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Geschichte der Empfinger Namenskameradschaften Traditional Geocache

Hidden : 3/27/2024
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Geschichte der Empfinger Namenskameradschaften

Eine alte örtliche Tradition, deren Ursprung nicht überliefert ist, sind die Namenskameradschaften.

Als Kameradschaften galten in Empfingen immer die ganzen Schuljahrgänge. Irgendwann um die Rekrutenzeit wurde ein Name angenommen, der von einem älteren Jahrgang abgekauft werden musste und mit einer Namenstaufe seine Besiegelung fand. Hauptlehrer Willibald Zimmermann schreibt dazu im Jahre 1900 in seinen handschriftlichen Aufzeichnungen:

„Die hiesigen Burschen gruppieren sich in verschiedene Kameradschaften. Jede Kameradschaft führt einen besonderen althergebrachten, sich auf jüngere Kameradschaften vererbenden Namen, z.B. Franzosen, Türken. Die ältesten Kameradschaften treten ihre Namen an die jüngsten ab. Dieses heißt man die Taufe einer jüngeren Kameradschaft. Die Taufe wird vollzogen, wenn die Kameraden das 20. Lebensjahr erreicht haben. Und zwar an der ersten Hochzeit im neuen Jahr. An dieser Hochzeit finden sich die, meistens schon verheirateten Mitglieder der ältesten Kameradschaft und die Burschen der jüngeren Kameradschaft auf dem Tanzboden ein. Zunächst wird ein gemeinschaftliches Lied gesungen. Dann erhalten die jüngeren den Namen der älteren. Darauf wird ein Hoch auf die Neugetauften dargebracht. Dann wird eine Flasche Wein in die Mitte des Tanzbodens gestellt und um dieselbe herumgetanzt. Darauf werden einige Flaschen Wein getrunken, den die Neugetauften für den erhaltenen Namen zu bezahlen haben."

Später, 1937, geht er in einem Zeitungsbeitrag über „Sitten und Gebräuche in Empfingen" ausführlicher darauf ein. Er beschreibt darin auch einige Merkmale einer solchen Kameradschaft:

„Die in kameradschaftlicher Liebe und Treue Verbundenen pflegen das Gefühl der Zusammengehörigkeit auf die verschiedenste Weise. Am Sonntage nach dem Hauptgottesdienst und am Werktag nach Feierabend treffen sie sich auf dem Marktplatze, stellen sich im Kreise auf und unterhalten sich. Sie besuchen gemeinschaftlich das Wirtshaus und scharen sich bei den verschiedensten Anlässen wie Hochzeitsfeier, Neujahrsschießen, Fastnachtstreiben, Maienstecken, Ausflügen u. dgl. zusammen. Es liegt ihnen daran, den Kameraden an seinem Hochzeittage und den verstorbenen Freund am Grabe gebührend zu ehren."

Bekannte frühe Kameradschaftsnamen sind Jäger, Hamburger, Husaren, Luxemburger, Matrosen, Strassburger, Tiroler und Türken, welche weitergegeben wurden. Die Dokumentation der mündlichen Überlieferung konnte lediglich bis zu den Kameradschaftsnamen „Tiroler"' und „Husaren" für den Geburtsjahrgang 1876 ausgeführt werden, der in die zwei Schuljahrgänge 1875/1876 und 1876/77 aufgeteilt war. Eine schriftliche Erwähnung, allerdings ohne Nennung von Jahrgangsnamen, deutet darauf hin, dass dieses Kameradschaftswesen schon in der Zeit vor 1870 bestanden haben dürfte.

Im Laufe der Jahrzehnte kamen weitere Namen dazu, wie Edelweiß, Lichtensteiner, Lustige Hohenzollern, Mexikaner und Zollernburger. Der Zeitgeist brachte die Kameradschaftsnamen Nachtjäger und Alpenjäger. Auch eine misslungene Einigung des Kaufpreises für einen Kameradschaftsnamen konnte zu einem neuen Namen führen, so die Bezeichnung Tiroler Schützen.

Den teuersten Namenskauf hatte der Jahrgang 1906 zu bewältigen. Nach mündlicher Überlieferung waren für den Kauf des Namens Jäger an der Kirbe des Inflationsjahres 1923 zwei Milliarden Reichsmark aufzubringen. Nach der Namenstaufe des Jahrganges 1940 am 26. 1. 1963 im Gasthaus Krone, der den Namen Tiroler erhielt, schlief die Tradition für ein Vierteljahrhundert ein. Bis zur Taufe der Kameradschaft Edelweiß, Jahrgang 1967/68, am 29. April 1989 im Bürgerstüble, welche den Namen vom Jahrgang 1933/34 übernahm. Danach folgten bis zum Jahre 2010 die Taufen von neun weiteren Kameradschaften, die heute aber teilweise aus mehreren Jahrgängen zusammengesetzt sind (Husaren, Jäger, Tiroler, Matrosen, Nachtjäger, Zollerburger, Lichtensteiner, Lustige Hohenzollern und Mexikaner): Die letzte Namenstaufe fand aktuell am 24. Mai 2014 statt, wobei wiederum die Kameradschaft Edelweiß nach 25 Jahren ihren Namen an die nächste Generation aus den Jahrgängen 1989-91 abgab und diese Tradition somit eine Fortsetzung erfuhr.

Ein bedeutender Teil des überlieferten Empfinger Fasnetsbrauchtums ist gerade den Kameradschaften zu verdanken, die vor Gründung der Narrenzunft die unorganisierte Straßenfasnet. ausführten und später parallel zur Zunft und teilweise auch aus Trotz zu deren organisierten Fasnet an den herkömmlichen Gepflogenheiten festhielten. Daher blieben auch Gestalten wie Strohbär, Ausgestopfter und Rußhexe erhalten.

Quelle: Schild am Weg - Juli 2014, Werner Baiker

Entlang des Weges stehen mehrere Schilder zum "Baum des Jahres" und der unterschiedlichen Namenskameradschaften. Leider fehlen an einigen Bäumen die Schilder zum "Baum des Jahres".

Additional Hints (Decrypt)

xyrva haq zntargvfpu

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)