Als ich am 08.12.2004 meinen Account auf der Seite geocaching.com angelegt hatte, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich 15 Jahre später immer noch dem Hobby treu sein würde.
Doch wie hat das alles überhaupt bei mir angefangen?
Kaum jemand kannte Geocaching. Selbst viptrollie, der alle möglichen Technik-Magazine im Abo hatte, hat davon noch nie was gehört.
Reviewer? Selbst die gab es noch nicht!
Foren? Events? - Das alles war noch sehr spärlich, so dass man bei der Entwicklung des Hobbys maßgeblich mit beteiligt war.
Man legte mal einen Cache und lernte. Große Erfahrung hatte niemand und wie sich das Hobby entwickeln würde, damit konnte damals auch noch niemand rechnen.
So stillschweigende Regeln wie: "Weil man das halt so macht!" gab es nicht. Auch die Statistik war damals bei allen Cachern kaum bzw. gar nicht beachtet worden!
Da wurde auch mal für 1 Punkt mehrere Kilometer Laufweg für ein Tradi durch den Wald in Kauf genommen... Hat der Stift versagt oder der Cache wurde nicht gefunden, dann gab es halt ein DNF, und der Weg wurde ein anderes mal nochmal gelaufen.
Fotolog, "durchloggen", "ich war doch da", "ich bin doch vorbeigefahren"-Logs, … gab es damals noch überhaupt nicht!
Jetzt wäre der Moment gekommen an dem ich sage: "Früher war alles besser!"
Doch so ganz kann ich es auch nicht unterschreiben. Wenn ich jetzt an Caches denke wie: Projekt Mogul, Vergissmeinnicht, Opfer des Bahnarbeiters, Die Kinder des Buchbinders, PRISM oder an die Helden Caches, das Hotbina Land, Staubfinger-Land, die Zwergii's, Caches der Harthauer, Mystphi oder das Finkenpiraten-Land, dann hat sich doch auch einiges getan, und in diesen Fällen zum positiven!
Wobei ich auch immer noch gerne an den Cache aus dem Jahre 2008 zurückdenk: GC1AB75 - M.I.S. - Männer in Schwarz. Der war seiner Zeit Meilenweit vorraus und mein erstes echtes Highlight! Der wird auf meiner ewigen Bestenliste für immer einen der obersten Plätze einnehmen.
Aber ok, weiter zu dem Jubiläum! :-) Wie bin ich überhaupt zum Cachen gekommen?
Ich hatte im Fernsehen einen Bericht über eine "neumodische" Schnitzeljagd mit GPS gesehen. Da mich das Thema GPS / Positionsbestimmung / technische Spielereien seit jeher interessiert, sprang ich gerade auf dieses Thema natürlich an.
Ich sprach mit einem Arbeitskollegen darüber. Der hatte ein Garmin GPSMAP 12 XL, welches er mir am 10.12.2004 ausgeliehen hatte. Nach Feierabend geschaut, und siehe da, ein Cache in Schloss Seehof? Der muss es heute noch sein! Meinen Bruder gefragt. Etwas skeptisch ist er dann schließlich auch mitgegangen und wir konnten am 10.12.2004 unseren ersten Cache heben!
Dieser hörte auf den GC-Code "GCHP7R" und hieß "dl8ndm-18 (Schloss Seehof)". Mittlerweile leider im Archiv gelandet. Nachdem das alle so spannend war, ging es anschließend noch zu diesem Cache: "GCC793" - "N50 E11".
So eine Masse wie heute, gab es damals auch noch gar nicht, geschweige denn Favoritenpunkte. GC-Vote war das einzige Mittel mit dem die Qualität von Caches bewertet und ermittelt werden konnte.
Auch Kartenmaterial gab es damals noch nicht auf dem GPS. Wir haben uns lediglich mit dem Pfeil orientiert und gesucht.
Da saßen wir schon mal im Auto und ich sagte: "So, noch 10 Kilometer in diese Richtung". Und dann hat man sich laaaaaaaaaaaangsam rangepirscht, bis man ... entweder vor einem Berg oder Abhang stand... Oder einen Fluss dazwischen hatte, obwohl man nur noch 200 Meter weit weg war.
Allerdings gab es von 2005 bis 2009 eine etwas größere Pause, da ich auf Zecken keine große Lust mehr hatte. 2009 war dann der Drang zum Cachen wieder so groß geworden, dass ich unbedingt wieder losziehen wollte.
Ich holte mir eine Premium Mitgliedschaft, kaufte mir ein neues GPS Gerät mit dem ich am gleichen Tag noch losziehen musste!
Der erste Ausflug mit dem neuen GPS lief allerdings alles andere als Reibungslos. Die Koordinaten hatte ich mir im Vorfeld aus einer Karte der deutschen Geocaching Seite gezogen in der halb Süddeutschland auf 1 Karte angezeigt wurde. Erster Cache -> gut gefunden... Dann ca. 2 km durch unwegsames Gelände zu einem zweiten. Dort gleich einen DNF verbuchen können, da ich auch keinerlei Listing hatte, sondern nur die Koordinaten. Ich wusste ja noch nicht mal was da überhaupt liegen sollte. ;-)
Smartphone? Fehlanzeige! Listing? Muss da nicht direkt was liegen? Die Vorstellung, dass es was anderes als Tradi's am Boden gab war für mich damals quasi noch unvorstellbar!!
Na egal, zurück zum Auto.
Es kam wie es kommen musste... Neues Navi, kein Plan wo man ist... falscher Knopf gedrückt -> Gerät auf Werkseinstellungen! Und nun? Wo ist das Auto?
Ok, meinen Bruder angerufen. Ihn auf der Internetplatform dahin navigiert wo ich sein sollte. "Auf der Karte sind ganz oben links 2 Punkte, ich brauch die Koordinaten vom linken!".
DANN wusste ich wenigstens wo mein Auto stand. Das hätte ich sonst nie mehr gefunden!
Man erlebt so einiges bei dem Hobby. Und gerade die Kreativität mancher Owner und die schönen Geschichten und vor allem, dass man immer woanders hingeführt wird, wo man sonst NIE hinkommen würde, hat mich bis heute bei dem Hobby bleiben lassen.
15 lange Jahre!
Und ja, ich denke auch, dass nicht für jeden bieps ein eigenes Event geben muss... Dennoch denke ich, dass 15 Jahre Geocaching ein Event verdient hat. ;-) Vor genau 15 Jahren hat meine Geocaching-Reise bei Schloss Seehof begonnen.
Leider gibt es Anfang November einen Pächterwechsel beim 'Cafe Schloss Seehof' und es wird erst Anfang 2020 wieder eröffnet, so dass wir zum 'Ohlands' ausweichen mussten.
Dort habe ich einen Tisch für 10 Personen reserviert.
Für alle interessierten:
Nach dem Event geht es nochmal zum Schloss Seehof, um die Location aufzusuchen an der ich/wir vor genau 15 Jahren den ersten Cache gefunden hatten.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
vipwarrior mit viptrollie