English version below
Grauwacke wurde für "Gestein des Jahres 2023" erklärt!
Seit 2007 ernennt ein Kuratorium unter Federführung des BDG Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e. V. alljährlich das Gestein des Jahres. Bei der Auswahl des Gesteins spielt die geologische Entstehung, seine wirtschaftliche Bedeutung sowie seine Funktion im Naturraum eine wesentliche Rolle. Heutzutage wird Grauwacke in Deutschland noch in 21 Steinbrüchen gewonnen, unter anderen auch in der Lausitz in Großkoschen. Das ist wirklich ein toller Grund und Gelegeneheit einen Earthcache diesen Gestein zu widmen!
Name und Definition von Grauwacke
Die Bezeichnung „Grauwacke” streng geologisch nicht korrekt ist. Es hat sich aber als Handelsbezeichnung durchgesetzt. Der Begriff stammt aus den Bergbaugebieten im Harz und ist seit mindestens 1780 belegt. Wacke ist hierbei ein veralteter Name für Wackersteine.
Alexander von Humboldt hat sich mit den Gestein Graucwacke auch selber beschäftigt und folgende Definition geschrieben: „Der Name Grauwacke ist ein uralter bergmännischer und bezeichnet im umfassenden Sinne jedes Conglomerat, jede Sandsteine von älterer Entstehung (…), welche nur Bruchstücke einfacher Minerale, Quarz, Kieselschiefer, usw. einschließen, aber keine Fragmente gemengter Gebirgs-Gesteine“.
Auch Johann Wolfgang von Goethe war die Grauewacke vom Harz ein Begriff. In seinen Aufzeichnungen „Über den Granit“ weist der Dichter auf die Verwechslungsgefahr mit Granit hin:
„(…) sogar wir Deutsche, die wir sonst in dergleichen Dingen so gewissenhaft sind, haben noch vor kurzem das Toteliegende, eine zusammengebackene Steinart aus Quarz und Hornsteinarten und meist unter den Schieferflözen, ferner die graue Wacke des Harzes, ein jüngeres Gemisch von Quarz und Schieferteilen, mit dem Granit verwechselt“.
Übrigens, Goethe war längere Zeit in der Bergverwaltung in der Thüringer Gegend tätig. Er hat sich auch privat mit Steinen und Mineralen befasst und sammelte sie. Er wusste schon wovon er geredet hat. 😊 Grauwacke gehört zur Gruppe der Sedimentgesteine und sollte auf keinen Fall mit magmatischen Gestein wie Granit verwechselt werden.
Der Gestein Grauwacke wurde ganz früh und ausführlich in deutsprachigen Raum beschrieben und erkundet. Der Begriff "Grauwacke" hat sich bis heute in vielen Sprachen etabliert. Im Spanischen spricht man von grauvaca, im Englischen von graywacke, im Französischen von La grauwacke, in Italienischen von La grovacca, und im Russischen von граувакка (grauvakka).
Entstehung von Koschener Grauwacke
Vor ca. 600 Mio. Jahren war die Lausitzer Region Meeresraum. Damals wurde die Grauwacke des Koschenbergs gebildet. Grauwacke gehört zur Gruppe der Sedimentgesteine und entstand durch Ablagerung sandiger Sedimentschichten am Meeresgrund. Inzwischen ist auch Magma aus dem Erdinneren eingedrungen und hat sich mit Grauwacke verband. Die hohe Temperaturen und Druck haben dafür gesorgt, dass diese Sedimentschichten hart geworden sind.
Vor ca. 320 Mio Jahren die Gebirgsbildungsprozesse sorgten für eine großräumige Auffaltung der Gesteinsschichten. Die Grauwacke-Schichten am Koschenberg wurden schräggestellt, in Falten gelegt, brachen an manchen Stellen und wurden zusätzlich verfestigt.
Zwischen ca. 250— 65 Mio. Jahren wurde der Lausitzer Gebiet mehrfach wieder mit Meer überflutet. In dieser Zeit haben sich jüngere Sedimentgesteine gebildet. Die Bewegung von tektonischen Platten hat aber dafür gesorgt dass diese neuere Sedimentschichten abgetragen worden sind. Durch verschiedene Prozesse wurde die ältere Koschener Grauwacke näher an der Oberfläche gebracht. Weitere Umwandlungs- und Verwitterungsprozesse fanden statt. Das hat dazu geführt dass die Farbenvielfalt von Koschener Grauwacke entstanden ist.
Seit der Braunkohlezeit, ca. 20 Mio. Jahren bildet Koschener Grauwacke inselartige Auftragung. Während den letzten zwei Eiszeiten wurde es auch durch Eis bedeckt.
Seit 19. Jahrhundert ist Koschenberg massiv geschrumpft. Mit eine Höhe von 176 Meter NHN war es die höchste Erhebung der Region. Heute beträgt die Höhe nur noch 145 Meter NHN. An der tiefste Stelle hat es nur noch 60 Meter NHN und liegt damit ca. 40 Meter unterhalb des Wasserspiegels des Senftenberger Sees.
Earthcache - Koschener Grauwacke Exponat
An den Koordinaten des Earthcaches findet ihr ein größeres Grauwacke Exponat. In der Nähe befinden sich auch sehr informative Infotafeln. Beobachte den Gestein und mach Euch vertraut mit den Infotafeln.
An dem Exponat man kann einige interesseante Merkmale beobachten die über Enstehung und Lebenslauf des Gesteins uns viel sagen können. Merke Euch wie die Schichten in dem Gestein verlaufen. Wie schon oben erwähnt, die koschener Gracuwacke wurde vor ca. 320 Mio. Jahren einem enormen Druck von Gebirgsbildungsprozessen ausgesetzt. Diese Prozesse sind ein tolles Beispiel für Plattentektonik. Die tektonische Platten befinden sich immer in eine Bewegung. Wenn die aufeinander Stoßen, kommt es unter anderen zur Bewegung und Faltung von Gesteinschichten. Die meistens geradeliniege Schichten in Sedimentgestein werden wellenförmig verformt.
Was auch sehr interessant an unseren Exponat ist, sind die Farben. Die Hauptmineralien von Grauwacke sind Quarz und Feldspat. Reiner Quartz ist farblos. Feldspar in reiner Form ist weiß oder hellgrau. Allerdings unsere koschener Grauwacke besteht nicht nur aus reiner Mischung von Quartz und Feldspar. Die wechselnde Farbenvielfalt von Grauwacke bedeutet dass auch andere Materialien und Ablagerungen in kleinen Mengen vorhanden sind. Normaleweise rote und gelbe Farben werden dem Eisen zugeschrieben.
Um den Earthcache zu loggen schicke mir bitte Antworten auf folgenden Fragen.
Bitte beim Loggen des Caches ein Foto hochladen. Es reicht aus, dass auf dem Foto ein Gegenstand von Euch zu sehen ist, damit es klar ist, dass ihr den Earthcache besucht habt.
Fragen:
1. Welche Verwendung findet Grauwacke aus Großkoschen? (Tipp: Infotafel vor Ort).
2. Ungefähr wie viele Sedimentschichten kannst Du auf dem Gestein erkennen?
3. Welche Form haben die Sedimentschichten des Gesteins?
4. Aus welchen Mineralien besteht die Grauwacke und welches mineral veursacht die gelbe Töne?
Quellen:
https://www.dvgeo.org/geo-natur/gestein-des-jahres
https://geoberuf.de/der-bdg/gestein-des-jahres/2023-grauwacke
https://www.mindat.org/
Infotafeln Basalt-Actien-Gesellschaft
English Version
Greywacke was declared "The Rock of the Year 2023"!
Since 2007, a board of trustees led by the BDG Berufsverband Deutscher Geowissenschaften e. V. annually nominates the rock of the year. When selecting the rock, the geological origin, its economic importance and its function in the natural environment play an important role. Today, greywacke is still extracted in 21 quarries in Germany, including the one in Großkoschen in Lusatia. This is really a great reason and opportunity to dedicate an Earthcache to this rock!
Name and definition of greywacke
The term "greywacke" strickly from a geological point of view is incorrect. However, over the years it has prevailed as a trade name. The term comes from the mining areas in the Harz Mountains and has been used since at least 1780. The German word "Wacke" is an archaic name for boulders.
Alexander von Humboldt himself dealt with the Graucwacke rock and wrote the following definition: "The name Grauwacke is an ancient miner's name and describes in a comprehensive sense every conglomerate, every sandstone of older origin (...), which contains fragments of simple minerals, quartz, Include cherts, etc., but not fragments of mixed mountain rocks”.
The famous German poet Johann Wolfgang von Goethe was also familiar with "Grauewacke" from the Harz Mountains. In his notes "About the Granite" the poet points out the risk of confusion with granite:
"(...) even we Germans, who are otherwise so conscientious about such things, still recently have confused the granite with the dead lying, a caked-together type of stone made of quartz and types of shale and mostly known as the slate of the gray "wacke" of the Harz Mountains, a younger mixture of quartz and shale parts.
By the way, Goethe worked for a long time in the mining administration in the Thuringian region. He collected stones and minerals privately. He really knew what he was talking about. 😊 Greywacke belongs to the group of sedimentary rocks and should never be confused with igneous rocks such as granite.
In recent history Graywacke was discovered and described by German speaking geologists and discoveres. Therefore the German name "Grauwacke" has been adopted in many other modern languages. Thus the English name "graywacke" for this type of sedimentatry rock has been adopted. In Spanish the name "grauvaca" is used. The French speak of La grauwacke, Italians speak of La grovacca and Russians say граувакка (grauvakka).
Formation of the Koschen greywacke
Around 600 million years ago, the Lusatian region was covered by the sea. At that time the greywacke of the Koschenberg was formed. Greywacke belongs to the group of sedimentary rocks and was formed by depositing sandy layers of sediment on the seabed. In the meantime, magma from the earth's interior has also penetrated and combined with greywacke sediments. The high temperatures and pressure have caused these layers of sediment to become hard.
Around 320 million years ago, the mountain-building processes caused the rock strata to unfold over a large area. The greywacke layers at the Koschenberg were tilted, folded and compressed, broke in some places and were additionally hardened.
Between about 250 and 65 million years the Lusatian area was once again repeatedly flooded by sea. Younger sedimentary rocks formed during this period. However, the movement of tectonic plates has caused these newer layers of sediment to be eroded. Various processes brought the older Koschen greywacke closer to the surface. Further transformation and weathering processes took place. This has resulted in the variety of colors of Koschen greywacke.
Since the lignite era, around 20 million years, Koschen greywacke has formined into a standalone hill. It was also covered by ice during the last two ice ages.
Koschenberg has shrunk massively since the 19th century. Its elevation was initially 176 meters above sea level. Today the elevation is only 145 meters above sea level. At its deepest point the quearry is only 60 meters above sea level and is therefore about 40 meters below the water level of the nearby Lake Senftenberg.
Earthcache - Koschen greywacke exhibit
At the coordinates of the Earthcache you will find a larger greywacke exhibit. There are also very informative information boards nearby. Observe the rock and familiarize yourself with the information boards.
On the exhibit you can observe some interesting features that can tell us a lot about the formation and life cycle of the rock. Notice how the layers run in the rock. As mentioned above, the Koschen Gracuwacke was exposed to enormous pressure from mountain building processes about 320 million years ago. These processes are a great example of plate tectonics. The tectonic plates are always in motion. When they collide, layers of rock move and fold, among other things. The mostly straight layers in sedimentary rock are deformed in a wavy manner.
What is also very interesting about our exhibit are the colors. The main minerals of greywacke are quartz and feldspar. Pure quartz is colorless. Feldspar in pure form is white or light gray. However, our greywacke from Koschen does not only consist of a pure mixture of quartz and feldspar. The changing variety of colors of greywacke means that other materials and deposits are also present in small amounts. Normally red and yellow colors are attributed to iron.
To log the Earthcache please send me answers to the following questions.
Please upload a photo when logging the cache. It is enough that an object of yours can be seen in the photo for it to be clear that you have visited the Earthcache.
At the coordinates of the Earthcache you will find a larger greywacke stone. There are also very informative information boards nearby. Observe the rock and familiarize yourself with the information boards. To log the Earthcache please send me answers to the following questions.
When logging the cache, please upload a photo. It is enough that an object of yours is visible in the photo, so that it is clear that you were there.
Questions:
1. What is the use of greywacke from Großkoschen? (Tip: information board on site).
2. Approximately how many layers of sediment can you see on the rock?
3. What is the shape of the sediment layers of the rock?
4. Which minerals is greywacke made of and which mineral causes the yellow tones?
Sources:
https://www.dvgeo.org/geo-natur/gestein-des-jahres
https://geoberuf.de/der-bdg/gestein-des-jahres/2023-grauwacke
https://www.mindat.org/
Infotafeln Basalt-Actien-Gesellschaft