Zahlreiche Schwellen, Abstürze, Wehre und Staudämme in unseren Flüssen und Bächen behindern die lebensnotwendigen Wanderungen vieler Wasserlebewesen. Bei Fischen werden das Erreichen der Laichgründe, die Nahrungssuche oder Kompensationswanderungen bei Verdriftungen vermindert oder stark eingeschränkt. Mit dem Bau von Fischaufstiegshilfen kann eine Wiederherstellung der Längsvernetzung erreicht werden. Die grosse, für aufsteigende Fische nicht überwindbare Schwelle Chilcherli kann nun dank dem Bau einer Fischaufstiegshilfe von Fischen umgangen werden. Dies ermöglicht den Forellen vom Dreiecksfall bis zum Geschiebesammler Chlewigen aufzusteigen. Die Kleine Schliere weist zwei grössere Schwellen auf, die für die freie Fischwanderung ein unüberwindbares Hindernis darstellen (Chilcherli und Dreiecksfall). Ein Aufstieg über die Schwellen ist auch für die sprungstarken Forellen aus eigener Kraft nicht machbar. 2013 wurde im Rahmen des Hochwasserschutzprojekts bei der oberen Schwelle Chilcherli ein Umgehungsgewässer erstellt, das den Fischen ermöglicht, die Schwelle zu überwinden. Diese Fischaufstiegshilfe setzt sich aus Stufen-Becken zusammen, bei welchen jeweils ein Kolk vorhanden ist, damit die Fische dort verweilen und genug Kraft für den weiteren Aufstieg sammeln können. Mit der Umgehung der Schwelle Chilcherli ist es nun vor allem den Bachforellen als Hauptfischart möglich, sich frei zwischen der Schwelle Dreiecksfall und dem Geschiebesammler Chlewigen zu bewegen. Insbesondere können Abschnitte oberhalb des Chilcherlis nach einer Verdriftung infolge Hochwasser wieder erreicht werden, was vor dem Bau der Fischaufstiegshilfe für die Fische nicht möglich war. Die Böschungen des Umgehungsgerinnes wurden vor einigen Tagen standortgerecht bepflanzt, was neben den Fischen, auch anderen Organismen einen natürlichen und vielfältigen Lebensraum bieten wird. Zum Schutz der aufsteigenden Fische wird für das Umgehungsgerinne ein Fischereiverbot erlassen. Dank einer guten Sohlenstruktur ist die Kleine Schliere auch ein potenzielles Laichgewässer für die stark gefährdete Seeforelle. Sobald auch die untere Schwelle des Dreieckfalls saniert sein wird, ist die Kleine Schliere vom See bis in den Geschiebesammler Chlewigen durchgängig und somit für die Seeforelle zugänglich. (Quelle: Apnacher Blettli 3/2014)