Mein Freund , der Baum

Melanie ging gern in den nahen Wald spazieren .
Aufmerksam besah sie am Wegesrand, was dort, oft halb verborgen, grünte und blühte.
Auch folgten ihre Augen prüfend manchem Baumstamm bis in die Krone.
Da entdeckte sie eines Tages einen recht alten Baum.
Er stand mitten zwischen anderen alten und jungen Bäumen.
Dieser hatte es ihr irgendwie besonders angetan.
Er zog sie magisch an. Sie hatte sein Ächzen im Winde vernommen
wie einen sonderbar zum Herzen greifenden Ruf. Und sie folgte ihm.

Der alte Baum war nun öfters ihr Ziel, wenn sie zum Wald hinauflief.
Immer wenn sie fortan unter den Menschen Sorgen hatte, eilte sie zu ihm, stellte sich unter seine Äste, klopfte sacht an seine Rinde und flüsterte ihm Ihre Nöte zu.
Einige seiner Zweige hatten weiche lang herunterhängende Triebe entwickelt, die dann im Winde wie zarte Hände tröstlich Ihren Körper streiften.

Im Laufe der Zeit war schon mancher Sturm über den Baum hinweggebraust.
Davon erzählten manche zersplitterte Äste hoch oben in seiner Krone.
Auch war der eine oder andere Ast abgestorben und kahl.
Früchte brachte er kaum noch hervor. Seine Rinde haftete zum Teil nur noch lose am Stamm. Sie war im Laufe der Zeit recht fleckig geworden. Aber noch in jedem Frühling entsprossen dem Baum neue Triebe und Blätter. An heißen Sommertagen breitete das Laub genügend Schatten über Melanie, wenn sie, von ihrem Lauf erhitzt, bei ihrem Lieblingsbaum ankam.

Melanie hatte es sich nun bei ihren Spaziergängen zur lieben Gewohnheit gemacht,
einige Zeit an den Stamm ihres alten Freundes gelehnt zu verweilen. Aber sie flüsterte ihm nicht nur ihr eigenes Leid zu, sondern lauschte auch in ihn hinein.
Auch er hatte ihr etwas zuzuraunen. Sein Ächzen war in letzte Zeit stärker geworden, so dass Melanie eine gewisse Sorge um ihren Baum befiel.
Ängstlich musterte sie ihn jedes Mal bis in seine Krone hinauf.
Er war nun schon einige Jahre Gefährte am Wegesrand bei ihren Spaziergängen.
Heimlich und unausgesprochen wuchs in ihr der Wunsch nach etwas Bleibendem,
das Bestand haben würde über sein irdisches Dasein hinaus.

Sie hätte gern ein Zeichen der Unvergänglichkeit ihrer Freundschaft.

Eines schönen Frühlingstages lenkte Melanie wieder einmal in der Frühe ihre Schritte zum Baum, umfing seufzend seinen Stamm mit ihren Armen, lehnte den Kopf daran und sehnte sich nach einem Zeichen.
Und siehe da, der alte Freund verspürte ihren Wunsch.
Er wickelte das Ende eines seiner langen Triebe, die im Winde um Melanie herum schaukelten, um ihr Handgelenk. Als sie sich sanft von dem hakelnden Trieb befreien wollte, riss er ab und blieb fest wie ein Armband haften.
Aber was war das?
Er erstrahlte wie pures Gold und die winzigen Knöspchen daran wie dunkelrote Edelsteine.
Da füllte sich das Melanie`s Herz mit großer Freude. Sie fühlte sich nun auf immer mit ihrem Freund, dem Baum, verbunden und ging mit gewärmten Herz nach Hause !
( gefunden im www. )


Ein paar Fragen noch , dann könnt Ihr diesem schönen Baum selbst einen Besuch abstatten !
( Wert immer ein Wort )

N 52 11. ABC

Wo geht Melanie gern spazieren ?  Wert - 33 = A

Woran klopft sie sacht ?  Wert - 49 = B

Wie war die Rinde im Laufe der Zeit geworden ?  Wert - 48 = C
 

E 013 20. DEF

Was umfing Melanie seufzend mit den Armen ?  Wert - 62 = D

Worum wickelten sich die langen Triebe ? 
Wert - 77 = E

Was füllte sich mit großer Freude ?  Wert - 48 = F

Genießt unsere schöne Natur !!!