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Jenseits der Wolfsschlucht (LP-Cache) Multi-Cache

This cache is temporarily unavailable.

cosmic bob: In dieser Wintersaison muss der Multi wieder pausieren. Es wurden aktuell Fledermäuse im Finalbereich gesichtet.

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Hidden : 02/28/2004
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:


Wenn man das mittelalterliche Elbstädtchen Hitzacker in nordwestliche Richtung verlässt, kommt man an der Wolfsschlucht vorbei und erreicht eine herrliche Waldlandschaft, die allerdings ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte verbirgt. Dieser Cache führt dich zu den Resten des gigantischen Tanklagers Hellberg (Tarnname für Hitzacker) aus den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts. Ich werde dir Dinge zeigen, die ich auf mehreren Exkursionen in dieses Waldgebiet entdeckt habe (natürlich inspiriert von geschichtsspuren.de). Es wird nicht unbedingt ein Spaziergang sein, und du solltest mit einem Gesamtaufwand von mindestens 3 Stunden rechnen. Mit einem Fahrrad (MTB) geht es natürlich erheblich schneller. Ich bin aber sicher, dass du unabhängig vom Cache noch eine eigene Entdeckungstour machen wirst.

Im August 1934 wurde die Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH (WIFO) mit Sitz in Berlin zum Zwecke der Beschaffung, Bevorratung und des Transports strategischer Rohstoffreserven für den Kriegsfall gegründet. Im Rahmen dieses Programms entstand 1936 in der Nähe von Hitzacker ein unterirdisch getarntes und verzweigtes Großtanklager mit entsprechender Infrastruktur. Der Charakter der WIFO-Anlage wurde allerdings weitgehend verschleiert und unterstand strengster Geheimhaltungspflicht. In den Tanks konnten rund 200 000 m3 Öl und Benzin für Flugzeuge gelagert werden. Zusätzlich wurde in dem geheimnisumwitterten Sonderlager "TS" ein gefährlicher Treibstoff für die Versorgung der V-Waffen gebunkert; ergänzend wurden in einem Labor hierzu Forschungen betrieben. Der Abtransport der Brennstoffe erfolgte über einen eigenen Bahnhof an der Strecke Wittenberge-Dannenberg-Lüneburg. Zusätzlich gab es zwei Häfen und ein eigenes Straßennetz, dessen Reste noch deutlich im Wald erkennbar sind.

Insgesamt hatte die WIFO in Hitzacker 267 Angestellte, dazu zählte neben den technischen- und Verwaltungsangestellten auch das Wachpersonal. Darüber hinaus wurden schon seit Baubeginn etwa 400 - 500 Zwangsarbeiter beschäftigt, die vorwiegend aus Polen, Tschechien, Russland und später auch Holland stammten. Untergebracht waren die Häftlinge in einem abgesetzten Lagerbereich in Holzbaracken. Dieser Aspekt ist leider immer noch nicht angemessen aufgearbeitet worden und wird nach wie vor von dem Landkreis ignoriert. Ich habe entsprechende Reste des Lagerbereichs gefunden und hoffe, dass sie erhalten bleiben und zukünftig mit einer Gedenktafel versehen werden.


Zahlreiche Bunker sind im Wald verborgen

Die Anlage wurde ab März 1945 zwar mehrfach bombardiert, aber die Schäden waren relativ gering. Nach dem Krieg gab es kurzzeitig Erwägungen, das Objekt weiterhin zu nutzen; dieser Plan wurde aber aus unbekannten Gründen verworfen. In den Jahren 1946 bis 1948 wurde die Anlage demontiert und jedes Stück verwertbares Metall aus der Erde geholt. Dies galt für Schienen, ober- und unterirdische Rohrleitungen wie auch für die Tankkessel selbst. Dennoch sind nach wie vor zahlreiche Reste auf dem weitläufigen Areal zu erkennen. Auf der Cachesuche wirst du eingestürzte Bunker, Pumpenhäuschen, verfüllte Schächte und Gräben sowie diverse Trümmer anderer Anlagen sehen. Die früheren Bunker der Öl- und Benzingruppen fallen als monströse Kuhlen selbst in der hügeligen Elbufer-Landschaft auf. Die riesigen Dimensionen sind auch nach so vielen Jahren auf den ersten Blick offensichtlich. An manchen Stellen findet man sogar noch hohe, an Steilufer erinnernde Reste der Betonwände, die die eisernen Tanks umgaben.


Reste einer ehemaligen Benzingruppe

Es besteht eine ideale Parkmöglichkeit bei N 53° 10.470’ und E 11° 00.691’. Der Weg ist so konzipiert, dass du nach der Suche des Finals nur wenige hundert Meter Rückweg hast. Es sind insgesamt 8 Stationen zu suchen. Auf den Zwischenstationen wirst du jeweils Angaben zum nächsten Versteck sowie Ziffern zur Konstruktion der Finalkoordinaten finden. Sei vorsichtig, da das Areal nicht ganz ungefährlich ist – ich setze eine funktionierende Grobmotorik voraus. Eine Taschenlampe könnte hilfreich sein. Der Cache ist eher nicht für kleinere Kinder und Anfänger geeignet. Ebenso würde ich von einer Suche bei Dunkelheit abraten.

Kurze Erläuterungen zu den einzelnen Stationen:

  1. Zunächst führen dich die Koordinaten in Richtung Elbe, wo du hoffentlich die erste Station recht schnell findest. Gemäß Hinweis wirst du danach an einer virtuellen Zwischenstation vorbeikommen. Gewiefte Geocacher brauchen diese Station nicht aufzusuchen, sondern können die erforderliche Zahl problemlos recherchieren. In diesem Fall kannst du weiter dem bequemeren Hauptweg folgen.
  2. Du stehst jetzt vor der Kopfstation am alten Ölhafen, von dem allerdings nicht mehr viel zu sehen ist. Wenn nicht gerade Hochwasser ist, kannst du dennoch einige interessante Relikte finden. Außerdem hat sich hier eine Biberfamilie angesiedelt, deren Spuren man bei aufmerksamer Suche entdecken kann.
  3. Begib dich nun in den Wald. Der direkte Weg ist recht steil und vielleicht nicht die beste Wahl. In jedem Fall wirst du eine wenig befahrene Landstraße überqueren müssen. Du stehst jetzt vor einem ehemaligen Pumpenhäuschen, das irgendwie einer Garage ähnelt. Dort ist der nächste Hinweis nahe am "Eingang" versteckt.
  4. Mitten im Wald findest du einen weitgehend eingestürzten Bunker einschließlich der Belüftungsschächte. Sieh dich im hinteren Bereich um (evtl. mit Taschenlampe).
  5. Bei diesem Gebäude handelt es sich um Teile des alten Wasserwerkes – ein idealer Platz für Fledermäuse. In wenigen hundert Metern Entfernung kannst du übrigens das heute privat genutzte ehemalige Laborgebäude erkennen.
  6. Die nächste Station befindet sich etwa 2 km entfernt. Du wirst leider eine etwas längere Strecke zurücklegen müssen, da es keine direkte Verbindung gibt. Der Weg entlang der Straße ist wenig empfehlenswert und sollte nur benutzt werden, wenn du mit einem Fahrrad unterwegs bist. Du wirst schließlich vor einem kleinen Gebäude stehen, das leider verschlossen ist. Folge nun den Anweisungen, die du bei der letzten Station erhalten hast. Du kommst an einem Bunker vorbei, wirst eine kleine Treppe sehen und stehst schließlich vor einem verbunkerten Tank. Leider wurde dieses Bauwerk von der benachbarten Anlage als Mülldeponie verwendet – das solltest du einfach ignorieren. Der Hinweis ist im oberen Bereich des Tanks (von außen erreichbar) zu finden.
  7. Du stehst jetzt in der riesigen Grube einer ehemaligen Benzingruppe. Der Hinweis befindet sich im Bereich der Fundamentreste.
  8. Endlich kannst du dich auf die Suche nach dem Final begeben. Das Areal ist eingezäunt, kann aber problemlos durch eine Tür betreten werden. Je nachdem, von welcher Seite du kommst, könnte es etwas schwieriger sein, diesen Eingang zu finden. Bei den Zielkoordinaten angekommen, musst du in die Unterwelt hinabsteigen, die einer kleinen Tropfsteinhöhle ähnelt.

Viel Spaß und Erfolg bei der Suche! Wenn du möchtest, kannst du mit beiliegender CacheCam ein oder mehrere Foto(s) von dir (euch) machen.

English version on request.

Anmerkungen: Dieser Cache ist primär für Natur- und Wanderfreunde konzipiert - Bunkerfans und Militärliebhaber werden nicht auf ihre Kosten kommen. Es sollte auch erwähnt werden, dass die Position der Objekte die Wegführung diktiert hat und nicht umgekehrt. Daher muss man sich mit längeren Strecken zwischen den einzelnen Stationen arrangieren. Außerdem sollte man nicht unbedingt einen bequemen oder gar asphaltierten Weg erwarten. Gerade in den Sommermonaten kann der kürzeste Weg auch der anstrengendste sein.

Aufgrund des sporadisch auftretenden Hochwassers könnte es manchmal Probleme bei Station 1 und 2 geben. Wenn jemand diesen Cache trotzdem in der kritischen Jahreszeit suchen möchte, gebe ich gerne im Vorwege die Koordinaten von Station 3 heraus. Eine kontinuierliche Wasserstandsmeldung kann ich nicht zur Verfügung stellen, da ich etwas weiter entfernt wohne. Daher ist auch eine temporäre Sperrung des Multis nicht praktikabel.

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