Im Herbst 1972 begann das BKK Senftenberg im Rahmen eines „Jugendobjekts der FDJ“ mit dem Ausbau der alten Tagebauleitung zu einem Kinderferienlager, wo ab 1973 je 100 Kinder in 3 Durchgängen schöne Ferien verlebten.
Die alten Gebäude der ehemaligen Tagebauleitung wurden neu gestaltet und dienten als Dusch- und Aufenthaltsräume bzw. Bettenlager.
Für die Versorgung wurde ein Mehrzweckbau mit Küche, Saal, Sitzungsraum und einer Kellerbar errichtet. Außerdem wurde die ehemalige Trafostation zum Bettenhaus mit Hausmeisterwohnung umgebaut. Daneben gehörten noch ein weiteres Gebäude mit Küche und kleinem Saal, eine Sporthalle, eine Sanitätsstation sowie 42 Bungalows, wovon 20 als attraktive Finnhütten gestaltet waren, zu diesem Komplex. 10 Kinder bildeten eine Gruppe und je 5 teilten sich eine Finnhütte. So erholten sich im Ferienlager 600 Kinder in drei Durchgängen und pro Kind bezahlten die Eltern 15 Mark für 14 Tage!
Es gab Sport & Neptunfeste, Geländespiele, Disco, Kino, Kulturveranstaltungen, Exkursionen und auch das Essen war erstklassig.
Das Objekt wurde ganzjährig genutzt, war Austragungsort vieler Lehrgänge, der vormilitärischen Ausbildung, für Brigadeveranstaltungen und im großen Saal fanden zahlreiche kulturpolitische Großveranstaltungen statt. In der Wendezeit wurde das Ferienlager dicht gemacht und es entstand ab 1990 an gleicher Stelle die Gaststätte "Inselblick". Doch bereits 1991 wurden die Finnhütten und 2002 das Gasthaus abgerissen.
Heute erinnert kaum noch etwas an das ehemalige Kinderferienlager. Lediglich ein am Rande der Freifläche abgelegter, seltener, ca. 20 Tonnen schwerer Megafindling aus dem Tagebau Meuro, der einst als Kletterplatz für Kinder diente, heute dagegen nur noch von Wildschweinen besucht wird, ist übrig geblieben.
Wer heute um den SEE radelt, schaut aber stets unwillkürlich mit Wehmut dorthin, wo einst das Ferienlager stand – doch leider ist es…
Quelle: https://www.gruss-aus-senftenberg.de und Archiv Stadt Senftenberg