Äbtissin - Kindsmörderin??
Beides NEIN !!!
Sagen ranken sich gerne um Relikte und Personen der Vergangenheit, über die niemand mehr Genaues weiß - so auch um das ehemalige Kloster Himmelkron. Und hier im Kulmbacher Land muss natürlich auch die "Weiße Frau" bemüht werden, angeblich Kunigunde von Orlamünde, die hierzulande zu Unrecht berüchtigte Witwe des Markgrafen und angebliche Kindsmörderin von der Plassenburg.
Sie soll (siehe Cache "Die weiße Frau") im 14. Jahrhundert ihre beiden Kinder getötet haben, um den begehrten Sohn des Burggrafen von Nürnberg heiraten zu können.
Eine Version der Sage lautet nun, dass Kunigunde nach dem Bruch mit dem Geliebten auf Geheiß des Papstes zur Buße das Kloster Himmelkron gestiftet und sich dorthin zurückgezogen hätte. Fortan soll sie auch als Weiße Frau auf der Plassenburg spuken und allerlei Unheilsdrohungen verbreiten.
Nur schaffen ein paar falsche Buchstaben eine Menge Verwirrung in der verschwurbelten Sagenwelt. Kunigunde, die wahrscheinlich unbescholtene und kinderlose Witwe des Kulmbacher Markgrafen gründete tatsächlich mit Mitteln aus ihrem Erbe eine Zisterzienserabtei: Himmelthron bei Nürnberg, leitete diese als erste Äbtissin und ist dort auch begraben.
Aber schön gruselig wäre die oberfränkische Variante der Geschichte doch!
Als die Bayreuther Markgrafen die Klosteranlage übernommen hatten und zur Sommerresidenz ausbauten, ließen sie Sarkophage öffnen in der Sorge, die Gebeine der angeblich ermordeten Kinder zu finden - zum Glück vergeblich. Nicht dass diese auch noch in Himmelkron das Spuken anfangen.....
Versäumt nicht, die Klosteranlage in Himmelkron zu besichtigen, allein schon der Kreuzgang ist es wert! Die Stiftskriche ist im Sommerhalbjahr von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.