Jagdflieger Absturz 1945 auf dem Schloßfeld Hohenstein vor 80 Jahren
Ältere Dietinger berichten von Erzählungen ihrer Eltern, dass auf dem Gebiet der Gemeinde Dietingen, in der Feldlage Richtung Hohenstein, im Frühjahr 1945, kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges, ein Militärflugzeug abgestürzt sei. Lange Zeit sei eine stromlinienformige Plexiglaskanzel eines Flugzeugs bei einem Bauer im Garten als Hühnerunterstandhäuschen verwendet worden. Ein anderer Bauer brachte seinerzeit eine lederne Fliegerkappe von seinem Feldgrundstück nach Hause. Diese wurde von dessen Sohn in den Fundus des Heimatmuseums Zehntscheuer in Dietingen übergeben, woraufhin die Geschichte aufgearbeitet wurde.
Die fast unmöglich erscheinende Ermittlungsgeschichte nahm dann ihren weiteren Verlauf über den noch leserlichen Eintrag im Innern des Fundstücks der Fliegerkappe. Dort war zu entziffern: COOPER JR. und die Nummer 0 - 719266.
So konnten nach zahlreichen aufwändigen Recherchen die persönlichen Daten des verunglückten Piloten ermittelt werden. Es handelte sich um den Piloten Priesley P. (Paul) COOPER JR. Second Lieutenant, US. ARMY Air Forces 5th Fighter Squadron, 52nd Fighter Group geboren 2.11.1924 in Roby, Texas.
Im Kampf (Killed In Action) gefallen am 22.2.1945. Als Absturzstelle ist in einzelnen Registern nur „Germany“ vermerkt. Seine sterblichen Überreste wurden zur Umbettung von der US Army abgeholt und auf dem großen amerikanischen Soldatenfriedhof „Ardennes American Cemetery“ in Belgien beigesetzt.
Das 52. Kampfgeschwader flog das legendäre Jagdflugzeug ,,Mustang“ mit der Typbezeichnung: ,,Flight North American P 51 D Mustang“. Es handelte sich um ein einmotoriges, einsitziges Flugzeug.
Der Schicksalstag 22.2.1945 in Dietingen für 5. Jägerstaffel
Dies war am Donnerstag, 22.2.1945, genau so. Zweieinhalb Stunden nach dem winterlichen Start der 52nd Fighter Group um 10.40 Uhr von Hauptstützpunkt Madna, verließen die 57 Mustangs den Bomberpulk am Ziel und begannen mit dem Beschuss von Bodenzielen im Tiefflug. Die 5th Squadron von Leutnant Cooper, die vom Feldflugpatz Verona und Mestre bei Venedig - Luftlinie in den Raum Dietingen ca. 350 km - mit 22 Flugzeugen gestartet war, beschossen eine Fabrik in Donaueschingen, Kasernen, Bahnhöfe, Güterzugwagons, Lokomotiven, Tankwagons, Sendmasten von Radio und Radar. Von den Aktionen war auch die Bahnlinie Rottweil - Horb betroffen. Neben den Bahnhofs- und Fabrikanlagen in Rottweil und Oberndorf, war auch im Neckartal der nächstgelegene Bahnhof Talhausen mit Brücken, Tunnels und stehenden Güterzügen, Ziel der angreifenden amerikanischen Tiefflieger.
Von der 5. Staffel schafften 20 Flieger die Rückkehr über die Alpen zu ihrem Flugplatz in Italien. Ein Pilot konnte sein von der Flak angeschossenes Flugzeug im Rheintal bei Liechtenstein in der Schweiz im seichten Uferstreifen des Rheins notlanden und wohlbehalten aussteigen. Der Pilot Priesley Cooper aber geriet in starkes Flakfeuer. Seine Maschine konnte durch verschiedene Treffer nicht mehr gesteuert werden und schoss in die Tiefe.
Vermutlich wurde sein Flugzeug von der Flak auf der Stettener Höhe schwer getroffen und stürzte auf ein Feld beim Schloss Hohenstein ab. Cooper wollte mit dem Fallschirm in einer Höhe von 150 m abspringen. Dabei sprengte er die in tropfenähnlicher Form ausgebildete Plexiglaskanzel ab. Beim Ausstieg riss ihm der Luftstrom die lederne Pilotenkappe vom Kopf. Beide Teile wurden entfernt vom eigentlichen Absturzort von Dietinger Bauern in den Feldern gefunden. Nach schwäbischer Art, dass man etwas Ganzes immer noch brauchen kann, wurde die Glaskanzel ein Unterstand für Hühner und die Lederkappe eine warme Kopfbedeckung für den Winter.
Beim Ausstieg aus der Maschine verhedderte sich allerdings der Fallschirm Coopers an den Tragflächen, wovon er sich nicht mehr befreien konnte. So wurde er mit der Maschine in den Tod gerissen. Das Flugzeug explodierte beim Aufschlag und verbrannte mit dem herausgefallenen unkenntlich gewordenen Piloten. Den Absturzort beschrieb Gräfin von Bissingen in persönlichen Aufzeichnungen wie folgt: An der Ecke des Dans (Tann) am Ende der Allee, die von der Feldscheune dorthin führt. Graf von Bissingen bezeichnete die Absturzstelle wie folgt: Auf dem Hohensteiner Mittelfeld ca. 70 m westlich gen südlich, an das den Römerweg grenzende Stück.
Im Jahr 2015 wurde nach 70 Jahren an der ungefähren Stelle des Absturzes ein Denkmal erichtet. Diese Erinnerungsstätte ist der Ausgangspunkt für euch.
Zur Letterbox:
Teile des abgestürzten Flugzeuges, wie die „Blackbox“ sollen noch immer verschollen sein. Ihr könnt euch nun auf die Suche danach begeben.
An den angegebenen Koordinaten findet Ihr eine Inschrift. Ihr benötigt davon die ersten beiden Zahlen AB und die letzten beiden Zahlen CD.
Peilt dazu AB x D + CA + B m in Richtung [CD+C+B] , [BB] °