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Der Quarzaufschluss beim Schloss Steinach EarthCache

Hidden : 10/19/2014
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Der Quarzaufschluss beim Schloss Steinach

Dieses bayerische Geotop ist von bedeutendem geowissenschaftlichen Wert und eine einmalige Stelle, an der im Vorderen Bayerischen Wald Quarz und Mylonit eines Nebenpfahls aufgeschlossen sind.

 

1.      Geologische Bedeutung

Der Nebenpfahl bei Steinach ist zusammen mit dem Hauptpfahl durch eine tektonische Störung entstanden. Hierbei wurde vor etwa 275 Millionen Jahre der Vordere Bayerische Wald gegenüber dem Hinteren Bayerischen Wald um rund 100 Meter nach oben gehoben. Aufgrund dieser Scherbewegung entstanden Brüche in der Erdkruste, in denen sich Quarz als hydrothermale Füllung absetzte. Der Pfahlquarz besteht aus bis zu 98 % Kieselsäure. Er weist in der Regel eine weiß schimmernde Farbe auf. Es gibt jedoch auch gelbliche bis rötliche oder graue Verfärbungen, die auf Eisenverbindungen oder andere Verunreinigungen zurückzuführen sind.
Hier beim Schloss Steinach treten Quarz und Mylonit des hier verlaufenden Nebenpfahls zu Tage und ermöglichen einen Blick in das Erdaltertum.


Legende: ma = magmatisches Gestein, me = metamorphe Gesteine, my = Myolonit, pq = Pfahlquarz

 

2.      Mylonit als geologisches Phänomen

Bei dem hier zu findenden metamorphen Gestein spricht der Geologe von Mylonit. Dabei sagt der Begriff Mylonit nichts über den Mineralbestand aus, sondern er beschreibt vielmehr einen Gesteinstyp mit einer bestimmten Struktur.

 

2.1. Entstehung

Mylonite entstehen an tektonischen Störungszonen durch scherende Bewegung zweier aneinander vorbeigleitender Gesteinskörper. Auch die Anhebung des Vorderen Bayerischen Waldes gegenüber dem Hinteren Bayerischen Wald ist solch eine Scherung, die die Bildung von Mylonit im Steinacher Nebenpfahl nach sich gezogen hat. Bestimmendes Merkmal von Myloniten ist die duktile, d. h. die auf dem tektonischen Stress beruhende plastische Verformung des Gesteins bei hohen Temperaturen. Die überwiegende Mehrzahl der Minerale in einem Mylonit muss durch plastische Verformung verändert worden sein. Mylonite besitzen eine ausgeprägte Lagentextur und weisen ein deutliches Streckungslinear auf, das die Richtung der tektonischen Bewegung anzeigt.

 

2.2. Bedingungen bei der Mylonitbildung

Sowohl die Materialeigenschaften der Ausgangsgesteine als auch die physikalischen Bedingungen während der Verformung beeinflussen die Mylonitbildung. So beginnt die plastische Verformung bei typischen Silikatgesteinen der Erdkruste, die große Mengen Quarz und Feldspat enthalten, in zehn Kilometer Tiefe und bei einer Temperatur von ca. 280°C.

 

2.3.   Klassifikation

Das Verhältnis von verformten Mineralen zu unveränderten Bestandteilen des Ausgangsgesteins, die als Porphyroklasten bezeichnet werden, bestimmt die Einteilung der Mylonite in Protomylonit, Orthomylonit und Ultramylonit. Zur genaueren Bezeichnung des Gesteins wird zusätzlich der Name des Ausgangsgesteins (z. B. Granit-Protomylonit) oder des häufigsten Minerals (z. B. Quarz-Orthomylonit) vorangestellt.

 

2.3.1.         Protomylonit

Porphyroklasten, die Stücke des ursprünglichen Gesteins, machen einen Volumenanteil von mehr als 50% am Gesamtgestein aus. Sie sind als flache Elemente in einer feinkörnigen Umgebung zu finden, die schlierig wirkt. Das Gestein weist insgesamt eine linsenartige Paralleltextur auf.
Schemazeichnung Protomylonit

 

2.1.3.1. Orthomylonit

Porphyroklasten bilden zwischen 50% und 10% des Gesamtgesteins. Sie werden von der feinkörnigen Matrix umflossen. Insgesamt herrschen im Gestein die feinkörnigen Bestandteile mit einem Durchmesser von weniger als 0,5mm vor. Sie sind in einer deutlichen Paralleltextur angeordnet.
Schemazeichnung Orthomylonit

2.1.3.2. Ultramylonit

Porphyroklasten sind kaum oder gar nicht mehr vorhanden. Ihr Anteil beträgt weniger als 10% am Gesamtgestein. Das gesamte Gestein besteht somit aus feinkörnigen Bestandteilen, die durch ihre Anordnung eine ausgeprägte Lagentextur aufweisen.
Schemazeichnung Ultramylonit

 

Quellen: wikipedia, Bayerisches Landesamt für Umwelt

 

3.      Logbedingungen

Um diesen Earthcache zu loggen, sende uns eine Email mit den Antworten auf die folgenden Fragen. Auf eine Logerlaubnis braucht nicht gewartet werden. Falls etwas nicht passt, erfolgt eine Rückmeldung.
An den Koordinaten findest Du keine Infotafel, sondern Du stehst ca. einem Meter vor einem Hangabriss. Gleich links von dir verläuft eine Bruchkante. Du betrachtest vor Dir die geologischen Gegebenheiten der Felswand auf einer Fläche von einem Quadratmeter und musst nun die Informationen aus dem Listing in der Praxis anwenden.

3.1.  Welche Verfärbung zeigt hier der Pfahlquarz und worauf führst Du sie zurück?

3.2.  Welche Mylonitklasse liegt hier vor und worauf führst Du Deine Klassifizierung zurück?

3.3. In welchem Winkel, bezogen auf den Boden, verläuft hier nach Deiner Beobachtung das Streckungslinear? (50° - 70°, 80° - 100°, 110° - 130°)

Schema gesuchter Winkel

 

Achtung: Je Account ist eine Antwortmail zu senden, um die Logbedingung zu erfüllen!. Eine „Sammelantwortmail“ für mehrere Accounts erfüllt daher nur die Logbedingung für den jeweiligen Absender!

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