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"Action Directe" - Hommage an Wolfgang Güllich Multi-cache

Hidden : 6/18/2023
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


"Das Gehirn ist der wichtigste Muskel beim Klettern."

 

Wolfgang Güllich ist DIE Ikone des Klettersports. Er setzte Maßstäbe, die ihn noch heute als Idol ausweisen. Sein Meisterwerk gelang ihm hier an dieser Stelle, mit der Erstbegehung der als unkletterbar geltenden Route (eingebohrt vom Fürther Milan Sikora), die er später zu „Action Directe“ benannte. Es war die Eröffnung der Schwierigkeitsstufe XI (französisch 9a), erneut ein Meilenstein in der Klettergeschichte!

Mit 13 begann er zusammen mit seinem Vater und seinem jüngeren Bruder mit dem technischen Klettern. 1978 verunglückte sein kleiner Bruder mit 13, doch er machte weiter. Vielleicht sogar verbissener und konzentrierter. Bald wurde ihm der Sandstein in der pfälzischen Heimat zu langweilig und er zog folgerichtig ins Frankenjura, mit zahllosen Möglichkeiten zu trainieren und neue Routen zu begehen. Die Oberschöllenbacher WG mit Kurt Albert und Norbert Sandner wurde legendär und zum Mekka der Kletterelite. In der Moselstraße 7 übernachteten manchmal bis zu 20 Kletterer gleichzeitig, im ganzen Haus verteilt in ihren Schlafsäcken. Dadurch wurde ebenso das Campusboard berühmt, das zwar in Zusammenarbeit von Norbert Sandner mit Jerry Moffat entwickelt wurde, im Französischen und Italienischen jedoch die Bezeichnung "pan Güllich" hat.

Von hier aus zogen sie gemeinsam 12 Jahre lang nicht nur durch die Fränkische, sehr häufig ins Trubachtal, wo Güllich auch begraben liegt (und woher auch der Owner dieses Geocaches stammt). Die Ziele waren international. Durch Kurt Albert wurde durch die sächsische Art des Freikletterns im Elbsandsteingebirge der Begriff des Rotpunktkletterns eingeführt. „Frei denken - frei klettern - frei sein“ war sein Credo und so starteten und erstellten die beiden als kongeniales Duo viele spektakuläre Routen im Freiklettern, die bis dahin noch undenkbar waren und international für immenses Aufsehen sorgten! Später auch alpin im Karakorum, in Patagonien, im Yosemite-Park – jede gefährliche Route wurde überwunden und die Messlatten immer höher gestellt. Die Revolution war im Gange und veränderte die gesamte internationale Kletterszene!

In den 80ern hat er in der Fränkischen viele Routen erstellt, mehr als 20 im Schwierigkeitsgrad X und 2 im XI., u.a. 1981 „New Dimensions“ an der Ankatalwand (8+), 1982 den „Wolkensteiner Überhang“ und „Heisse Finger“ am Student (beide 9). 1983 „Hitchhike the plane“ (9/9+) und „Ira Technokratie“ (beide am Krottenseer Turm). 1984 erfolgte die Überwindung der Schallmauer ZEHN (10-) im Altmühltal mit „Kanal im Rücken“. Danach „Kaum Zeit zum Atmen“ (10-) an der Luisenwand. 1985 das nächste Superlativ: die erste Rotpunktbegehung von „Punks in the Gym“ (10+) in Australien, die bis dahin weltweit schwerste Route!

Es folgten 1986 „Amadeus Schwarzenegger“ (10-) am Richard-Wagner-Fels, „Deadline“ (10+) an der Klagemauer, „Ghettoblaster“ am Rabenstein (10) und 1987 schließlich mit „Wallstreet“ die weltweit erste 11- am Krottenseer Turm. Es wurde stetig nach oben geschraubt.

Kurt Albert drängte ihn auch immer wieder, alpine Routen im Freiklettern zu begehen, was sie dann auch eingehend betrieben. Die spektakulärste Tour war hier sicherlich die erste Free-Solo Begehung Güllichs von „Seperate Reality“, eine Route im Yosemite-Nationalpark in 200 m Höhe, die durch einen Handriss in ein 6 Meter langes, horizontales Granitdach führt! Die atemberaubenden Fotos von ...* gingen um die Welt und lassen einen auch heute noch staunend innehalten.

Sie bezwangen 1988 zusammen die „Eternal Flame“ im Karakorum am Trango Tower, mit 6285 m eine der weltweit schwierigsten Kletterrouten über 5000 m – im Freikletterstil versteht sich, allerdings auch mit Vorbereitung eines Expeditionsteams. Es fehlten lediglich ein paar Seillängen zur vollständigen Rotpunktbegehung. Viele namhafte Kletterer scheiterten an dieser 1000 m Wand, erst den Huber-Brüdern Thomas und Alexander gelang es 2009!

Mit der „Action Directe“ schaffte er das Meisterstück, die erste 11 weltweit im Freikletterstil zu bezwingen. Für diese Aufgabe kniete er sich mächtig rein – wie immer eigentlich, doch seine Frau Annette berichtete später auch davon, dass er sich nur noch schwer motivieren konnte, doch dieses Projekt unbedingt durchziehen wollte.

1991 hat er dann für Sylvester Stallone im Film „Cliffhanger“ einen spektakulären Stunt gedreht, den Film konnte er jedoch nicht mehr sehen. Am 29. August 1992 gibt er ein Radiointerview in München, auf der Heimfahrt nach Nürnberg schläft er vermutlich am Steuer ein. Zwei Tage später erliegt er seinen schweren Verletzungen.

Nicht nur die Kletterwelt verlor einen der großen Helden, Wolfgang Güllich war in seinem gesamten Tun immer ein Vorbild und eine charismatische Persönlichkeit. Arroganz oder Starallüren waren ihm fremd. Seine Frau Annette Perrin ließ ihn in Obertrubach beerdigen, weil er sich sehr oft im Trubachtal aufhielt und dort seine Kletterheimat war. Sein Grab ist so etwas wie ein Wallfahrtsort. Kaum ein Kletterer der in der Nähe ist, egal woher, lässt es sich nehmen, sein Grab zu besuchen und sich in eines der inzwischen 7 Gipfelbücher einzutragen. Wer Interesse hat: 49° 41.753   11° 20.987

Ihm zu Ehren wurden auch 2 Kletterrouten benannt. Die WoGü-Kante im Ailsbachtal am Rabenstein, eine 18 m lange, trickreiche und natürlich fingerlastige Route, 1995 erstbegangen.

Und eine der schwersten Mehrseilenlängentouren (8c, 100 m), die ebenfalls Wogü heisst und 1997 von Beat Kammerlander im Rätikon eingerichtet wurde. Es dauerte dann auch 11 Jahre, bis der tschechische Crack Adam Ondra die Route Rotpunkt begehen konnte.

Auf die Frage, warum er solch lebenbedrohende Unternehmungen eingehe, antwortete er einmal:

"Das Argument `lebensmüde´ lässt sich am leichtesten widerlegen. Denn in keiner anderen Lebenssituation bist du so lebenshungrig, lebst und empfindest du so intensiv, kämpfst und verteidigst dein Leben so hartnäckig gegen ein Risiko, das zwar objektiv besteht, das du aber subjektiv zu 100 Prozent in der Hand hast. Denn wochen- und monatelang hast du dich psychisch und physisch mit diesem Stück Weg im Fels auseinandergesetzt."

Und:

"Noch nie habe ich das Leben in seiner Schönheit so intensiv erfahren, wie an zwei Fingerspitzen, frei über dem Abgrund hängend."

 

Zum Cache:
Egal, ob ihr den Multi direkt angeht, oder vom ALC her kommt: verhaltet euch ruhig, wenn Kletterer in der Wand sind!!! Geocacher haben bei Kletterern nicht unbedingt den besten Ruf. Tut etwas dagegen und verhaltet euch angemessen.
Ihr steht an einer Buche mit einem weißen Pfeil, der nach rechts zeigt. Darunter stehen 3 Buchstaben. Diese sind die Variablen X  Y  Z
Formel: 49° 38. (4×Z)+(2×X)   11° 35. (40×X)+(11×Y)+(4×Z)

 

*In Gedenken an diese herausragenden Persönlichkeiten, die diese Region mit geprägt haben.*

***Kurt Albert * 28. Januar in Nürnberg; † 28. September 2010 bei Hirschbach; (Niederfellendorf)***

***Wolfgang Güllich * 24. Oktober 1960 in Ludwigshafen am Rhein; † 31. August 1992 bei Ingolstadt; (Obertrubach)***

 

Quellenangaben:

wolfgangguellich.com

fraenkische-schweiz.com

frankenjura.com

trubachtal.com

kletterinfozentrum.de

br.de (Doku: "Jung stirbt, wen die Götter lieben")

climbing.de

kurier.de

bergsteiger.de

tz.de/outdoor

zeit.de

 

 

Additional Hints (Decrypt)

erpugf anpu bora, fvrur Fcbvyresbgb

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)