»Hilf mir, es selbst zu tun!«
Diese Bitte eines Kindes wurde zum Leitmotiv des montessorischen Erziehungskonzepts, das von Maria Montessori, einer italienischen Ärztin (1870-1952) entwickelt wurde.
Kinder können und wollen lernen, selbständig und ohne Zwang.
Voraussetzungen sind entwicklungsgemäße Materialien und die Freiheit, sie ihrem Entwicklungsstand entsprechend wählen zu können. Die Lehrerinnen und Lehrer verstehen sich dabei als Beobachter und Helfer. Maria Montessori hat eine Pädagogik entwickelt, die das Kind in seiner Individualität akzeptiert und seinen eigenen Entfaltungskräften Raum gibt. Jedes Kind wird individuell begleitet und gefördert. So erfährt das Kind den schulischen Lernprozess ohne die sonst oft üblichen Misserfolgs- und Konkurrenzerlebnisse.
Darüber hinaus trägt die Art des Lernens in der Montessoripädagogik dazu bei, frühzeitig die Selbständigkeit der Kinder zu fördern, animiert die Schüler zu »Teamplay« und hilft ihnen zu einer gesunden Selbsteinschätzung in Bezug auf die eigene Leistung zu kommen.
Das Kernstück der Montessori-Pädagogik sind die Lernmaterialien, die, fein säuberlich in Regale sortiert und nach Fachgebieten geordnet, auf den Zugriff wissensdurstiger Schüler warten: links Rechnen, rechts Deutsch, schräg gegenüber Sachunterricht ... – ein Markt der Möglichkeiten, aus dem jedes Kind die ihm gemäße Beschäftigung wählt. In der Freiarbeitsphase lernen die Schüler allein oder in Gruppen, an Tischen oder auf dem Boden – jeder in seinem Tempo und nach seinen Fähigkeiten. Manche markieren Wortarten mit Symbolen, andere legen Länder-, Pflanzen- oder Tierpuzzles oder blättern in einem Sachbuch.
All die Eigenschaften und Fähigkeiten, die heute im Beruf und in unserer Gesellschaft besonders gefragt sind!
Zum Gebäude:
Im Jahr 1856 wurde in Soden ein Badebetrieb eröffnet, um die jod- und bromhaltigen Kochsalzquellen zu nutzen. "Bad Sodenthal' war in der Folge bis zum Ende des 1. Weltkrieges ein bekanntes Bad, das unter Prof. Dr. Albert Hoffa seine Blütezeit erlebte.
Nach 1918 dienten die Gebäude und der Park der Stadt Frankfurt als Kindererholungsheim.
Das Heim schloss 1983 und die Firma Sodenthaler Mineralbrunnen kaufte den ganzen Komplex als Schutzgebiet seiner Quellen.
Von 1985 bis 1998 war in dem früheren Kurhaus eine Bildungsstätte mit Internat für noch nicht berufsreife Mädchen untergebracht.
Seit 1998 wird das Haus als Schulhaus für eine Montessori-Schule mit Grundschule und Sekundarstufe genutzt, die mittlerweile die Jahrgangsstufen 1-10 umfasst.