Das Nonnenkreuz
„Es war in einem eisigen Winter mit viel Schnee, da klopfte ein Bauer aus Singen an die Klosterpforte in Paulinzella und bat um Hilfe.
Seine Frau sollte gebären und lag in großen Schmerzen.
Bereitwillig ging die Nonne Roswitha mit und half der Frau so gut sie es wusste.
Eisig pfiff der Wind und dicht fielen die Schneeflocken, als sich die Nonne im Dunklen auf den Heimweg machte.
Sie mochte nicht in Singen den Morgen abwarten und litt es nicht, dass der glückliche Vater sie ins Kloster begleite.
Eine Laterne in der Hand ging sie allein den wohl bekannten Weg durch den Wald zurück nach Paulinzella.
Plötzlich hatte der Sturm ihr Licht ausgelöscht und Roswitha im wilden Schneetreiben kam ab vom Weg und sank nach langem, vergeblichem Herumirren, zu Tode erschöpft, in den Schnee.
Das Kloster erkundigte sich nach mehreren Tagen erst in Singen nach ihr.
Bei der Suche fand man die hilfsbereite Frau erfroren im tiefen Schnee und dort setzte man zu ihren Gedenken dieses Kreuz.“
Dies ist die meist bekannte Sage um das Kreuz im Wald, welche der bekannte Paulinzellaer Förster und Schriftsteller Kurt Bachor (1916-90) auch in seinen Werk „Ein Grünrock erlebt Paulinzella“ nieder schrieb. Ihm ist es auch zu verdanken, dass das Kreuz nach einer Beschädigung durch Baumfällarbeiten 1945 erhalten blieb. Er sorgte dafür, dass die Bruchstücke erhalten blieben und das Steinkreuz 1974 durch Steinmetzmeister Wemer Born fachmännisch seine ursprüngliche Gestalt zurück gewann.
In der volksmündlichen Überlieferung ist das "Nonnenkreuz" mit dem Kloster Paulinzella verbunden. Und es gibt neben der Sage mit der Nonne Roswitha noch die zweite Sage, dass unter dem Kreuz die Klostergründerin Paulina begraben liegen soll, die aber schon drei Jahrhunderte vorher lebte.
Diesen geheimnisvollen Ort Mitten im Wald, kennen wir noch aus unserer Kindheit. Mit den Großeltern sind wir hier des öfteren im Wald wandern gewesen und besuchten auch das „Nonnenkreuz“, während Oma uns dann von der Sage berichte lehrte uns Opa auf dem Weg dorthin in Naturkunde.
Mit einer Erinnerung an die Kindheitstage möchten wir den ein oder anderen an diesen Ort führen.
Achtung:
Da hier im Wald kein Netz zu bekommen ist, solltet ihr unbedingt vorher die Wegpunkte runter laden!
Der Weg zum Nonnenkreuz ist ziemlich zugewachsen und nicht so einfach zu finden, deshalb haben wir an den Kreuzungen ein paar Wegpunkte hinzugefügt.
Beachtet auch unbedingt die Spoilerfotos, weil die Koordinaten durch den fehlenden Empfang schwanken können.