
Ganz unscheinbar liegen sie auf der Rasenfläche vor der Steinernen Kemenate auf der Veste Coburg:
Zwei Stücke eines versteinerten Baumstammes aus der Keuperzeit
Dr. Eckhard Mönning schreibt dazu in seinem Buch "Gesammelte Welten", Naturkunde-Museum Coburg, 2023:
"Das vermutlich älteste Stück der Herzoglichen naturkundlichen Sammlung in Coburg ist ein versteinerter Baumstamm aus dem Keuper von Schlettach bei Coburg.
Der Gymnasialprofessor Albrecht erwähnt in 1739 als einen "11 Fuß langen Stamm versteinerten Holzes, der ausgegraben, nach der Residenz seiner Durchlaucht gebracht und dort zum größten Staunen für Jedermann ausgestellt wurde".
Im Jahr 1751 wird der Stamm vom Spezereihändler Tobias Konrad Hoppe aus Gera abermals beschrieben: "Der große Vorrat von diesem versteinerten Holz, welchen daselbst Ihro Herzogliche Durchlaucht besitzen und in Dero Residenz mir haben zeigen lassen, hat mich in große Verwunderung versetzt. Es besteht dieser Vorrat in etlichen 1000 Zentnern, worunter Stämme und Klötze sind, welche zwei bis drei Mann dick sind."
Das hier beschriebene versteinerte Holz gehört zu einem 210 Millionen Jahre alten verkieselten Baumstamm der Konfire Volzia aus dem oberen Sandsteinkeuper von Schlettach, 5km wesltlich von Coburg.
Der fossile Baum stand wohl in der Nähe eines Flusses, in den er irgendwann hineinstürzte und von Sand bedeckt wurde. In Jahrtausenden löste sich sich die Holzsubstanz nach und nach auf und wurde durch Kieselsäure ersetzt, teilweise lagerten sich auch Uranminerale ein, die sich im Flussbett angereichert hatten. Manche der Coburger Hölzer strahlen deshalb radioaktiv und zeigen gelbe Überzüge aus Uranglimmer. Der versteinerte Baumstamm lag im Schlosshof der Ehrenburg bis zum Abriss der nördlichen Wirtschaftsgebäude im Jahr 1830. In Unkenntnis seiner Bedeutung räumte man ihn fort und verbaute einzelne Stücke in Böschungen und Wegen des Hofgartens, wo man sie heute noch findet. Ein großes Stück steckt in der Böschung oberhalb des Hubertusquelle, drei andere sind im Naturkundemuseum ausgestellt."
Vor über 200 Millionen Jahren war die Region um Coburg von dichten Wäldern bedeckt. Diese Wälder bestanden aus verschiedenen Baumarten, die unter den klimatischen Bedingungen jener Zeit gediehen.
Durch natürliche Ereignisse wie Fluten oder vulkanische Aktivitäten wurden die Bäume entwurzelt und von Sand, Schlamm und vulkanischer Asche bedeckt. Diese Sedimente verhinderten den Zugang von Sauerstoff zu den Bäumen, was die Zersetzung durch Mikroorganismen verlangsamte oder stoppte.
Über Millionen von Jahren sickerten kieselsäurereiche Lösungen, die aus vulkanischen Aschen und benachbarten Gesteinen stammten, in die Sedimentschichten ein. Diese Lösungen gelangten in die Zellen und Poren des begrabenen Holzes.
Die Kieselsäure in den Lösungen kristallisierte innerhalb der Zellstrukturen des Holzes und ersetzte das organische Material schrittweise. Dieser Prozess der Silicifizierung führte zur Umwandlung des Holzes in ein fossiles Material, das aus Siliziumdioxid (Kieselsäure) besteht.
Schließlich war das gesamte organische Material durch anorganische Kieselsäure ersetzt, und das Holz war vollständig versteinert. Das resultierende Kieselholz behielt oft die ursprüngliche Struktur und Textur des Holzes, war aber nun ein fossiles Gestein.
Geologische Prozesse wie Erosion und tektonische Bewegungen brachten die versteinerten Hölzer an die Oberfläche. Auch im Raum Coburg wurden diese versteinerten Hölzer schließlich entdeckt und sind heute wertvolle fossile Zeugen der prähistorischen Vegetation und Umweltbedingungen.
Kieselholz, wie es auch hier vor euch liegt, ist daher das Ergebnis eines komplexen geologischen Prozesses, der organisches Material in fossiles Gestein umwandelte und durch natürliche Kräfte wieder an die Oberfläche brachte. Diese Fossilien sind bedeutend für die wissenschaftliche Forschung und ein interessantes Zeugnis der geologischen Geschichte der Region.
(Quelle: cfk-fossilien.de, Beitrag: Kieselholz)
gegebenenfalls benötigte Hilfsmittel:
Zollstock, Maßband, Schnur, Schnürsenkel oder gutes Augenmaß
Um diesen Cache zu loggen, begib dich zu dieser Location und beantworte nachfolgende Fragen. Anschließend postet zu eurem Log bitte noch ein Foto von euch an der Location. Wenn ihr selbst nicht auf dem Foto erscheinen wollt, reicht natürlich auch ein persönlicher Gegenstand auf dem Foto als Beweis eurer Anwesenheit. (Laut Earthcache Guidelines ist die Forderung eines Fotobeweises seit Juni 2019 wieder erlaubt.)
Logaufgabe:
1. Hänge zu deinem Onlinelog ein Bild (spoilerfrei), welches dich oder einen persönlichen Gegenstand mit der Steinernen Kemenate zeigt. Für jedes Onlinelog bitte ein eigenes Bild.
2. Wie fühlt sich dieses Kiesel Holz an und wie sieht es aus?
Form, Oberflächenstruktur ... etc.
3. Welche Färbung kann bei diesem Kiesel-Holz erkannt werden?
4. Auf welches Mineral könnte diese Färbung zurückgeführt werden?
5. Wie gut beurteilst du die Verkieselung? Kannst du z.B. noch Jahresringe erkennen?
6. Welche Abmessungen hat das linke Exponat?
(Höhe, Durchmesser bzw. Umfang an der dicksten Stelle)
Die korrekten Antworten gelten dann als Logberechtigung! Schickt uns diese auf unser GC Profil, dann könnt ihr auch sofort loggen! Falls etwas nicht in Ordnung ist, melden wir uns bei Euch. Wir wünschen Euch ganz viel Spaß bei dieser geologischen Entdeckungsreise!
Der EarthCache kann nur während der Öffnungszeiten der Burghöfe der Veste Coburg besucht werden:
Schließung der Burghöfe von April bis Oktober um 18.30 Uhr und von November bis März um 17.30 Uhr.