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Migmatit im Findlingspark Bremerhaven EarthCache

Hidden : 3/23/2023
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Migmatite im Findlingsgarten

Beim Bau des neuen Hafentunnels wurden mehr als 250.000 Kubikmeter Aushub zum neuen Naherholungsgebiet Leherheide Tunnelberg aufgeschüttet. Die dabei gefundenen Findlinge werden auf dem Weg zum Gipfeln und auf dem Gipfel selber in einem Findlingspark ausgestellt.

Als Findling wird ein großer Gesteinsblock normalerweise ab einer Größe von einem Kubikmeter. bezeichnet. Die meisten Findlinge in Norddeutschland haben ihren Ursprung in Skandinavien und wurden mit den eiszeitlichen Gletschern transportiert. . Dabei handelt es sich meist um magmatische oder metamorphe Gesteine. Sedimentgesteine sind, aufgrund ihrer geringerer Widerstandsfähigkeit, deutlich seltener. Einige Findlinge sind sogenannte Leitgeschiebe. Diese besitzen oft unverwechselbare Merkmale und deren Herkunftsgebiet ist eng begrenzt und genau bekannt. Sie erlauben dadurch Rückschlüsse auf die Bewegung und den Weg des Eises.

Bei den hier ausgestellten Findlingen handelt es sich hauptsächlich um magmatische oder metamorphe Gesteine, meist Granite und Gneise. Allerdings finden sich auch Mischformen aus den beiden Gesteinsgruppen. Hierbei handelt es sich um die sogenannten Migmatite. Diese besitzen ein  geschätztes Alter von 800 bis 1800 Millionen Jahre!

Herkunft der ausgestellten Findlinge im Findlingspark:

  1. Halmstadt (Schweden)
  2. Bornholm (Dänemark)
  3. Östergötland (Schweden)
  4. Småland (Schweden)
  5. Stockholm (Schweden)
  6. ÅlandInseln (Finnland)
© Bild: Geologischer Dienst für Bremen

 

Kreislauf der Gesteine

Kein Gestein dieser Erde ist für die Ewigkeit gemacht. Sie unterliegen einem ständigen Wechselspiel  von  geodynamischen Prozessen wie Verwitterung, Transport, Ablagerung und Plattentektonik. Dieses führen dazu, dass die drei großen Gesteinsgruppen – Magmatite, Metamorphite und Sedimentgesteine – ineinander übergehen können. An der Erdoberfläche sind die Gesteine einer ständigen Verwitterung ausgesetzt. Durch den Einfluss von Wind, Wasser, Eis und Temperaturunterschieden werden die Gesteine abgetragen, transportiert und anschließend wieder abgelagert. Es bilden sich Sedimente, die durch anschließende Versenkung in die Tiefe geraten und zu einem harten Sedimentgestein verfestigt werden können. Durch Hebung können die Sedimentgesteine wieder an die Oberfläche gelangen. 

Sind Gesteine bei der Versenkung hohen Drücken und/ oder Temperaturen ausgesetzt entstehen Metamorphite, die sogenannten Umwandlungsgesteine. Diese können sowohl aus Sedimenten, Magmatiten aber auch aus älteren Metamorphiten hervorgehen. Bei zu hohen Temperaturen > 700°C kommt es zum Aufschmelzen der Gesteine. Diese Gesteinsschmelze (Magma) steigt auf oder bleibt in der Tiefe stecken. Bei langsam abkühlenden Magmen, die tief in der Erdkruste in andere Gesteine eingedrungen sind entstehen Magmatitische Intrusivgesteine (Plutonite). Im Verlaufe der sehr langsamen Abkühlung kommt es zur Ausbildung eines grobkristallinen Gesteins. Tritt das Magma an der Erdoberfläche aus und kühlt dort rasch zu Asche oder Lava ab entstehen Magmatitische Effusivgesteine (Vulkanite). Diese Gesteine sind durch sehr kleine Kristalle gekennzeichnet. Unter hohen Drücken und Temperaturen können Plutonite und Vulkanite ebenfalls zu Metamorphiten umgewandelt werden. Durch Hebung gelangen diese wieder an die Oberfläche.

Kommt es nun zu Störungen in dem im gelb markierten Bereich dargestellten Prozessen, können sich Mischformen aus Magmatit und Metamorphit bilden. Diese nennt man nun Migmatit. Insbesondere wenn es zu unvollständigen Aufschmelzen oder zu rascher Abkühlung kommt, wird die Bildung von Migmatiten begünstigt. Es finden sich dann beide Gesteinsgruppen in einem Findling nebeneinander und können mit dem bloßen Auge gut unterschieden werden. 



© Bild: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Kreislauf_der_Gesteine#/media/Datei:Kreislauf_der_Gesteine_Geopark.jpg

Wie sieht jetzt ein Migmatit genau aus?

Migmatit ist ein grob gemengtes Gestein, das aus deutlich unterscheidbaren, verschiedenen Gesteinsgruppenanteilen besteht. Ein Teil ist unverändertes metamorphes Gestein , welches in der Fachsprache als das Mesosom bezeichnet wird. Der andere Teil welcher die typischen Merkmale von Magmatiten zeigt, ist heller und reicher an Quarzen und Feldspat.und wird als Leucosom bezeichnet.  Alle Migmatite weisen diese deutliche Trennung der beiden Ausgangsgesteinsgruppen auf.


© Bild : Lexikon der Geowissenschaften

Die Anteile von metamorphen und magmatischen Ausgangssteinen sind starken Variationen unterlegen. Es gibt daher auch nicht "den" Migmatit im Aussehen. Während der Bildung von Migmatiten kommt es immer wieder zu Aufschmelzung, Abkühlung und Mischung der beiden Gesteinsgruppen. So bilden sich unterschiedliche Farben und Texturen im Aussehen. Typische Texturen werden unterschieden und als agmatitisch, diktyonitisch, stromatitisch, verfaltete Lagen, Schlierentextur und ptygmatische Faltung bezeichnet. Alle Migmatite weisen eine dieser Texturen auf.

Typische Texturen:

A) agmatitisch,
B) diktyonitisch,
C) stromatitisch,
D) verfaltete Lagen,
E) Schlierentextur,
F) ptygmatische Faltung.


© Bild: Lexikon der Geowissenschaften

Wir fassen also zusammen: Ein Migmatit besteht aus zwei unterschiedlichen Gesteinsgruppen. Die Gruppen Magmatite und Metamorphite weisen dabei unterschiedliche Anteile auf. Beide Gruppen lassen sich gut erkennen und sind sehr unterschiedlich in ihrer Textur ausgeprägt.


Quellen:
https://www.gdfb.de/?s=migmatit
https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/migmatit/10393
https://de.wikipedia.org/wiki/Migmatit
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreislauf_der_Gesteine


 

Deine Aufgaben die du vor Ort lösen musst:


© Bild : eigenes Bild von GrafZahl75
 

Oben auf dem Gipfelplateau (Wegpunkt aus dem Listing) findest du einen Migmatit. Hier auf dem Foto in gelber Farbe dargestellt. Bitte sende die Antworten in einer Email über mein Profil an mich. Nach(!) dem Senden der Antworten kann der Earthcache direkt geloggt werden. Bei fehlerhaften Antworten melde ich mich bei euch! 

1. Beschreibe mit eigenen Worten warum es ein Migmatit ist und wie sich seine Farbe, Struktur und Oberfläche gestaltet.

2. Welche typische Textur (A-F) hat dieser Migmatit am ehesten? Vergleich die vorgefundene Situation mit den Texturbildern im Listing. Die nördliche Seite des Steins ist hier eindeutig.

3. Mache ein Bild von dir oder deinem GPS, TB oder einem Zettel mit deinem Nickname vor Ort und lade es mit dem Onlinelog hoch. Es werden nur Bilder akzeptiert die sich eindeutig dem Gipfelbereich zuordnen lassen.

 

Viel Spaß auf dem Berg....

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