Historische Angelei in Dittersdorf – Station 10
Mit dieser Runde möchte ich euch meine Heimat am Rande des Erzgebirges etwas näher bringen, sowohl was die schöne Landschaft als auch die Historie angeht. Mit der Cacherei und der Geschichte verbinde ich hier zwei Aspekte, die mein Leben maßgeblich mitprägen und bereichern.
Zunächst war ich selbst skeptisch, was Angelcaches angeht – extra eine Angel für die Dosenjagd anschaffen, muss das sein? Aber inzwischen habe ich Gefallen an der Abwechslung und Herausforderung gefunden und deshalb beschlossen, eine eigene Angelrunde zu legen (oder zu hängen?). Dabei habe ich versucht, schöne Bäume für die Route auszusuchen. An jeder Station erwarten euch zwei Fragen zur Ortsgeschichte von Dittersdorf, die ihr mithilfe des jeweiligen Listings beantworten könnt und zur Errechnung der Bonuskoordinaten benötigt.
Für den Fußweg kann ich euch noch folgenden Tipp mit auf den Weg geben: absolviert die Runde in chronologischer Reihenfolge (wie das in der Geschichte nunmal so üblich ist), denn zwischen den Stationen sechs und sieben gehts ganz schön steil bergab, demzufolge wäre in umgekehrter Reihenfolge ein sehr langer, giftiger Anstieg zu bewältigen. Da die Route hauptsächlich am und im Wald entlangführt, herrscht absolutes Nachtsuchverbot! Parkmöglichkeiten gibt es auf der Ernst-Thälmann-Straße in Dittersdorf.
1933 - 1945
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten beginnt auch in Dittersdorf ein dunkles Kapitel der Geschichte. Während des Zweiten Weltkriegs werden im Rahmen der „Kinderlandverschickung“ mehrmals Kinder aus bedrohten nord- und westdeutschen Großstädten im Ort untergebracht. Erneut müssen zwei Kirchenglocken zur Einschmelzung abgegeben werden. Im Rittergut und „Hänels Gasthof“ befinden sich Kriegsgefangenenlager, in Industrie und Landwirtschaft des Dorfes werden Zwangsarbeiter eingesetzt. Ab 1944 ziehen immer wieder Flüchtlinge und Vertriebene aus den Ostgebieten durch Dittersdorf. Bei einem Bombenangriff am 5. März 1945 brennt das Pfarrgut ab, der dort wohnhafte Kirchner Max Barth verliert all seine Habe, während er einen Brand der Kirche verhindert und diese vor der Zerstörung bewahrt. Amerikanische und sowjetische Soldaten treffen sich am 10. Mai 1945 - einen Tag nach Kriegsende - an der Poststraße.