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Kalksteinaufschluss am Bismarckturm EarthCache

Hidden : 9/24/2023
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Ein Meeresboden auf dem Weg zum Bismarckturm

Mit diesem Earthcache möchte ich euch einen kleinen geologischen Aufschluss aus Muschelkalkstein an der Straße zum Bismarckturm zeigen.

Da man am Earthcache nicht parken kann, empfehle ich euch, entweder am Bismarckturm oder am Martin-Luther-Platz zu parken und von da zu laufen.

Der Muschelkalksteinaufschluss soll bitte nicht beklettert/betreten werden!

Die Entstehung von Muschelkalkstein

Muschelkalkstein ist eine sedimentäre Gesteinsart, die im Laufe von Millionen von Jahren durch geologische Prozesse entstanden ist. Die Entstehung von Muschelkalkstein lässt sich in mehreren Schritten erklären:

  1. Ablagerung von Sedimenten: Die Bildung von Muschelkalkstein beginnt mit der Ablagerung von Sedimenten am Boden eines flachen Meeres oder eines Binnenmeeres. Diese Sedimente bestehen aus verschiedenen Materialien, darunter Schalen von Meerestieren, Kalkschlamm, Sand und Ton.

  2. Kompaktion: Über lange Zeiträume hinweg häufen sich diese Sedimente an und werden durch den Druck des darüber liegenden Sediments und des Wassers komprimiert. Dieser Druck bewirkt, dass die einzelnen Partikel zusammengepresst werden und die Poren zwischen ihnen verkleinern.

  3. Chemische Prozesse: In den unteren Schichten der Sedimente beginnen chemische Reaktionen zu wirken. Eine der wichtigsten Reaktionen ist die Diagenese, bei der der Kalkschlamm zu Kalzit (Kalziumkarbonat) umgewandelt wird. Dies geschieht, wenn das in den Sedimenten enthaltene Wasser mit gelöstem Kohlendioxid in Kontakt kommt und Kalzit ausfällt.

  4. Verfestigung: Im Laufe der Zeit werden die Sedimente immer fester, da der Druck und die chemischen Prozesse fortgesetzt werden. Dies führt zur Bildung von Muschelkalkgestein.

  5. Verwitterung und Erosion: Nachdem das Muschelkalkgestein gebildet wurde, kann es wieder der Verwitterung und Erosion ausgesetzt sein. Wind, Wasser und andere Umweltfaktoren können das Gestein abbauen und es in kleinere Partikel zerlegen.
    Durch das Eindringen von saurem, kohlesäurehaltigem Wasser, insbesondere Regenwasser, können chemische Reaktionen den Muschelkalkstein zersetzen, da er in Wasser leicht löslich ist. Erreicht dieses Wasser durch Versickerung die tiefer liegenden Schichten des Muschelkalksteins, werden diese nach und nach aufgelöst. Ein bekanntes Resulat dieser chemischen Erosion sind Karsthöhlen, können aber auch als Dolinen an der Oberfläche sichtbar werden.

  6. Sedimentation und Ablagerung: Die durch die Verwitterung abgetragenen Partikel können erneut in Gewässer gelangen und sich am Boden ablagern. Dieser Prozess kann dazu führen, dass neue Schichten von Muschelkalkstein über den bereits existierenden Schichten gebildet werden.

Dieser Zyklus aus Ablagerung, Verdichtung, chemischer Umwandlung und Erosion kann sich über Millionen von Jahren wiederholen und zur Bildung von Muschelkalkstein führen. Das charakteristische Aussehen von Muschelkalkstein, das oft Fossilien von Muscheln und anderen Meerestieren enthält, ist das Ergebnis dieser langwierigen geologischen Prozesse.

Das Alter des Muschelkalksteins

Der Muschelkalkstein ist eine Gesteinsformation aus der Trias-Periode. Diese geologische Periode begann vor etwa 252 Millionen Jahren und endete vor etwa 201 Millionen Jahren. Der Muschelkalk selbst erstreckt sich über einen Teil dieser Zeitspanne, hauptsächlich zwischen etwa 243 Millionen Jahren und 235 Millionen Jahren vor heute.

Der Aufschluss am Bismarckturm

Diese Kalksteinwand, die sich direkt entlang des Weges erstreckt, besteht aus Ablagerungen des Unteren Muschelkalks und des Oberen Wellenkalks. Während der Zeit des Unteren Muschelkalks drang das Thetysmeer von Süden in das Germanische Becken ein. Dieses flache Muschelkalkmeer erstreckte sich über weite Teile Mitteleuropas und war zeitweise nur durch zwei schmale Meeresarme mit dem offenen Ozean verbunden. Aufgrund dieser begrenzten Frischwasserzufuhr und des Süßwassereintrags vom umliegenden Festland änderte sich der Salzgehalt dieses Binnenmeeres. Nur wenige Tier- und Pflanzenarten konnten unter diesen Bedingungen überleben, aber diejenigen, die sich angepasst hatten, konnten sich aufgrund des geringen Wettbewerbs stark vermehren.

Im warmen Flachwasserbereich im Inneren des Beckens bildeten sich Mergelkalke abwechselnd mit Ablagerungen von Muscheln und Brachiopodenresten. Diese Terebratelbänke trennen den Oberen Wellenkalk vom Unteren Wellenkalk. Die Terebratel gehören zur Gruppe der Brachiopoden oder Armfüßer, die sessil (fest) in kleinen Kolonien am Meeresboden lebten und ihre Nahrung, hauptsächlich Kieselalgen, aus dem vorbeiströmenden Wasser filterten. Ihr Gehäuse bestand aus zwei Schalen und ähnelte äußerlich dem von Muscheln. Allerdings hatten Brachiopoden anstelle einer rechten und linken Schale eine obere und eine untere Schale, wobei die bauchseitige Schale in der Regel größer war. Ein charakteristisches Merkmal des seichten Binnenmeeres des Unteren Muschelkalks ist die Terebratel Coenothyris.

Muschelkalkstein als Waldbiotop

Wenn der Muschelkalkgestein nahe an die Erdoberfläche gelangt, entstehen trockene und steinreiche Böden. Aufgrund des zeitweiligen Wassermangels schwächt sich der Buchenwald in seiner Dominanz ab. An diesen trocken-warmen Standorten gedeihen stattdessen vor allem Wildobst, Esche, Ahorn und als seltene Charakterart die Elsbeere.

Diese Wälder zeichnen sich durch eine üppige Strauch- und Krautschicht aus. Typische Sträucher sind hierbei Seidelbast, Schlehe, rote Heckenkirsche, Weißdorn und Liguster. In der Krautschicht wachsen Pflanzen wie die Wiesenschlüsselblume, der blaurote Steinsame und verschiedene Orchideenarten. Wälder auf trocken-warmen Standorten besiedeln innerhalb größerer Wälder kleine, spezielle Standorte und genießen gemäß dem Niedersächsischen Naturschutzgesetz einen besonderen Schutzstatus als Waldbiotope.

Eure Aufgaben

Um diesen Earthcache loggen zu dürfen, beantwortet bitte folgende Fragen:

1. Beschreibt den vor euch zu sehenden Muschelkalkaufbruch in Färbung und Struktur. Gibt es Einschlüsse anderer Gesteine in der Muschelkalkwand? Die Muschelkalkwand soll dazu bitte nicht beklettert/betreten werden!

2. Nehmt euch eines der am Fuß des Aufschluss liegenden Bruchstücke und betrachtet es genau. Beschreibt auch hier das Gestein. Bestätigt es die in Frage 1 ermittelten Erkenntnise? Konntest du in deinem Bruchstück Fossilien entdecken? Über ein angefügtes Foto dazu im Log freue ich mich.

3. In welchem Zeitraum entstand bzw. wie alt ist die vor euch zu sehende Muschelkalkwand?

4. Macht ein Foto mit euch oder einem persönlichen Gegenstand als Besuchsnachweis und hängt es dann eurem Fundlog an.

Schickt eure Antworten per Mail-Funktion an mich (Bitte mit Betreff/in der ersten Zeile "Kalksteinaufschluss am Bismarckturm") und ihr könnt sofort loggen. Wenn es Probleme gibt, melde ich mich. Schickt eure Antworten bitte NUR über "E-Mail senden" auf meiner Profilseite. Antworten über das Message-Center kann ich leider nicht akzeptieren, da es bei mir nicht zuverlässig funktioniert und eure Antworten evtl. nicht bemerkt werden.

Bei Gruppen reicht es, wenn einer die Antworten schickt, aber alle Gruppenmitglieder in der Mail nennt. Das persönliche Logfoto muss jedoch jedes Gruppenmitglied selbst und individuell seinem eigenen Fundlog anhängen.

Viel Spaß!

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