Skip to content

Geologische Zeitreise durch das Ruhrgebiet EarthCache

Hidden : 11/2/2024
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Geologische Zeitreise durch das Ruhrgebiet

Das Ruhr-Museum in Essen zeigt eine Zusammenführung von kulturhistorischen und geologischen Objekten zur Geschichte des Ruhrgebiets. Am Ende der Ausstellung auf 17 Meter finden sich verschiedene geologische Objekte aus Hunderten Millionen Jahren Erdgeschichte der Region. Viele dieser geologischen Besonderheiten sind so selten, wertvoll oder schwer zugänglich, dass man sie in einer natürlichen Umgebung nur schwer oder gar nicht finden und untersuchen kann.

Daher wurde dieser EarthCache im Ruhr Museum platziert. Um ihn loggen zu können ist ein Besuch notwendig. Dabei sind die Öffnungszeiten (täglich von 10 bis 18 Uhr) zu beachten.
Es ist ein Eintrittspreis zu entrichten. Die Höhe und weitere Informationen erhalten ihr auf der Homepage des Museums oder vor Ort.

Fragen

Suche die Toneisensteingeode.

1. Kannst du Eisensteinbänderungen erkennen und wenn ja wie sehen diese aus?

2. Entstand diese Geode am Grund eines Meeres oder im Süßwasser?
(Was sagt die Infotafel und was ist deine Theorie?)    

Suche den „Fulgurit“.

3. Handelt es sich bei dem Ausstellungsstück und einen kompletten Fulgurit?
Begründe deine Antwort.

4. Welchem Umstand ist zu verdanken, dass man dieses Objekt entdeckt hat?

Schau dir den Schwefel-Salmiak Kristall an.

5. Beschreibe wie sich das Objekt darstellt. Gehe dabei auch auf die Farben der Kristalle ein.

6. Um was handelt es sich laut Infotafel bei Salmiak?

 

Einleitung

Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein ist nach dem die aktive Kohleförderung eingestellt wurde eine Museumslandschaft entstanden. Das Ruhr Museum ist ein von seinen Beständen und Abteilungen her breit gefächertes natur- und kulturhistorisches Museum für das Ruhrgebiet in Essen. Es zeigt nicht nur das Leben mit und von der Kohle, sondern bietet in der ehemaligen Kohlenwäsche eine Ausstellung, mit Tausenden Objekte eine Zeitreise durch das Ruhrgebiet an. Gerade das Ruhrgebiet war eng mit seinen erdgeschichtlichen Voraussetzungen verbunden, denn Millionen Menschen waren über zwei Jahrhunderte von seinen Bodenschätzen abhängig. Doch die geologische Geschichte des Ruhrgebiets ist weit mehr als die der Entstehung und dem Abbau der Kohle. Wer mehr zu diesem Thema erfahren möchte, findet im EC Schwarzes Gold (Zeche Zollverein) eine ausführliche Beschreibung. Einige Stationen der erdgeschichtlichen Entwicklung der Region lassen sich auch heute noch an Aufschlüssen nachvollziehen, andere hingegen werden nur bekannt, da sich der Mensch durch den Kohleabbau tief in die Erde vorgewagt hat. Anhand einiger geologischer Objekte in der „Ausstellung auf 17 Meter“ möchten wir euch auf eine Zeitreise mitnehmen.

Geologische Zeitreise

Beginnen möchte wir unsere Zeitreise im Karbon vor ca. 350 Mio. Jahren. In dieser Zeit sind nicht nur die für das Ruhrgebiet so wichtig geworden Kohlevorkommen entstanden, sondern auch von den Bergleuten gefürchteten „Sargdeckel“. Dabei handelt es sich um sedimentäre Konkretionen aus Toneisensteingeoden (Ton und Eisencarbonate). Konkretion meint in diesem Fall ein aus Mineralsubstanzen bestehende unregelmäßig geformtes, meist linsenartiges Gebilde. Charakteristisch ist, dass sie meist aus zirkulierenden Lösungen von innen nach außen gewachsen sind. Sie breiten sich um ein beliebiges Zentrum herum aus und sind aufgrund der Zementationsbildung oft härter und verwitterungsbeständiger als das Wirtsgestein (Kohleflöz). Oft kann man eine rote, braune oder gelbe Eisenstein-Bänderung an solchen Konkretionen beobachten. Dieser Prozess der Lösung und Zementierung hält jedoch nur solange an, wie sich das Gestein unterhalb des Grundwasserspiegels befindet. Steigt der Spiegel, wird das Gestein ausgetrocknet und oxidiert. Zum Schluss können sich die Konkretionen vom umgebenden weicheren Gestein lösen, weil sie härter und widerstandsfähiger sind. Im Laufe fortschreitender Verwitterung werden Ecken und Kanten abgetragen (sie erodieren) und übrig bleiben abgerundete Gebilde.

Wir machen einen Sprung nicht nur in der Zeit, sondern tauchen ein in das Kreidemeer, welches das Ruhrgebiet vor ca. 80 Mio. Jahren bedeckte. Neben kleinen Muscheln, Sanden und anderen Fossilien lässt sich vor Ort das Zeugnis eines Gewitters finden, ein Fulgurit. Ein Fulgurit (Blitzröhre) entsteht beim Einschlag eines Blitzes in einen Sandboden, wie hier in den Sand des ehemaligen Kreidemeers. Blitze entfachen beim Einschlag so hohe Temperaturen (bis zu 30.000 °C), dass sie den Untergrund kleinräumig schmelzen und dabei den Blitzverlauf als vertikale Quarzstange erzeugen. Fulgurite sind im oberen Teil etwa fingerdick und werden nach unten hin dünner. Auf der Außenseite sieht man nur Sandkörner. Sie kleben am Glas, das die Innenseite der Röhre auskleidet und alles zusammenhält. Fulgurite sind zerbrechlich, da sie ja nur aus millimeterdünnem Glas bestehen. Die Blitzröhre kann mehrere Meter tief reichen und sich nach unten wurzelartig verzweigen. Farbe und Körnung des Sands entscheiden über das Aussehen der Blitzröhren.

Die letzte Station unserer Reise ist die Gegenwart. Hier möchten wir euch ein geologisches Phänomen vorstellen, dass im Zusammenhang mit Vulkanismus auftritt. Natürlich gibt es derzeit keine vulkanischen Aktivitäten im Ruhrgebiet, in diesem Fall entstanden das Phänomen beim Schwelbrand einer Abraumhalde im Ruhrgebiet. Es handelt sich hierbei um einen Schwefel-Salmiak Kristall.

Das Element Schwefel und das Salmiak entstehen normalerweise auf Vulkanen. Durch Spalten und Risse treten unterschiedlichste Gase aus der Tiefe der Erde aus. Die Gase Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid und Wasserdampf reagieren spontan zu elementarem Schwefel. Durch die Verbindung von Ammoniak und Chlorwasserstoff entsteht Salmiak. Bei diesem Objekt war der Schwefellieferant ein fein verteilter Pyrit. Bevor die Halden verdichtet wurden, brannten im Ruhrgebiet die meisten von ihnen. Zurück blieben honiggelbe und weiße Kostbarkeiten, kristallisiert am Tonstein des Haldenmaterials.

 

Quellen:
Infotafeln vor Ort
Murawski / Meyer: Geologisches Wörterbuch
https://de.wikipedia.org/wiki/Fulgurit
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/
Bilder/Grafik: Nine&Dido

 

Happy Hunting
wünschen

 

 

 

Additional Hints (No hints available.)