Guten Freunden gibt man ein Küsschen, man lässt sie nicht im Regen auf den X11er warten oder man überträgt ihnen im Todesfall die Regierungsgeschäfte.
Letzteres erließ Preußenkönig Friedrich der Große per Geheiminstruktion während des Siebenjährigen Krieges (1756 -1763). Der „Alte Fritz“ vertraute seinem ziemlich besten Freund Graf Finck von Finckenstein so sehr, dass er ihn im Falle seines Ablebens oder einer Gefangennahme an der Spitze des Staates Preußen wissen wollte. Weil es dann aber doch nicht so weit kam, rechtfertigte der Graf lediglich als treuer und kluger Berater in Kriegszeiten das Vertrauen des Königs. Ein Freund, wie er im Geschichtsbuche steht.
Graf von Finckenstein durfte sich bis zu seinem Tod (1800) die Titel "Staatsminister" und "Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften" auf den Briefkopf schreiben und den Schwarzen Adlerorden Preußens an die Brust heften. Heute ist eine Allee in Lichterfelde nach ihm benannt.