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Die Villa Rustica von Buchs – Ein Fenster in die römische Vergangenheit
Hoch oben auf dem Mühleberg, der das heutige Dorf Buchs überblickt, befinden sich die Überreste einer beeindruckenden römischen Villa, die einst einen prosperierenden Gutshof beherbergte. Diese Villa Rustica war weit mehr als nur ein Landgut. Sie war ein Zentrum für Landwirtschaft und Luxus zugleich – ein bedeutender Ort, der das Leben der römischen Oberschicht widerspiegelt. Die gesamte Villenanlage erstreckte sich über eine Fläche von etwa 53'200 Quadratmeter und war von einer mächtigen Mauer umgeben.
Der römische Gutshof von Buchs war strategisch günstig gelegen – Er befand sich an einer wichtigen Verbindungsstrasse zwischen dem Legionslager in Windisch, dem Vicus in Baden und dem Vicus in Oberwinterthur. Diese Lage trug zur Prosperität der Villa bei, die vermutlich um 20 n. Chr. gegründet wurde und bis etwa 390 n. Chr. in Betrieb war.
Die prächtigen Bauwerke
Am oberen Ende des Geländes stand entweder ein Tempel oder ein Mausoleum, dessen Reste bereits im 19. Jahrhundert bei Ausgrabungen entdeckt wurden. Das Herzstück der Villa war das Herrenhaus – ein stattliches Gebäude mit einer Grösse von rund 55 × 29 Metern. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es mehrfach umgebaut, sodass mehrere Bauphasen erkennbar sind.
Im westlichen Teil der Villa gab es einen Badetrakt, der nach römischer Tradition mit Hypokausten und Mosaiken ausgestattet war. Die kunstvollen Mosaiken sind heute nur noch aus alten Kupferstichen bekannt. Rund um das Herrenhaus erstreckten sich verschiedene Wirtschaftsgebäude, darunter ein weiteres Badehaus. Diese Funde lassen darauf schliessen, dass die Villa nicht nur ein symbolträchtiger Rückzugsort war, sondern auch eine funktionale Einheit, die in hohem Masse von landwirtschaftlicher Produktion abhängte.
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