulen wurden für das Krahuletz-Museum aus der Tiefe geholt, zum Glänzen gebracht und laden ein, die Unterschiede in Farbe, Musterung und in den Bestandteilen zu entdecken und zu erforschen.
Bildquelle: eigenes Bild
Das niederösterreichische Waldviertel gehört zu einem der geologise ältesten Teile Österreichs und auch Zentraleuropas. Es ist Teil der Böhmischen Masse, welche den nicht abgetragenen Rest des Variszischen Gebriges in Mitteleuropa umfasst. Die Böhmische Masse nimmt weite Teile der Tschechischen Republik ein und reicht weiter nach Bayern, Sachsen und Schlesien. Gemeinsam mit dem Mühlviertel bildet das Waldviertel den südöstlichen Teil der Böhmischen Masse. Nach Süden und Osten tauchen die variszischen Gesteinseinheiten unter die jungen Molassesedimente und reichen weiter bis unter die Alpen, wie zahlreiche Tiefbohrungen gezeigt haben.
Das Waldviertel zählt zum ältesten Kerngebiet der Erdkruste Mitteleuropas. Hier finden sich bis zu knapp 1,4 Milliarden Jahre alte Gesteine und in diesen Gesteinen Minerale, deren Bildungsalter bis zu 3,4 Milliarden Jahre zurückreichen.
Die beeindruckende Vielfalt der Gesteine im Waldviertel zeigt sich nicht nur in den unterschiedlichen Landschaften, sondern auch in der Nutzung als Massenrohstoffe, Baugesteine und Dekorgesteine von der Vergangen- heit bis in unsere Gegenwart.
Anlässlich des 110-jährigen Bestehens des Krahuletz Museums in Eggenburg wurden vor dem Museum 22 polierte, ca 110 cm hohe und im Querschnitt 30 x 30 cm messende Gesteinssäulen in einem Gesteinsgarten aufgestellt, welche die bunte Vielfalt der Gesteine des Waldviertels und angrenzenden Weinviertels anschaulich machen. Diese Gesteinssäulen und weitere markante Gesteine werden hier beschrieben und abgebildet, wie z.B. der Dobra Gneis, das älteste Gestein Österreichs, mit einem Alter von ca. 1.380 Millionen Jahren oder der Thaya-Granit und der Bittescher Gneis mit Bildungsalter von rund 570 Millionen Jahren. Diese und etliche andere Gesteine des Waldviertels entstanden auf der Südhalbkugel der Erde und gelangten im Laufe hunderter Millionen Jahre durch die Plattentektonik in ihre heutige Position. Während der Entstehung eines gewal- tigen Hochgebirges (Variszische Gebirgsbildung) vor rund 340 Millioner Jahren die Gesteine in Decken übereinandergestapelt und unter hohem Druck und hoher Temperatur zu neuen Gesteinen umgewandelt.
Aus dieser Zeit stammen auch die Granite des Weinsberger Waldes und jene um Gmünd, Schrems und Litschau.
Über diesen Gesteinen liegen am östlichen und südlichen Rand des Waldviertels Meeresablagerungen, wie z.B. der Zogelsdorfer Kalksandstein mit Pilgermuscheln und Austern, die vor rund 20 Millionen Jahren an der subtropischen Küste des Eggenburger Meeres lebten. Die bunten Schotter des Hollenburg-Karlstettener Konglomerats wurden vor 15 Millionen Jahren im Delta der „Urtraisen" aus den sich emporhebenden Alpen bis an den Rand des Waldviertels geschüttet.
Es ist uns ein besonderes Anliegen, mit diesem Gesteinsgarten und der hier beschriebenen Gesteinsvielfalt die Millionen Jahre alte Geschichte des Bodens unter unseren Füßen" für jedermann sichtbar und bewusst zu machen.
Rastenberger Granodiorit:
Der Rastenberger Granodiorit ist ein dunkles Tiefengestein (Plutonit) mit auffällig großen Kalifeldspat-Kristallen, die manchmal, so wie auf der Stele, zonar gebaut sind. Die grobporphyrischen Kalifeldspate zeigen oft ein geregeltes magmatisches Fließgefüge an. Die dunkle Färbung ist neben dem dunklen Glimmer (Biotit) durch das Mineral Hornblende bedingt; gelegentlich kommt Pyroxen hinzu. Charakteristisch sind im Gestein dezimeter- bis metergroße, dunkelgraue Schollen von monzonitischer bis dioritischer Zusammensetzung als Reste von silikatärmeren Schmelzanteilen, die ebenfalls an der Stele zu erkennen sind.
Hartensteiner-Marmor:
Ausgangsgestein dieses Marmors war ein marines Sediment (reiner Kalkschlamm) aus dem Paläozoikum, aus welchem durch Metamorphose (Umwandlung) bei der Variszischen Gebirgsbildung im Karbon dieser Marmor entstand. Dieser meist massige, fein- bis grobkörnige Marmor aus mehr oder weniger reinem Karbonatgestein kann je nach Art der Verunreinigung verschiedenfarbig (weiß, grau, fleischfarben), einförmig oder gebändert sein. Abhängig vom Grad der metamorphen Überprägung und der Art der Verunreinigung sind noch zusätzlich vor allem diverse Kalksi- likatminerale (Diopsid, Tremolit, Grossular, Epidot, Skapolith, Prehnit u.a.), Quarz und/oder Grafit (mit Pyrit und/oder Pyrrhotin) eingelagert (Silikatmarmor). Eingeschaltete Lagen basaltischer Laven wurden zu Amphibolit umgewandelt. Später drangen z.T. Pegmatite gangförmig in diesen Marmor ein. Der Hartenstein-Marmor ist eine bunt gebänderte Varietät in rötlichen und gelblichen Schattierungen mit kalksilikatischen Reaktionssäumen um die dekorativ eingelagerten Amphibolitlagen und Pegmatite.
Paragneis-Migmatit:
Der Paragnels-Migmatin ist ein Umwandlugsgestein (Metamorphit), welches tief in der Erdkruste durch hohen Druck und hohe Temperatur aus neoproterozoischen oder frühpaläozoischen, sandig-tonigen Sedimenten gebildet (Paragneis) und dabei auch teilweise aufgeschmolzen (Migmatit) wurde. Das Gestein setzt sich hauptsächlich aus dunklem Glimmer (Biotit), Feldspat und Quarz (helle Lagen) zusammen und wurde während der Metamorphose intensiv gefaltet. Es tritt in der Böhmischen Masse in Teilen des Moldanubikums häufig auf, unter anderem auch im Dunkelsteinerwald und am Südufer der Donau in der Wachau.
Bitterscher Gneis:
Der Bittescher Gneis ist ein heller, fein bis mittelkörniger Orthogneis granitischer bis granodioritischer Zusammensetzung, häufig mit Muskovit und teils auch großen Kalifeldspat Augen. Auf den Schieferungsflächen sind aufgrund der starken Deformation ausgeprägte Streckungslineare zu erkennen. In den tektonisch hangenden Partien führt er manchmal Amphibolit- und Glimmerschieferlagen. Durch seine Lage unmittelbar an der Überschiebungsgrenze von Moldanubikum auf Moravikum ist das Gestein tektonisch zu einem Mylonit deformiert. Der Bittescher Gneis ist zwar lithologisch ähnlich dem Dobra Gneis, doch weisen die Altersdaten auf ein wesentlich jüngeres Alter hin.
Zogelsdorfer Kalksandstein:
Die Zogelsdorf-Formation (Zogelsdorfer Kalksandsten) besteht aus weißgrauen bis gelbgrauen, fossilreichen Kalksandsteinen mit einer Vielzahl von Resten kalkiger Organismen (Moostierchen, Kalkrotalgen, Muscheln, Seeigel, Seepocken, Armfüßer etc.). Sie folgt meist über der Burgschleinitz-Formation bzw Gauderndorf-Formation, kann aber auch direkt auf dem Kristallin liegen. An der Basis der Zogelsdorf-Formation ist meist ein Erosionsrelief und die Aufarbeitung der älteren Sedimente zu beobachten (Brunnstubensandstein", Molassesandstein"). Die Ablagerungen sind vor allem in der Eggenburger Bucht verbreitet, wo sie im Westen bis an das Horner Becken heranreichen. Innerhalb des seichten, geschützten Meeresbereiches der Bucht sind sie deutlich karbonatreicher als am wellendominierten Außenrand zwischen Retz, Pulkau, Limberg, Maissau und Grübern, wo sie gröber sind und mehr Abtragungsschutt des Kristallins enthalten. Die Sedimente der Zogelsdorf-Formation markieren nach einem Rückzug des Meeres einen neuerlichen Meeresvorstoß im Untermiozän.
Um den Cache zu Loggen, beantworte folgende Fragen (Antworten findest du zum Teil durch Recherche und Vorort an den Tafeln der Gesteinssäulen:
1: Finde von den 22 Gesteinssäulen den ältesten und den jüngsten heraus und nenne mir ihren Namen und ihr Alter.
2: Suche den "Rastenberger Granodiorit", seine dunkle Färbung ist neben dem dunklen Glimmer (Biotit) durch das Mineral Hornblende bedingt, charakteristisch sind im Gestein graue Schollen von silikatärmeren Schmelzanteilen zu sehen, beschreibe mir die Größe und Formen dieser Schmelzanteile.
3: Suche den "Hartensteiner"-Marmor, er hat 2 Amphibolitlagen, beschreibe mir ihr Aussehen und die Breite der Lagen.
4: Suche den "Paragneis-Migmatit", dieser wurde während der Metamorphose intensiv gefaltet, schaue ihn dir genau an und beschreibe mir die Farben und Struktur, die du hier erkennen kannst.
5: Suche den "Bitterscher Gneis", Wodurch erfolgte die Umwandlung zum Gneis?
6: Suche noch den "Zogelsdorfer Kalksandstein", hier sind Austern- und Pilgermuschelschalen zu sehen. Kannst du welche erkennen? Erkläre sie mir bitte in Form, Größe und Farbe.
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