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Lost Place: Flugplatz Ersingen-Rißtissen Traditional Cache

Hidden : 1/3/2024
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Mancher Ersinger, bzw. mancher Besucher mag sich sicherlich schon gefragt haben, warum es in Ersingen eine Straße gibt, die "Am Flugplatz" heißt. Ein Flugplatz in Ersingen? In der Tat! Während des Zweiten Weltkriegs befand sich südlich der Straße von Rißtissen nach Ersingen ein militärischer Behelfsflughafen (Einsatzhafen II. Ordnung). Am 1. September 1938 wurde mit den ersten Arbeiten begonnen. Insgesamt 14 Baracken, darunter Kantine, Küche, Kasino, ein Kohlenschuppen und eine Feuerwehrbaracke. Einen Monat vor Kriegsbeginn waren die Arbeiten am Platz zu 95% abgeschlossen und der Platz wurde als "bedingt anfliegbar" gemeldet. Die Baukosten beliefen sich auf etwa 1,8 Millionen Reichsmark. Im August 1939 bekam der E-Hafen 11/VII, wie er offiziell hieß, seine erste Belegung, jedoch noch ohne Flugzeuge.


Der Flughafen Ersingen-Rißtissen 1945, Rißtissen links unten, Ersingen in der Bildmitte oben. Die Baracken des Flugplatzes stehen in dem dunklen Bereich in der Bildmitte unten. Die Landebahn lag wohl in dem hellen Gebiet in der Bildmitte. (Quelle: Britische Krone / Verteidigungsministerium)

Die ersten Kampfeinsätze flog die III./ Kampfgeschwader 55 "Greif" vom 15.-28. Mai 1940 mit etwa 40 Maschinen He 111 P fast täglich auf Ziele in Frankreich. Nach dem Abzug des KG 55 kehrte zunächst für einige Zeit Ruhe auf dem Platz ein. Im Herbst 1941 wurde mit dem Bau von einfachen Hallen für ausgemusterte Lastensegler vom Typ Me 321 "Gigant" begonnen, die im nahe gelegenen Leipheim gebaut wurden. Ab April 1942 wurde mit Schleppversuchen der Me 321 begonnen. Diese wurden von je 3 Maschinen vom Typ Bf 110 gezogen.

He 111 Lastensegler Me 321, Quelle: LuftArchiv.de
 
Bf 110, Quelle: Bundesarchiv, Bild 101I-360-2095-23 / Wanderer, W. / CC-BY-SA 3.0
 

Am 21. Mai 1943 verlegte die II. / TG 5 mit ihren motorisierten Me 323 "Gigant" auf den Platz, um hier nach schweren Verlusten in Tunesien aufgefrischt zu werden. Die Gruppe blieb bis zum 25. Juni 1943 auf dem Platz. Im Juli 1943 kamen Segelflug-Gruppen zur Piloten-Ausbildung auf den Platz. Neben Starts mit einer Winde standen auch Schleppflugzeuge der Typen Fw 44 "Stieglitz" und He 72 "Kadett" zur Verfügung.

Motorisierte He-323 Gigant, Quelle: Bundesarchiv, Bild 101I-596-0367-05A / Menzendorf / CC-BY-SA 3.0
 
Fw 44 Stieglitz He 72 Kadett

Im September kam dann die 8. Staffel des Jagdgeschwaders 106 auf den Platz. Geflogen wurde vor allem mit Schulmaschinen vom Typ Arado 96 und Jagdflugzeugen vom Typ Fw 190 "Würger". Das rege Treiben auf dem Flugplatz zog schnell die Aufmerksamkeit der Alliierten auf sich und so wurde der Platz am 14. Oktober 1943 von 10 P-47 "Thunderbolt" Jagdbombern angegriffen. Zwei Soldaten kamen ums Leben, drei Flugzeuge wurden auf dem Boden zerstört und eines beschädigt.

Arado Ar 96 FW 190 Würger P-47 Thunderbolt
 

Während das Jagdgeschwader 106 auf dem Platz war, wurden immer wieder Versuchsmaschinen vom Typ Do 335 "Pfeil", das damals schnellste kolbengetriebene Flugzeug der Welt, aus Mengen in Ersingen in Sicherheit gebracht. Ende März 1945 wurde das Jagdgeschwader 106 aufgelöst und am 1. April 1945 verlegte dann die II. / JG 53 mit einigen Maschinen vom Typ Messerschmitt Bf 109 auf den Platz. Bei einem schweren Angriff von 72 französischen B-26 "Marauder"-Bombern wurden nicht nur fast alle Flugzeuge auf dem Platz zerstört. Auch eine zur Platzpflege dort weidende Schafherde von rund 400 Tieren wurde durch die insgesamt 76 Tonnen Splitterbomben praktisch komplett ausgelöscht. Am 20. April 1945 wurde der Platz verlassen und 3 Tage später, am 23. April 1945 marschierten die Franzosen ein.

Do 335 Pfeil Bf 109 B-26 Marauder
 

In den folgenden Tagen und Wochen holten sowohl Franzosen als auch Deutsche nach und nach alles, was nicht niet- und nagelfest war, schließlich sogar die Baracken nebst den Überresten der Hallen . Von den Baulichkeiten auf dem Platz selbst sind heute bis auf eine Ausnahme nur noch Fundamente zu sehen.

Inzwischen wird die Fläche wieder landwirtschaftlich genutzt und nur der Flurname "Im Flugplatz" bzw. der Straßenname "Am Flugplatz" erinnert heute noch an diese Zeit in der Geschichte von Ersingen und Rißtissen.

Quellen: https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Kasernen/Wehrkreis05/Kaserne_RisstissenFlughafen-R.htm, Artikel "Ersingen und sein Flugplatz" von Hans Willbold, Saulgau in "Ersingen - Geschichte, Land, Leute, Brauchtum", Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm, 1994.

Additional Hints (Decrypt)

Gerccr

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)