Bodenlehrpfad
Hürtgenwald-Raffelsbrand
Dieser
Earthcache
"Bodenlehrpfad Hürtgenwald-Raffelsbrand" bietet
euch
im
wahrsten Sinne des Wortes "Zugang zur versteckten Erde". Die B
399
hat sicher schon
viele Geocacher an der Ortslage Raffelsbrand vorbeigeführt -
ein
Abstecher
in diesen peripheren Cacherraum lohnt sich aber sicherlich
auch
zu diesem
Earthcache. Will man den gesamten
Bodenlehrpfad absolvieren
sollte
man auf jeden Fall festes Schuhwerk und etwas Zeit
mitbringen.
Hier bei
Raffelsbrand befindet ihr euch im Übergangsbereich zwischen der
recht
deutlich zertalten Rur-Eifel
und dem
eher flach gewellten und sich westlich
anschließenden Hohen
Venn. Die
geologisch-bodenkundlichen Verhältnisse
wurden für den Bodenlehrpfad, mit vielen gut gestalteten
Grafiken und Schaubildern,
in didaktisch sehr ansprechender Form vom Geologischen Landesamt
NRW
aufbereitet und für den Normalbürger auf zwei großen
Schautafeln und in sechs - vom
Forstamt
betreuten - bodenkundlichen Aufschlüssen mit jeweils weiteren
detaillierten
Schautafeln (siehe
Bilder rechts) verständlich präsentiert, ohne dabei auf
das
notwendige
Fachvokabular zu verzichten.
Das geologische Landesamt NRW hat -
beginnend
in 1999 - diese Arbeit vor Ort
geleistet
und die nötigen Hintergrundinformationen in
einer empfehlenswerten
umfangreichen Dokumentation 2003 zusammengestellt und
veröffentlicht.
An dieser Stelle möchte ich auf den Link zur Webseite des
Geologischen
Landesamtes verweisen, wo man
fundierte Hintergrundinformationen zum
Earthcache in Form einer PDF-Datei findet (siehe Literaturangaben
unten).
Ein vollständiger Ausdruck der Datei ist jedoch nicht nötig - ihr
findet alle Informationen
auch auf den beiden, in wesentlichen Teilen identischen, Tafeln 1+2
im Zielgebiet.
Interessant zur Orientierung vor Ort und auch zum
Ausdruck aber vielleicht die Seiten 11,
14 und 15 mit ihren thematischen Karten, diese möchte ich hier im
Internet aus
lizenzrechtlichen Gründen nicht einfach reproduzieren, ihr findet
sie aber ebenfalls auf
beiden Informationstafeln - Tafel 1 bei 50o
40.501, O 006o 19.601 und Tafel 2 bei
50o
40.501, O 006o 19.962.
Parken:
Zur
Lösung des Earthcaches findet man öffentliche Parkplätze
(meine Empfehlung als
Startpunkt!) bei TAFEL
2 (bei N
50o40.501,
O 006o18.962
- Nähe zu den Aufgrabungen 4-6 und wichtig bei den Fragen 1 bis 3),
weitere gibt es auch beim Jugendwaldheim in Nähe der
Aufgrabung 1 - bei stärkerer Frequentierung des
Jugendwaldheimes sind die Parkplätze dort aber sicher belegt.
Die sechs Aufgrabungen sind jeweils mit kleinen Wanderungen gut
erreichbar - zwischen Aufgrabung 6 und Aufgrabung 1 müsst ihr
aber durch das kleine Tal des Weißen
Wehebachs.
Als Koordinaten bei geocaching.com habe ich die Koordinaten von
AUFGRABUNG 6 (bei N 50o 40.651,
O 006o19.107)
gewählt um etwas Abstand zu den Geocaches "Dead and Broken" -
kleiner Multi (GCQMYA) und "Gegen das Vergessen" - netter Tradi
(GC1WG26) zu erhalten. Beide Caches kann man gut mit dem Earthcache
verbinden - sie bieten schöne Ausblicke. Alle Caches sind von dem
gleichen Parkplatz bei TAFEL 2 lösbar.
Hinweise zur Sicherheit auf dem
Bodenlehrpfad:
Durch eine Häufung von Vorfällen,
insbesondere nach Regen und Schnee, musste
das Regionalforstamt Rureifel
Jülicher Börde den Bodenerlebnispfad aus Sicherheitsgründen über
die Wintermonate (aktuell Anfang November bis Ende März) in Teilen
sperren. Die Holzstege sollen aus Sicherheitsgründen
(Rutschgefahr) bei Nässe nicht betreten werden - so
die Antwort auf meine Email-Anfrage beim zuständigen
Fachgebietsleiter des
Regionalforstamtes in Hürtgenwald
(03/2011). Hier ist in meinen
Augen jeder Geocacher für seine Sicherheit selbst
verantwortlich und muss
dann entsprechend der Witterung entscheiden, ob er mit
seinem Schuhwerk die barrierefrei eingerichteten breiten Holzstege
im Moorgebiet (siehe Bild oben) oder den Weg durch das Tal des
Weißen Wehebachs betreten möchte. Die Holzstege durch das Moor sind
auch für Rollstuhlfahrer geeignet und aktuell auch entsprechend
ausgebaut worden - an einzelnen Aufschlüssen im Gelände dürfte der
Boden jedoch zu tiefgründig sein, der Weg durch das Tal des
Weißen Wehebachs ist steiler und durch eine längere Holztreppe in
Richtung Jugendwaldheim nicht rollstuhltauglich..
Der Earthcache ist mit seinen
Logbedingungen von mir so gestaltet, dass zur abschließenden
Lösung kein Holzsteg betreten werden muss. Er ist in Zukunft somit
auch durchaus in der kälteren Jahreszeit und bei evtl.
Sperrungen lösbar. Aktuell ist der Bodenlehrpfad ab 01.04. wieder
vollständig begehbar!
Noch ein Wort zum
Naturschutz:
Es müssen
zur Lösung der Aufgaben natürlich keine Naturschutzbereiche
betreten werden. Das sich auf gutem Wege in der
Renaturierung befindliche Moorgebiet des
Todtenbruchs (Aufgrabungen
5a/b) sollte dabei besonders berücksichtig werden! Der
Todtenbruch ist übrigens das Quellgebiet des Weißen Wehebachs, der
später zusammen mit dem Roten Wehebach die Wehebachtalsperre
speist.
LEITSYSTEM:
Der kleine Maulwurf mit
seiner Schaufel leitet euch übrigens über den gesamten
Bodenlehrpfad recht eindeutig.
Für Kinder gibt
es in Richtung des Jugendwaldheimes noch
einige interessante Spiel- und
Naturerforschungsmöglichkeiten, u.a. eine
Matschgrube und
einen Bodentastpfad.
GEOLOGIE:
Über die
gesamte Länge des Lehrpfades bewegt man sich über die
ältesten
Gesteine,
die in unserem Land vorkommen. Im Westen beginnend sind dies
das
Erdzeitalter des Kambrium und Ordovizium mit einem Alter von 500
Millionen Jahren
- wichtige Gesteine sind hier Tonsteine, quarzreiche
Sandsteine und Quarzite -> hin
zum östlichen Teil (Kevelaerberg) des Bodenlehrpfades geht es dann
über zum
Erdzeitalter des Devon, wo dann 360-400 Millionen Jahre alte Ton-,
Schluff und
Sandsteine zu finden sind.
Diese Grundgesteine
treten an keinem Ort direkt an der Erdoberfläche zu Tage -
sie
werden von Deckschichten des Eiszeitalters überlagert. Im
Erdzeitalter des Tertiär -
vor etwas 60 Millionen Jahren - zu Zeiten feucht-warmen Klimas
verwitterten die
Festgesteine tiefgründig zu tonigem, sehr wasserundurchlässigen
Böden. Nur große
Steine oder Blöcke aus verwitterungsresistenten Quarziten (siehe
Bild rechts), die
manchmal einige Meter Durchmesser erreichen, findet man immer
wieder dort
regellos verstreut, wo unter den eiszeitlichen Deckschichten
kambrische und
ordovizische Gesteine den Felsuntergrund bilden. Einen solchen
Felsblock (siehe
Abbildung rechts) findet ihr hinter TAFEL 2 (bei N
50o 40.501, O
006o18.962) des
Bodenkundlichen Lehrpfades, dort ist auch näheres Hintergrundwissen
- auf der
dem
Steinblock zugewandten Seite - in einer weiteren Informationstafel
(wichtig bei
Frage 1) zusammengefasst. Weitere solcher Blöcke findet ihr
an einer Gedenkstelle
für die ersten Siedler von Raffelsbrand (bei N
50o 40.532, O
006o18.770).
BÖDEN:
Es ist
sicherlich sinnvoll sich einmal alle sechs Bodenprofile anzuschauen
um
einen vollständigen
Einblick in die Bodenbildung der Region um
Hürtgenwald-Raffelsbrand zu bekommen. Ich finde die wirklich
gut präsentiert!
Exemplarisch möchte ich euch hier zumindest die
erste Aufgrabung vorstellen.
Bei Aufgrabung 1 (siehe Bild rechts) findet ihr beispielhaft eine
Braunerde
aufgeschlossen.
Diese ist über verwittertem Tonstein aus dem Erdzeitalter des
Devon entstanden.
Der geringmächtige Fließerderest setzt sich aus
Verwitterungsmaterial des Tonsteins
sowie eingemischten Lösslehm zusammen. Er ist durch die bei
der Verwitterung
entstandenen Eisenoxide braun gefärbt. Der Boden ist gut wasser-
und luftdurchlässig
und gut durchwurzelbar.
Aufgrabung 1 hat -
wie übrigens alle Aufgrabungen im Gelände - eine weitere
Infotafel
und die Koordinaten ( N 50o40.420, O
006o 19.458)
LOGBEDINGUNGEN:
Um den
Earthcache loggen zu dürfen, beantwortet mir bitte kurz folgende
Fragen. Die Antworten
findet
ihr an den oben angegebenen Koordinaten auf den erwähnten
Informationstafeln. Ihr
solltet dazu zumindest die Standorte bei Tafel 2 und bei Aufgrabung
4 (dortige Tafel!) besuchen.
Frage
1: Wie nennt man solche
Gesteinsblöcke, wie hinter Tafel 2
(50o
40.501, O 006o 18.962), im
lokalen Raum und wie
groß (in Zentimetern) ist
der dort liegende Block etwa?
Frage 2: Mehrere Bodentypen an den hier im
Gelände gebotenen Aufgrabungen tragen den Begriff
"Pseudogley" im Namen
- wodurch sind alle diese Böden im
Gegensatz zum
Bodentyp bei Aufgrabung
1 beeinflusst? (Infos z.B. auf Tafel 2)
Frage
3: Welche Bodenfarbe überwiegt im
Oberboden in Aufgrabung 4 im lichten Schwarzerlenwald -
wieso ist der Boden hier als "Fossil" zu
betrachten?
Direkt
nach dem Versand der Antworten dürft ihr loggen. Wenn etwas
grundlegend falsch sein sollte werde ich euch kontaktieren.
Es würde mich freuen und der Tradition der Earthcaches entsprechen,
wenn ihr dem Log ein Foto - z.B an einer Aufgrabung - beifügen
würdet. Entsprechend der aktuellen Richtlinie von Earthcaches
ist dies jedoch zum Loggen nicht mehr zwingend
erforderlich.
Ich wünsche euch viel Spaß und Interesse an den
Informationen.
Literatur:
STEFFENS, W., WARSTADT, M. Dr., KERKAU, H.-J. (2003):
Bodenlehrpfade in NRW - Hürtgenwald-Raffelsbrand, Geologischer
Dienst Nordrhein-Westfalen.
ISBN 3-86029-980-8
Internetlink zur *.pdf- Datei mit interessanten
Hintergrundinformationen zum Bodenlehrpfad: http://www.gd.nrw.de/zip/brohuert.pdf