Ein kleines Cachermärchen
Es war einmal in einem weit entfernten Land in einer anderen Welt, da lebte ein wirklich gut aussehender Prinz. Er hatte alles, was man sich nur wünschen konnte, Gold, Edelsteine, ein riesiges Schloss, Heerscharen von Dienern, elegante Kleider aus kostbarem Samt und edler Seide, ein Gestüt mit den herrlichsten Pferden, Wälder und Auen, soweit das Auge reichte.
Doch etwas fehlte im Paradies: Der Prinz suchte eine Prinzessin, die ihm ebenbürtig war. So ersann er ein Rätsel, so verstrickt und komplex, dass nur eine wahre Königstochter in der Lage wäre, dieses Mysterium zu lösen. Tag und Nacht feilte er an den Worten, verwarf sie wieder, konzipierte neue Ideen, bis er endlich zufrieden war.
Boten wurden in alle Königreiche ausgesandt und schon bald war die Kunde vom Rätsel in aller Munde. Die schönsten Prinzessinnen waren fortan nur mit der Lösung des Rätsels beschäftigt. Weise Männer aus aller Herren Länder wurden herbeigerufen, um der Sache auf die Spur zu kommen.
Anfangs kamen beinahe täglich Königstöchter an den Hof des Prinzen, um ihre Lösung zu verkünden, doch niemals war die richtige Antwort dabei.
So gingen Monate, dann Jahre ins Land und allmählich blieben die Prinzessinnen aus. Sie hatten inzwischen andere gut aussehende Prinzen geheiratet.
Die Zeit war auch an unserem Prinzen nicht spurlos vorübergegangen. Inzwischen bereute er, ein so schweres Rätsel ausgedacht zu haben. Eines Tages geschah ein Wunder. Der Turmwächter verkündete laut die Ankunft eines größeren Gefolges. Eine prächtige Kutsche mit großer Entourage fuhr in den Schlosshof. Heraus stieg eine wunderschöne Prinzessin mit langem lockigen Haar, herrlichen Gewändern und einem bezaubernden Lächeln auf den Lippen.
Der Prinz dachte bei sich: Egal, welche Lösung dieses zauberhafte Wesen mir präsentieren wird, ich stimme dem sofort zu!“
Die Prinzessin nährte sich graziös dem Prinzen, beugte sich zu ihm und hauchte ihm drei Worte ins Ohr. Voller Entzücken jubelte der Prinz laut auf. Die Lösung spielte keine Rolle mehr, die Prinzessin sollte die Seine werden. Er fiel vor ihr auf die Knie und bat sie augenblicklich um ihre Hand.
Da lächelte die Prinzessin lieblich und erwiderte: „Leider war mir diese Lösung zu einfach. Ein wahre Prinzessin wie ich kann nur einen ebenbürtigen Prinzen heiraten. “
Damit stieg sie in die Kutsche und brauste davon. Der verdutzte Prinz konnte ihr nur noch mit offenem Mund hinterher schauen.
Und wenn er nicht gestorben ist, steht er immer noch da.
Du kannst deine Rätsel-Lösung mit
certitude überprüfen.