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1943 - 1945 Traditional Cache

Hidden : 9/11/2013
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Ein Lost Place aus dunkler Zeit

 


Das Lager Sandweier



Mitte Oktober 1943 richteten die Nationalsozialisten hier eine Außenstelle des Konzentrationslagers Natzweiler / Struthof (Elsass) ein, - zunächst ein Lager in Iffezheim, wenig später auch dieses Nebenlager im Oberwald Sandweier.

Wie es zum Lager in Sandweier kam
Am 8. Oktober 1943 hatte die Kommandantur des KZ Natzweiler / Struthof eine Aufforderung erhalten, für eine in Sandweier stationierte Dienststelle der Waffen-SS an die hundert Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. Diese Dienstelle gehörte zum Hauptwirtschaftslager II der Waffen-SS und war im Gasthaus zur Sonne untergebracht.
Wenige Tage darauf, wohl um den 13. Oktober, trafen die ersten 70 Häftlinge in Iffezheim ein und begannen mit dem Bau von fünf Holzbaracken.
Da die meisten Häftlinge für Arbeiten bei Sandweier eingesetzt wurden, fiel kurze Zeit später die Entscheidung auch dort ein Lager zu errichten. Etwa 60 Häftlinge (zumeist Polen, einige Deutsche, Russen, wenige Franzosen und Luxemburger) waren seitdem in leer stehende Baracken des Reichsarbeitsdienstes entlang der Richard-Haniel-Straße untergebracht.

Die Lagerbaracken entlang der Richard-Haniel-Straße (Ausschnitt eines Bildes der alliierten Luftaufklärung. Quelle: Imperial War Museum, London), links die Einfahrt zum Grundwasserwerk, rechts unten die neue Autobahntrasse

Lagerarbeit
Der weitaus größte Teil der Häftlinge arbeitete direkt für das Hauptwirtschaftslager II der Waffen-SS in der Dienststelle Sandweier. Sie wurden dabei in erster Linie für Ent- und Beladearbeiten am nahe gelegenen Bahnhof Baden-Baden-Oos und in der Verwaltung des Wirtschaftslagers (Nachschubdepot) verwendet. Daneben waren sie für vorbereitende Rodungstätigkeiten für den Bau der Reichsautobahn Karlsruhe-Offenburg eingesetzt, deren zukünftige Trasse ab 1938 im Sandweierer Oberwald abgesteckt worden war.

Natürlich wussten die Einwohner von Sandweier vom Lager im Oberwald. Regelmäßig kamen Häftlinge unter Aufsicht von Wachpersonal ins Dorf, um Lebensmittel abzuholen oder aber ankommende LKWs beim Wirtschaftslager zu entladen. Auch in der Öffentlichkeit zögerten die Wachen nicht, die unterernährten Häftlinge bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit ihren Peitschen zu traktieren. Dass unter diesen Umständen die Zustände im Lager nicht besser sein konnten, war nahe liegend.

Kriegsende
Wie das Lager Iffezheim wurde auch seine Außenstelle Sandweier am 10. April 1945 aufgegeben und seine Insassen nach Dachau ins dortige KZ evakuiert. Ob dieser letzte Transport jemals Dachau erreicht hat, ist nicht überliefert, da die Unterlagen aus Dachau für den 7. April letztmalig die Ankunft von Häftlingen aus Iffezheim verzeichnen.

Nach dem Krieg diente das Lager Sandweier kurzzeitig als lokales Internierungslager für die örtliche NSDAP-Parteiprominenz.

Die Häftlingsbaracken wurden erst Ende der 50er Jahre abgebrochen und ihr Holz einer weiteren Verwertung zugeführt. Vorher hatten sich immer wieder Betriebe für das Gelände interessiert, das sie pachtweise als Lager- oder Produktionsstätte nutzten.
Der Anstoß zur vollständigen Beseitigung erfolgte durch die Arzneimittelfirma Heel aus Baden-Baden, die 1958 auf Suche nach einem neuen Produktionsstandort war. Dabei fiel ihr Interesse auch auf das Gelände im Sandweierer Oberwald. Grund genug für die Gemeinde, die letzten sichtbaren Erinnerungen an das nationalsozialistische Unrechtsregime aus dem öffentlichen Raum zu entfernen. Die Ansiedlung der Firma scheiterte hier jedoch am Charakter des Geländes als Wassereinzugsgebiet (in unmittelbarer Nähe befindet sich seit 1915 das Grundwasserwerk Baden-Baden).
In der Folgezeit wurde das Lagergelände wieder aufgeforstet und teilweise auch landwirtschaftlich genutzt.

Mahnung
Auch wenn (bis auf einige Betonreste aus späterer Zeit) nichts mehr an das Lager erinnert, ist das Gelände dennoch ein Erinnerungsort der deutschen und der lokalen Geschichte. Möge die Erinnerung an das Leiden der damaligen Häftlinge unter einem menschenverachtenden System Mahnung und Ansporn sein für die heutige Generation und die kommenden Generationen.

„Wer sich an die Vergangenheit nicht erinnern kann,
ist dazu verdammt, sie zu wiederholen“
(George Santayana, 1863 - 1952, span. Philosoph)


(Der gesamte Text basiert auf Forschungen und Angaben von Dr. Kurt Hochstuhl, Staatsarchiv Freiburg)


Viel Erfolg
Pastihike


Die heutige Gedenktafel wurde am 17. Mai 2013 eingeweiht


Der Text der Gedenktafel


Additional Hints (Decrypt)

Rf jnera Ubymonenpxra

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)