Der romanische Westturm stammt aus
der Zeit um 1167. Seine barocke Schieferhaube erhielt er
1795. Das romanische Langhaus wurde 1764 abgebrochen und -
wie oben schon erwähnt - neu errichtet.
Das Innere der Kirche wurde im Spätbarock und Rokkokostil nach
bergischer Art so ausgestattet daß, Altar, Kanzel und Orgel
übereinander aufgebaut wurden. Der Barockstil zeichnet sich durch
die vielen Rundlinien, die Farbenfreudigkeit und den vielfältigen
Schmuck aus.
Den Rokokostil erkennt man an den Rosen, Rosetten und Putten auf
der Orgel.
Altar und Kanzel stammen aus dem Jahre 1781. Am Altar ist die
aufgeschlagene Bibel dargestellt, auf deren Seiten die
Abendmahlsworte des Apostels Paulus aus dem Korintherbrief, Kap.
11, zu lesen sind. Versinnbildlicht wird dieser Spruch durch die
Körbchen mit Ähren und Weintrauben, die an Brot und Wein beim
Abendmahl erinnern sollen. Über dem Altar befindet sich die Kanzel.
Der Randschmuck am Kanzeldeckel zeigt den Pelikan als Sinnbild für
den heiligen Geist. Unter dem Kanzeldeckel ist das allmächtige,
alles sehende Auge Gottes, das Strahlen in alle Richtungen sendet,
dargestellt.
Die Orgel wurde von zwei Orgelbaumeistern, Johann Christian und
Johann Gerhard Klein aus Freckhausen, einem kleinen Ort des
heutigen Reichshofgebietes, erbaut. Sie ist die größte, noch
vollkommen intakte und bespielbare Barockorgel des
Nordrheingebietes. Nachdem das Kirchenschiff wieder hergestellt
war, holte die Gemeinde 1782 einen Kostenvoranschlag ein. Es
vergingen aber noch 10 Jahre bis sie die notwendigen 1.700
Reichstaler aufbringen konnte. Die Orgel wurde am 24. Juli 1785 der
Kirchengemeinde übergeben. Sie besteht aus nebeneinander liegendem
Hauptwerk und Positiv sowie Pedal dahinter (32 Register). Das
Instrument blieb nach dem zweiten Weltkrieg vom Abbruch verschont,
weil Eckenhagen sich nicht, wie die Nachbargemeinden, eine neue
Orgel leisten konnte. Da die Orgel nicht dazu gedacht war, alle
Register gemeinsam zu spielen, was "Pleno" genannt wird, ist der
Klang der Einzelregister besonders bemerkenswert. Diese teilen sich
in Flöten- und Zungenstimmen. Die mechanische Traktur gibt einen
engeren Kontakt zwischen Spieltisch und tönenden Pfeifen. Von 1955
- 1959 wurde die Orgel restauriert. Da diese Restaurierung nun
schon wieder 50 Jahre her ist, bafassen sich die
Verantwortlichen zur Zeit mit einer erneuten Restaurierung. Mehr
dazu auch unter: www.barockorgel-eckenhagen.de
An der linken Wand hinter dem Altar befindet sich die aus Holz
gefertigte Gedenktafel für die "Beierer". Jedem ist ein Glöckchen
gewidmet, auf dem auch sein Name steht. Die Gedenktafel wurde erst
1983 von Herrn H. Ulber aus Sinspert angefertigt.
Quelle: Gemeinde Reichshof