Auf Basis der "Concessionsurkunde vom 10. November 1872" wurde die Salzburg-Tiroler-Bahn von 1873 bis 1875 errichtet. Insider sprechen von der "Giselabahn", da diese Bahnstrecke nach der zweiten Tochter von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Frau Elisabeth von Österreich-Ungarn, Erzherzogin Gisela Louise Marie von Österreich benannt wurde.
Die Normalspurstrecke führt durch das Salzachtal, wobei insbesondere die Bahnhöfe Bischofshofen (Abzweigung über das Ennstal nach Graz) und Schwarzach/St. Veit (Abzweigung über das Gasteiner Tal nach Villach; inkl. Tauernschleuße für Autos) von Bedeutung sind.
Nachdem der Bahnhof St. Johann im Pongau zwischen diesen beiden neuralgischen Punkten liegt, lässt sich diese Eintragung im Gemeindeprotokoll vom 5. März 1907 leichter verstehen: "... wird um die sofortige, energische Einleitung der geeigneten Schritte, behufs Erreichung der Bewilligung für das Ein- und Aussteigen spez. Benutzung des Sommerschnellzuges, welcher nachmittags 3 Uhr die hiesige Station passiert und 6 Minuten Aufenthalt nimmt, ersucht."
Die Giselabahn am 3. Juli 1875 eröffnet.
1905 wurde die Nordrampe der Tauernbahn zwischen Schwarzach-St. Veit und Bad Gastein eröffnet.
1909 war die Tauernbahn inklusive Tauernschleuse bis nach Villach fertiggestellt.
1915 war die Salzburg-Tiroler-Bahn zweigleisig ausgebaut.
1925 wurde mit der Elektrifizierung der Strecke begonnen, welche 1930 komplett abgeschlossen wurde.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war die Salzburg-Tiroler-Bahn auf Grund ihrer strategischen Bedeutung Ziel alliierter Bombenangriffe: Die Salzburg-Tiroler-Bahn ist die einzige Ost-West-Eisenbahnverbindung, die ausschließlich auf österreichischem Gebiet verläuft. Besonders die Tatsache, dass keine Autobahnverbindung zwischen den Bundesländern Salzburg und Tirol auf österreichischem Gebiet besteht, verschaffte der Strecke große Bedeutung.
In Kitzbühel beginnt die einzige Busverbindung von Nordtirol nach Osttirol.
Eine gewisse Bedeutung hat die Strecke als Ausweichstrecke für den internationalen Bahnverkehr auf der Ost-West-Achse, größere Bedeutung hat sie jedoch als Zulaufstrecke für die Tauernbahn im Nord-Süd-Alpentransit.
Auch im Nachtreisezug-Verkehr wird die Salzburg-Tiroler-Bahn genutzt. Eine große Bedeutung kommt der Bahnstrecke auch durch den Nahverkehr im Zentralraum Salzburg zu.
Zwischen Salzburg Hbf und Golling-Abtenau wird die Strecke im Halbstundentakt und von Golling bis Schwarzach im Stundentakt von der Linie S3 befahren.
Technische Details:
Die Strecke ist durchgehend zweigleisig ausgebaut und wird im Gleiswechselbetrieb, Regelgleis rechts, befahren. Die gesamte Strecke ist elektrifiziert und wird mit 15.000 Volt Wechselstrom und einer Frequenz von 16,7 Hz betrieben.
Steige ein und erlebe, dass du ans Ziel kommst - dazu werden wir auch im geistlichen Sinn eingeladen.