Skip to content

Spaziergang durch Isseroda 3 - Waidstein Traditional Geocache

Hidden : 7/18/2021
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Waidstein

 

Isseroda wird erstmals 1285 als „Uzerenrode“ in einer Urkunde erwähnt, die der Burggraf von Kirchberg für das Nonnenkloster in Oberweimar aufsetzen ließ und den Nonnen frühere Schenkungen bestätigte. Im gleichen Jahr ist belegt, dass der Ort als Bestandteil der damaligen Grafschaft Vieselbach mit dieser zum Rat der Stadt Erfurt kam. Zuerst als befristetes Pfand und später, als es nicht wieder eingelöst werden konnte, für immer. So teilte das Dorf nun für Jahrhunderte die wechselvollen Schicksale des Erfurter Landgebietes. Aus dieser historischen Verbindung heraus ist es nicht verwunderlich, dass Isseroda eines der Waiddörfer von Erfurt war.

Waidanbau

Der Waid gehört zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler und ist in der Lebensdauer zweijährig. Im ersten Jahr bildet die Waidpflanze auf tiefer Pfahlwurzel eine Rosette mit zahlreichen Grundblättern, um derentwillen sie für die Farbstoffgewinnung angebaut wurde. Erst im zweiten Jahr kommt es zur Ausbildung eines 50 bis 100 cm hohen Blütenstandes mit gelben Blüten und zur Samenbildung.

Die Erzeugung kräftiger Pflanzen und unkrautfreien Erntegutes setzte arbeitsaufwendiges Ausdünnen und Jäten der Bestände voraus. Die Ernte der Blätter erfolgte durch Abstoßen mit dem Waideisen in kniender Körperhaltung.

Dabei musste darauf geachtet werden, dass einerseits der Zusammenhalt der Blätter als Büschel gewahrt blieb, andererseits der Wurzelkopf nicht verletzt wurde, so dass ein Wiederaustrieb für eine zweite und bei günstiger Witterung für eine dritte Ernte (besonders bei Wintersaat) gegeben war.

Die Blätter wurden in einem fließenden Gewässer gewaschen und auf Wiesen (Waidrasen) zum Trocknen und Anwelken ausgebreitet. Die angewelkten Waidblätter wurden auf Waidmühlen, die meist Eigentum der Gemeinden waren, zu einer breiartigen Masse zerquetscht und zerrieben. Eine Waidmühle bestand zu diesem Zweck aus einem aufrecht laufenden Mühlstein von 1,65 m 1) Durchmesser und 0,48 m Dicke mit gezähnter Lauffläche, der auf einer kreisförmigen, aus Steinplatten gebildeten Tenne (3,60 m im Durchmesser) lief. Der Antrieb des Mühlsteins erfolgte göpelartig durch Pferde.

Aus der zerquetschten Blattmasse formten Frauen von Hand ungefähr faustgroße Waidballen. Der Ballenwaid stellte ein Halberzeugnis dar, das durch die Bauern entsprechend dem allgemein geltenden Gebot, Gewerke und Gewerbe nur in den Städten zu betreiben, nicht weiter aufbereitet werden durfte.

Die weitere Verarbeitung und Fermentation verrichteten die Waidknechte, die die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen dafür besaßen und im Dienste der Waidhändler in den Städten standen.

Die Blätter des Waids enthalten nur eine farblose Vorstufe (Isatan B) des für den Waid charakteristischen blauen Farbstoffs (Indigo) enthalten. Erst beim Zerquetschen der Waidblätter in der Waidmühle und im Verlauf des Fermentationsprozesses auf den Böden der Waidhäuser wurde diese Vorstufe unter Einwirkung eines in der Waidpflanze enthaltenen und freigesetzten Ferments (Isatase) in Indigo überführt.

Nach Trocknung und Siebung wurde der aufbereitete Waid, das fertige Waid-Farbpulver, das eine taubenmistähnliche Beschaffenheit und Farbe aufwies, in Fässern aus Tannenholz zum Versand und Verkauf verpackt.

Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts setzte ein Preisverfall für das Waidpulver ein. Der Farbstoff Indigo, der in Indien und später in Ländern Mittelamerikas, aber auch in Nordamerika (South Carolina) billiger erzeugt wurde, drängte zunehmend als Konkurrent auf den Markt.

Der Waidanbau wurde immer mehr zurückgedrängt und verlor an Bedeutung.

 

Die Lauenburg

 

Die Lage der Lauenburg oder auch Larvenburg (in anderen Quellen Schloss Lauenstein) oberhalb eines wichtigen Handelsweges (jetzt B7), eignete sich sehr gut, um Reisende frühzeitig zu sehen und Ihnen Schutz vor Überfällen zu bieten. Sie diente als Geleitburg.

Alte Überlieferungen beschreiben sie als: „trapezförmige Anlage, umgeben von einem Wassergraben mit vorgelagertem Wall, schweifförmige gotische Torfahrt mit gekehlter Archivolte, Fläche ca. 40 x 65 m.“

1381 und 1397 wird Burg oder Schloss „Lauenstein“ als Grenzfestung in alten Urkunden erwähnt.

Die Besitzer oder Pächter wächselten zum Teil in schneller Folge. Alle haben durch Umbauten ihre Spuren hinterlassen. Die größten Veränderungen sollen in der Mitte des 19. Jahrhunderts vorgenommen worden sein. Um Platz für die Gutsherren und das Gesinde zu schaffen. So wurde der Bergfried (Reste noch auf der Rückseite) abgerissen, der Wallgraben teilweise eingeebnet.

 

Im dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) nahm der schwedische Feldherren Johann Banér sein Quartier im Schloss Lauenstein. Die stolzen Erfurter Ratsherren mussten im schwedischen Hauptquartier in Isseroda mit geöffneten weißen Halskrausen als Zeichen ihrer Unterwerfung auf Gnade und Ungnade, erscheinen, um dem Feldherrn Banér die Schlüssel zu den Erfurter Stadttoren zu übergeben.

Danach wird nur noch vom Schloss, vom Gut oder vom Rittergut gesprochen

Haupthaus des Schlosses in einer Zeichnung von 1932:

 

Das Prunkstück des Schlosses, war zweifellos das Renaissance-Portal. Es bestand aus drei Teilen. In der Mitte war die Wagendurchfahrt, rechts davon ein schmaler Durchgang mit Spitzbogen und einer rechteckigen Umrahmung, links davon eine schlüsselförmige Schießscharte.

In vielen Kunstführern in Deutschland wurde dieses Portal als Kleinod mittelalterlicher Baukunst gewürdigt.

Waren es fehlende Möglichkeiten, oder auch einfach nur künstlerische Ignoranz, das Portal wurde 1948 einschließlich des darüber liegenden Wohnhausteiles abgebrochen.

 

Cache beinhaltet Hinweis auf GC "Spaziergang durch Isseroda - Bonus"

 

Additional Hints (No hints available.)