Ofenkaul Multi-cache
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Difficulty:
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Terrain:
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Size:  (regular)
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Wem dieser Cache zu einfach und langweilig ist mag sich an
Ofenkaul für Dreckspatzen versuchen. Die
Wege beider Caches sind in vielen Teilen identisch. "Ofenkaul"
ist halt ein einfacher Multi in einer interessanten Umgebung,
"Ofenkaul für Dreckspatzen" für anspruchsvolle Variante mit
Kletter- und Matscheinlagen.
Der Cache befindet sich bei
N50° 40.A - (100*B) - (100*C) - (100*D) - (5*E) - (100*F)
E007° 13.A - (100*B) - (100*C) - (100*D) - (25*E) - (110*F)
Lichtungen mit kniehohem Bewuchs sind ein Paradies für Zecken.
Macht im eigenen Interesse einen Bogen um solche Gebiete.
Parken kann man an den Startkoordinaten vor der Schranke oder bei
N50° 40.700 E 007° 13.600.
An Station 1 bei N50° 40.810 E007° 13.000 findet man eine
Jahreszahl. Ordne diese dem Buchstaben "A" zu.
Folgt dem Weg zur nächsten Station. Diese befindet sich bei N50°
40.665 E007° 13.122. Dort seht ihr Eingang 31 "Kalter Heinrich".
"B" entspricht der Anzahl der Einfluglöcher für Fledermäuse auf
Augenhöhe oder darüber.
Nur wenig weiter bei N50° 40.643 E007° 13.145 sieht man Eingang 33,
dem mittlere Eingang zum großen Stollensystem. "C" ist die Anzahl
der hier zu sehenden Einfluglöcher.
Nach ein paar "Treppenstufen" geht es rechts den Weg weiter zu N50°
40.560 E007° 13.180. Die Betonplatte (Eingang 40) bedeckt einen 25m
tiefen senkrechten Schacht. Durch Eingang 33 käme man an den Fuß
dieses Schachtes. "D" entspricht die Anzahl der senkrechten Löcher,
die tief herunter führen. "E" die Zahl aller senkrechten Löcher auf
der Betonplatte.
Wenn man den Weg zurück und dann weiter zum nächsten Wegpunkt geht,
kommt man an vielen weiteren Eingängen vorbei. Bei N50° 40.645
E007° 13.315 angekommen sieht man Eingang 14, den "Schacht Maria".
Dieser Schacht ist 33m tief und ist von einer Betonplatte
abgedeckt. Ein paar Verrückte haben eines der Einfluglöcher für
Fledermäuse mit rohe Gewalt vergrössert und sich abgeseilt. Um
derart lebensgefährliche Aktionen in Zukunft zu vermeiden wurde am
09.08.2004 ein Stahlträger vor dem Loch angebracht, am 10.08.2004
die zu große Öffnung mit Beton verschlossen. Die Einfluglöcher auf
Bodenhöhe oder knapp darüber sind noch zu sehen. "F" entspricht
deren Anzahl.
Wem das Gesehene nicht reicht soll sich bei
Ofenkaul für Dreckspatzen selber durch ein
paar Eingänge ins Innere wagen.
Der Berg namens "Ofenkaul" besteht aus einem besonderen
Vulkangestein. Dieser besondere Tuffstein wurde seit ca. dem 14.
Jahrhundert im Tagebau, aber hauptsächlich unterirdisch abgebaut.
Die gewonnenen Steinplatten gaben im Ofenbau die gewonnene Hitze
sehr gleichmäig wieder ab. In Königswinter entstand eine
florierende Industrie um diese Öfen. In der Hochphase am Ende des
19. Jahrhunderts wurden die Öfen mit großem Erfolg in halb Europa
vertrieben. Die preußische Regierung sah sich ab 1826 gezwungen den
Abbau zu überwachen und teilten den verschiedenen Firmen ganz genau
begrenzte Abbaugebiete zu. Das ist der Grund für die sehr große
Anzahl von Eingängen, die man heute entweder noch findet, oder
zumindest deren Positionen erahnen kann. Die Größe der einzelnen
Stollen variert enorm. Von kleinsten Stollen mit keinen 5m Länge
bis zu großen Stollensysteme mit mehreren Kilometer Ganglänge auf
bis zu drei Ebenen. Die Ganghöhe reicht von Mannhöhe bis zu 10m und
mehr. Bei den hohen Gängen füllte man den Boden mit dem anfallenden
Abfallgestein auf, so das diese Gänge heute niedrig erscheinen. Man
steht halt teilweise auf zig Meter Schutt!
Der Abbau wurde mit dem ersten Weltkrieg praktisch eingestellt und
kam nachher nicht mehr in Schwung. Dies lag wohl hauptsächlich
daran, das sich Eisenöfen immer mehr verbreiteten und Steinöfen
ausgedient hatten.
Über die Verwendung der Stollen im zweiten Weltkrieg gibt es viele
Gerüchte. Sicher ist wohl nur, das die Bevölkerung die Stollen als
natürliche Bunker bei Luftangriffen genutzt hat. Über den
Wahrheitsgehalt der Geschichten über eine militärische Nutzung kann
man wenig aussagen. Ganz ungenutzt blieben die Stollen sicher nicht
- siehe z.B. Eingang 37 bei
Ofenkaul für Dreckspatzen. Gerüchte über den
Bau einer V2 oder gar die Existenz eines unterirdischen Labors
für das legendäre Atomprogramm dürften nichts weiter als
Gerüchte sein. Wohl sicher ist allerdings der Einsatz als
Warenlager zum Ende des Krieges. So sollen zig tausende Liter
Essenzen der Firma 4711 und einige 10.000 Liter Wein der
örtlichen Winzer eingelagert worden sein. Bekannt sind auch
Berichte über den Bau von Teilen für Flugzeugmotoren mit Hilfe
von Hunderten von Zwangsarbeitern. Fakt ist, das bei Ankunft der
alliierten Truppen im März 45 keine Zwangsarbeiter mehr zu
finden waren. Dafür lagerten ca. 2000 Bürger in den Stollen um
den Kriegsgefahren zu entgehen.
Wer sich weiter informieren will, dem sei ein Besuch im
Siebengebirgsmuseum angeraten. Ich möchte hier
keine Geschichststunde geben, sondern nur einige wenige
interessante Fakten zu der Örtlichkeit erwähnen.
Ach ja, um den Umfang der Stollen etwas zu verdeutlichen: Wenn alle
Gänge einstürzen würden wäre der Hügel "Ofenkaul" verschwunden und
man würde in einer zig Meter tiefen Senke stehen. Der Berg ist halt
durchlöchert wie ein Schweizer Käse.
Heute sind praktisch alle Eingänge verschlossen um Unfälle und
Zerstörungen durch "Hobbyarchäologen" und "Schatzsucher" zu
vermeiden. Außerdem sind die Stollen heute ein bedeutendes
Winterquartier für Fledermäuse und allein deshalb schützenswert. An
praktisch allen für Menschen verschlossenen Eingängen findet man
Ein- und Ausfluglöcher für diese zum großen Teil vom Aussterben
bedrohten Tiere.
Alle Eingänge zu den großen Stollensystemen sind heute definitiv
verschlossen. Es hat keinen Sinn danach zu suchen. Versucht es also
gar nicht erst und bleibt auf den Wegen.
Einfluglöcher sind rechteckige, klar künstliche und offiziell
beabsichtigte Öffnungen im Beton. Senkrechte Löcher gibt es in
unterschiedlichen Tiefen (Aufgabentext genau lesen!) Keine schrägen
oder waagerechten Öffnungen, hinter denen es irgendwann senkrecht
herab geht, sondern senkrechte Löcher, in die man hinunterschauen
kann. Augenhöhe ist pi mal Daumen alles über 140 cm, Bodenhöhe
alles unter ca. 50 cm.
Vom Cache aus Richtung Startkoordinaten kommt man nach ca. 150-200
Meter wieder auf befestigte Wege.
Additional Hints
(Decrypt)
Hagre Jhemrya