Die Serie .NEKROPOLIS. beschäftigt sich mit sichtbaren Zeichen, die vor langer Zeit geschaffen wurden um Erinnerungen an Verstorbene wach zu halten. Du tauchst hier ein in die "Kehrseite des Lebens", besuchst Orte, die ihre Aura teils über Jahrhunderte und Jahrtausende nicht verloren haben, obwohl individuelle Schicksale meist lange vergessen sind. . .
Der Sühnestein
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Die ledige Bauerntochter war verzweifelt.
Seit vier Monaten trug sie diese teuflische Frucht in sich, und eigentlich konnte keiner mehr die Veränderung an ihr übersehen.
Eine Entdeckung wäre fürchterlich, würde ihr Leben grundlegend verändern. Oder gleich beenden.
Sie sammelte gerade Reisig als unvermittelt die Sturzgeburt über sie kam. Das glitschige Bündel atmete und ächzte leise. Da brach in ihr blinde Raserei los. Die junge Mutter metzgerte ihr Kind und verscharrte mit bloßen Händen den blutigen Klumpen am Fuße einer Buche. Ihre Erleichterung währte nur kurz, denn wenig später hatte sich der Alp in das Herz des hageren Mädchens gebohrt. Er quälte es Nacht für Nacht, nicht einmal in ihren Tagträumen war sie sicher vor ihm.
Das alte Rabenweib wohnte zu jener Zeit in einem vergessenen Winkel hinter dem Röschberg. Das Gleichgewicht könne nur durch ein Blutopfer wiederhergestellt werden, mahnte die Hexe und trug auf diesen Stein zu schaffen, um der unschuldigen Seele des Kindes eine Heimat zu geben. Herz, Messer und eine Opferschale wurden eingekratzt.
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Das Ritual wirkte, es besänftigte die aufgewühlten Kräfte für lange Zeit. Doch später nahmen Mönche Anstoß an diesem heidnischen Altar. Sie entfernten die Opferschale auf der rechten Seite. Seitdem herrscht viel Unruhe an der Südflanke des Schlüpfelberges. In manchen Nächten hört man gar immer noch das Wimmern des Kindes
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Urbestückung:
- Blutgeld
- Vorhängeschloss
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