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Die Erziehungs-Anstalt Traditional Cache

Hidden : 4/25/2024
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Die Erziehungs-Anstalt

 

 

Von der Knaben-Umerziehungs-Anstalt, über das größte Kinderkrankenhaus im ehemaligen Ost-Berlin, hin zu einem ruhigen Wohnviertel. 

Wenn diese Mauern sprechen könnten, hätten sie wahrhaftig eine Menge bedrückender Geschichten, aber auch Geschichten des Erfolgs zu erzählen. Schade das es im Netz und in den alten Archiven, nur wenig zur Geschichte dieses Ortes zu finden gibt. Ein bisschen Geschichte kann man auf der örtlichen Infotafel nachlesen. Wenn Du an den angegebenen Koordinaten stehst, hast Du den freien Blick auf das alte Hauptgebäude. Zugegeben fühlt man sich hier aus allen Ecken beobachtet. Zu Stosszeiten kann es hier sehr Muggel-lastig zugehen!

 

*bitte keine Spoiler-Fotos oder Text-Spoiler!

*bitte Stift mitbringen!

*den cache bitte wieder genau so positionieren wie vorgefunden!

*der Cache ist 24/7 erreichbar

*Kinderfreundlich (mehrere Spielplätze in unmittelbarer Nähe)

*Fahrrad / Kinderwagentauglich / bedingt Barrierefrei

 

 

Zur geschichte dieses Ortes:

 Die Gemeinde Lichtenberg besaß gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Rummelsburger Arbeitshaus ein Gebäude, in dem verwahrloste und kriminell gewordene Jungen untergebracht und erzogen wurden. Mit der schnellen Zunahme der Wohnbevölkerung des aufstrebenden Industrieortes nahm die Kriminalität ebenfalls rasant zu und das Arbeitshaus war bald überbelegt. In dieser Situation beauftragte die Gemeindeverwaltung den Stadtbaurat Herrmann Blankenstein, der schon einige Krankenhaus- und Fabrikbauten errichtet hatte, mit der Projektierung eines Knaben-Erziehungsheimes. Dieses sollte auf einem Gelände des früheren Rittergutes entstehen, das beim Bau des KEH übrig geblieben war. Am 10. Juni 1896 wurde das neue Heim für 200 Insassen eröffnet. Den schwerfälligen Namen Zwangs-Erziehungsanstalt in Lichtenberg verkürzten die Einwohner der Gemeinde bald in Die Lichte

Als wesentliches Mittel der Umerziehung diente in dieser Zeit vor allem militärischer Drill in Verbindung mit praktischer Arbeit. Die Abschaffung des Deutschen Kaiserreichs führte zu einem Umdenken in der Erziehung, eine humanistisch-progressive Pädagogik löste den preußischen Drill ab. Gleichzeitig erhielt die Anstalt den neuen Namen Lindenhof

Magarete Buber-Neumann vermerkt dazu in ihren Memoiren: „Das Experiment des Lindenhofes war mir, wie damals sicher allen an pädagogischen Problemen interessierten Menschen, Laien und Fachleuten, in Deutschland und auch im Ausland, gut bekannt. Karl Wilker gehörte in die vorderste Reihe der deutschen Reformer nach dem ersten Weltkriege. Er hatte 1917 die in üblem Rufe stehende Lichte, eineZwangserziehungsanstalt nach strengstem preußischem Muster, übernommen, mit der Absicht, sie zu einem modernen Institut mit aufgeklärten Besserungsmethoden umzuwandeln. Diese Absicht erschöpfte sich nicht darin, dass er der Anstalt einen neuen Namen gab, sie Lindenhof taufte, sondern Wilker versuchte, den Umgangston mit den Zöglingen radikal zu ändern. Bevor er die Lichte übernahm, hatte man die eingesperrten Kinder und Jugendliche wie erwachsene Verbrecher behandelt. Man dachte nicht daran, sie umzuerziehen, sondern hielt sie wie Sträflinge. Prügel und Torturen waren an der Tagesordnung. Zu Wilkers Zeiten konnte man noch die Prügelzelle sehen, deren Wände über und über mit Blut bespritzt waren. Jetzt war sie allerdings nur noch eine abschreckende Sehenswürdigkeit. Zum größten Teil waren bis zum Jahre 1917 die Erzieher in dieser Anstalt ehemalige Berufssoldaten, sogenannte Zwölfender, die man nach der Beendigung ihrer Dienstzeit in den Beamtenstand übernommen hatte. Auch Wilker vermochte nicht, diese Schinder ganz aus dem Lindenhof zu entfernen. Er hatte bei seiner Amtsübernahme lediglich erreichen können, dass die städtischen Behörden, denen der Lindenhof unterstand, ihm erlaubten, die Hälfte der Erzieherposten nach eigenem Ermessen zu besetzen."

Im April 1945 sollte die Wehrmacht auf dem Gelände stationiert werden, um die vordringende Rote Armee aufzuhalten. Der Anstaltsleiter verhinderte dies und ließ dagegen eine weiße Fahne hissen. Nachdem die erste Einheit der sowjetischen Truppen eingetroffen war, wurden sofort Lebensmittel für die Kinder geliefert und sogar drei Kühe mit Futter bereitgestellt, um die Milchversorgung zu gewährleisten; ein Rotarmist wurde zum Melken abkommandiert.

Am 24. September 1946 ordnete der sowjetische Stadtkommandant Kotikow die Entwicklung dieser medizinischen Einrichtung zum „größten Kinderkrankenhaus im sowjetischen Sektor“ an.

Im Zeitraum 1947 bis 1951 konnten alle Kriegsschäden beseitigt und weitere Gebäude auf dem Gelände errichtet werden. Das Kinderkrankenhaus Lindenhof (KKL) bot nun Behandlungsmöglichkeiten für 284 junge Patienten in neun verschiedenen Stationen. In den Jahren bis 1989 erfolgte eine kontinuierliche bauliche Erweiterung, verbunden mit einer immer besseren medizinischen Behandlung und Diagnostik. Die Einrichtung wurde verwaltungstechnisch selbstständig, arbeitete jedoch weiterhin eng mit dem Oskar-Ziethen-Krankenhaus (OZK) zusammen.

In den 1980er Jahren galt die Kinderklinik als (Ost-)Berlins größte Einrichtung dieser Art.  

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wohnquartier_Lindenhof

 

 

Additional Hints (Decrypt)

qre Fgebz vfg notrfpunygrg

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)