Das Isaraloch hat zwei Stollen (einer gleich nach dem Eingang links
mit kleinem See) mit einem Durchgang ganz hinten und einem
weiteren, engen Durchgang dazwischen. Der Boden ist sehr Lehmig und
ist nur mit gut gebundenen Wanderschuhen zu begehen, sonst läufst
Du in den Socken weiter. Wanderschuhe sind auch für den Aufstieg
zwingend, da es teils doch recht schmal und steil ist. Die Höhle
ist wirklich sehr geräumig und es braucht pro Person eine grosse
Maglite!
Wie immer bei Höhlen, das GPS darf getrost im Auto bleiben.
Daher eine kurze Wegbeschreibung:
Parke beim Parkplatz N47 17.868 E8 59.557 in Chamm und folge dem
Wegweiser Richtung Schindelberg. Nach ca 300m geht ein Weg rechts
weg zum Goldloch. Folge nun unbedingt der Biene Maja
(Gelb-Braun-Gelb), die dich (nach ein paar Höhenmeter) zuverlässig
bis zur Höhle bringt. Für kleinere Kinder braucht es pro
Kind ein Erwachsener mit sicherem Tritt!
Der Ort ist leider ausserhalb des Kt. ZH und daher leider nur
schwarz/weiss.
Nach erreichtem Ziel ist ein Besuch der Atzmännig-Rutschbahn fast
ein Muss, und wenn auch nur um ein wohl verdientes Bier zu trinken.
Ich wünsche Euch viel Vergnügen und einen erlebnisvollen
Nachmittag.
Die Sage vom Isaraloch
Es war vor langen Jahren, als im Goldingertal zwei junge,
krausköpfige, welschparlierende Burschen erschienen. Gross und
klein spähte nach ihnen, die Bauern durch die Astlöcher im
Tenntörli und das Weibervolk hinter den Umhängen hervor.
Das Treiben der beiden nahm sich gar sonderbar aus. Sie stiegen in
jedes Bächlein hinab, um im Geröll zu stochern. Sie klopften mit
ihren Hämmern an allen Felsen, und wo sie etwas Glänzendes im
Gestein erhaschen mochten, steckten sie es in einen ledernen Sack.
Nach einiger Zeit hatten die Leute herausgebracht, dass die beiden
Fremden - Venediger nannte man sie - Gold suchten. Ob sie welches
gefunden, weiss man nicht.
Am Abhang der Kreuzegg, da wo jetzt das Steingewirr des
abgebrochenen Berges* liegt, gruben die Venediger eine mächtige
Höhle. An den Wänden und am Boden kratzten sie den Sand ab und
trugen ihn in Säcken fort. Ihr Quartier hatten sie in Jöslis Haus
(heute Restaurant Sonne, Hintergoldingen) bezogen. Obschon sie dort
mit verschiedenen Einheimischen zusammenkamen, liessen sie kein
Wort vom Gold verlauten. Wochen und Monate wählten sie in der Erde.
Sie gruben so lange, bis am 28. Brachmonat 1757 die Höhle und der
ganze Berg zusammenfielen. Seither heisst er der 'abproche
Berg'.
Aber die Venediger wurden nicht kopfscheu. Unverdrossen begannen
einige weiter unten das Isaraloch auszugraben, welches durch den
zweiten Bergsturz von 1847 nur leicht verschüttet wurde. Einer kam
einst zur Essenszeit ins Oberholz und fragte ums Üebernachten beim
Sonnenwiesbauer. Der Bauer liess ihn nur ungern herein; denn man
kannte die fremden Vögel zu wenig - oder zu gut. Als es dann ans
Essen ging, liess ihn die Bäuerin merken, dass man zu wenig Milch
habe. Da lachte der Welsche und sagte, dem sei leicht abzuhelfen.
Er deutete dem Hausvater, mit ihm vors Haus zu kommen und einen
Melkkübel mitzunehmen. Im Schopf draussen nahm er das Hagmesser und
schlug es hinten in den Sägebock hinein. Sodann holte er den
Melkstuhl, nahm den Kübel zwischen die Beine und begann aus dem
Messerheft die beste Milch herauszumelken. Dem Sonnenwiesler kam
die Sache nicht ganz geheuer vor, aber der Welsche beruhigte ihn,
er solle nur zufrieden sein, die Milch komme von den Kühen auf der
Scheidegg drüben.
Quelle: Von der leider nicht mehr aktiven Homepage:
www.zugliani.ch/sagen/sagen.htm