Im Dreißigjährigen Kriege, als die Schweden 1633 unter General Horn
den Breisgau überzogen und Breisach belagerten, versammelte der
greise Kastellan des Schlosses zu Kirchhofen die streitbaren Männer
des Kirchspiels, der vereinigten Dörfer Kirchhofen, Ehrenstetten,
Ober- und Unterambringen, stellte ihnen die gefahrdrohende Lage des
Landes vor und forderte sie auf, eingedenk des kriegerischen Ruhms
der Väter die Waffen für Österreich zu ergreifen, um den Feind vom
vaterländischen Boden verjagen zu helfen. Unter der kundigen
Führung des jugendlichen, kräftigen Waldmeisters ordneten sich
freudig die willfährigen Kirchspielgenossen, um mit den Truppen des
Herzogs Feria vor Breisach zu ziehen, das von den Schweden unter
dem Rheingrafen Otto belagert wurde. Auch von Öhlinsweiler und
Pfaffenweiler langte ein Zuzug von 89 Mann an, so daß die gesamte
Schar 300 betrug, alle wohlbewaffnet mit Büchsen und Picken.
Der kaiserliche Feldherr, Herzog Feria, wurde jedoch
zurückgedrängt, und die Kirchhofener waren nun ganz auf sich selbst
angewiesen. Obgleich ihre Schar nur 300, der Feind aber viele
Tausende zählte, verzagten sie nicht. In geschlossenen Reihen zogen
sie sich nach Kirchhofen zurück.
Am 18. Juni kamen die Schweden, etwa 6000 Mann stark gegen
Kirchhofen heran. Als die Feinde vordrangen, ertönten die
Sturmglocken, und mancher Schwede wurde zu Boden gestreckt, bis die
Kirchhofener sich aufs Schloß zurückziehen mussten. Ein
Wassergraben, über den eine Zugbrücke führte, umgab die
Feste.
Unterdessen hatten die Schweden das Dorf eingeäschert, und auch die
Kirche wurde ein Raub der Flammen.
Durch Feuerbrände, die über die Mauern ins Schloß geschleudert
wurden, geriet dieses in Brand, so daß die Belagerten in Gefahr
kamen, unter den einstürzenden Giebeln begraben zu werden. Die
Überlebenden suchten durch Kapitulation freien Abzug zu gewinnen.
Er wurde ihnen auch, ohne Waffen, zugesagt. Doch der erbitterte
Sieger hielt sein Wort nicht; denn beim Herauskommen wurden die
Wehrlosen einer nach dem anderen mit Keulen und Spitzhammern
unbarmherzig erschlagen. Dergestalt jammervoll endeten die 300
Kirchhofener, die so ehrenvoll für Fürst und Heimat gekämpft
hatten.
Nach dem Abzug des Feindes wagten die versprengten Frauen und
Kinder sich wieder aus den Wäldern hervor, um die gefallenen
Angehörigen auf dem Kampfplatz aufzusuchen und zur letzten Ruhe zu
bestatten. Da erwachte ein Schwerverwundeter aus seiner Betäubung.
Er war der einzig Überlebende.
Nach ihm wurde eine Straße benannt. Findet diese Straße und suchet
am westlichen Ende nach einem Hinweis auf das Versteck.