Hachja...erst ewig rumgebummelt, nun ist die Zeit gekommen, die Baumliebenreihe schnell zu erweitern.
Da fiel mir auf, ich habe eine enorme Vorliebe für Eichen. Muss mich bemühen, mal einen nadeligen Kollegen zu honorieren.
Ich hab mal ein bisschen recherchiert, meinte in meinen Gehirnwindungen auch das geflügelte Worte "Friedenseiche" abgespeichert zu haben.
Dieses Mal also keine persönliche Geschichte zu dem Baum, aber trotzdem ein bisschen Geschichte.
Here we go:
"Als Setzling war sie auf dem Fünfzigpfennigstück abgebildet, ihr Laub schmückt als Ornament militärische und zivile Orden, und etliche deutsche Gaststätten wurden nach ihr benannt: die deutsche Eiche. Obwohl die Eiche in den verschiedensten Regionen der Welt wächst, galt sie vielen Deutschen lange nicht einfach nur als irgendein Baum. Es war ihr Baum, mit dem sie sich als Nation identifizierten.
Die Wurzeln dieses deutsch-patriotischen Eichenkults reichen tief. Eine besonders kräftige kommt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Als es nach der Revolution 1848/49 misslungen war, aus der Vielzahl von deutschsprachigen Fürstentümern, freien Städten und Königreichen ein gemeinsames Staatsgebilde zu formen, wurde die deutsche Eiche einmal mehr zur nationalen Projektionsfläche. Ein Poet, der obendrein Joseph von Eichendorff hieß, schrieb von seiner Heimat als dem „Land der Eichen“ – und verknüpfte den Baum mit dem weiteren deutschen Streben nach Einigkeit und kultureller Identität.
Für die enge Verbindung von Land und Bäumen gab es bereits eine Tradition. Wenige Jahre zuvor hatte der Märchensammler und Philologe Jacob Grimm in seiner „Deutschen Mythologie“ die Eichen als Orte eines ursprünglichen „altdeutschen Waldcultus“ dargestellt. Und schon 1769 schwärmte der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock in seinem Bühnenstück über die sogenannte Hermannsschlacht von germanischen Stammeskriegern, die zu antiker Zeit „wie die Eiche eingewurzelt“ dem Angriff der Römer trotzten. Nicht nur die germanischen Fußtruppen, sein ganzes „Vaterland“ verglich er mit der „höchsten, ältesten, heiligsten Eiche“.
Ihr dürft im schönen Wörme den tollen Baumbestand bewundern und werdet im Umkreis des eindrucksvollsten Baumes der Straße fündig.
Achtung : sehr viel muggelig ;)