Skip to content

Sagen durch Bamberg Multi-cache

Hidden : 4/19/2015
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   small (small)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:

Multi mit 9 Stages zu Bambergs schönsten Sagen
Weglänge: 2 km
Dauer: ca. 1,5 Stunden

Stage 1: Der Mönch ohne Kopf und die Stolzgosera
N 49° 53,446‘ E 10° 53,214‘

Der unglaubliche Vorfall ereignete sich in der Nähe des Schlosses Geyerswörth, das für eine kurze Zeit seiner Geschichte einstmals die fürstbischöfliche Hofhaltung in seinen Mauern getragen hat. Zu einer solchen Hofhaltung gehörten stets sehr viele Knechte und Mägde, eine davon war nun ungemein schön, deswegen auch sehr eitel und eingebildet. Sie konnte es nicht lassen, sich in ihrer Pracht den Bambergern Bürgern zu präsentieren, so ist sie stets nach Beendigung ihres Dienstes durch Bambergs Gassen flaniert, herumstolziert, haben die Bamberger bald spöttisch gewispert, und so erhielt sie auch ihren Beinamen, der Stolzgosera.
Eines Abends traf sie auf einen Mönch, den sie nicht kannte, und Bamberg war damals eine recht kleine Stadt, fast jeder kannte jeden. Der Mönch war der schönen Magd jedoch völlig fremd und ihm überkam bei ihrem Anblick ein gar seltsames Verlangen, zumindest für einen Mönch. Er bedrängte sie sehr, die arme Magd wehrte sich verzweifelt, aber die schändliche Tat wurde dennoch vollbracht.
In seiner Not, dass er alle seine einstmals geschworenen Gelübde gebrochen hatte, sann der Mönch nach einem Ausweg. Und da ihm nichts Besseres einfiel, brachte er die schöne Magd für immer zum Schweigen und versenkte ihren Leichnam in den Tiefen der wilden, und an dieser Stelle kaum zähmbaren Regnitz.
Der Fluss aber gab die Leiche nach einigen Tagen preis und der Mörder konnte recht schnell dingfest gemacht werden. Zur Strafe wurde ihm das Haupt mit dem Beile vom Leibe abgetrennt, anschließend jedoch musste er noch vor seinen göttlichen Richter treten. Er bekam eine weitere Strafe, seine unsterbliche Seele sollte fortan keine Ruhe mehr finden. Nacht aus, Nacht ein läuft er nun mit seinem Haupt in der Hand durch Bambergs Gassen. Die Stolzgosera aber muss ihn begleiten, denn die Eitelkeit ist eine der sieben Todsünden.
Man kann sich sicherlich vorstellen, dass die beiden auch nach nunmehr fast dreihundert Jahren des nächtlichen Spazierengehens sich noch immer nicht sehr mögen, sie streiten sich also lauthals. Wenn Ihr also in den nächtlichen Stunden durch Bambergs Gassen streift und aus der Ferne ein vermeintlich streitendes Ehepaar hört, solltet Ihr euch schleunigst aus dem Staub machen, denn es könnte sich um die beiden Geister handeln. Diese wollen natürlich von ihrem schweren Schicksale erlöst werden, dazu müssen sie aber ihrem Herren, dem Teufel, noch einige Seelen mehr für sein Fegefeuer anbieten. So kommen sie auf Euch zu, stellen Euch eine Aufgabe und wenn Ihr diese nicht lösen könnt, wird Euch leider das Genick umgedreht. Stets solltet Ihr zu dieser Stunde auf der Hut sein.
Aber auch am Tage haben diese beiden Geister die eine oder andere Aufgabe in unserer Stadt zu erfüllen. Manch ein fremder Gast hat sich schon beschwert, dass er den Weg durch Bambergs Gassen nicht findet. Besonders wenn er mit dem Auto angereist ist, beschleicht ihn oft dass Gefühl, er werde beständig im Kreise herumgeführt. Die rationalen Köpfe schieben diesen leidigen Umstand unserem Einbahnstraßensystem zu, in Wahrheit sind es aber die beiden Geister, die unsern Gästen den Weg in Bambergs Gassen verstellen.
Mit wie vielen Schrauben sind diese Gitter zusammen befestigt? (Nur die Gitterfläche, die den Fluss kreuzt)
A =

Stage 2: Das Doppelgrab zu Bamberg
N 49° 53,441‘ E 10° 53,181‘

Auf dem Gebiet des heute als ,,Schranne" benannten Areals befand sich einstmals ein Nonnenkloster. In Bamberg war es durchaus üblich, dass manch fromme Dame, wenn sie am Ende ihres Lebens alleine stand und Witwe geworden war, sie dann den Schleier nahm, um in der klösterlichen Sicherheit die letzten Tage ihres entbehrungsreichen Lebens zu verbringen. Dementsprechend fand sie ihre letzte Ruhestätte auf dem Klosterfriedhof.
Von eines Grabes Tiefe erzählt man sich nun folgende Geschichte: Der Schatten einer alten Frau sei diesem Grab entstiegen, sich ihrem Sohne im Träume nähernd, mit der Bitte, den Sohn des Sohnes recht bald an ihr Herz zu drücken, denn den hatte sie zu Lebzeiten niemals gesehen. Der Vater war nach einigen Tagen ob dieser immer wieder kehrenden nächtlichen Erscheinung so verstört, dass er ein unbedachtes Wort sprach: Dies, so der Vater, murmelnd im Schlaf, werde sich bald schon erfüllen. Und so war es dann auch: der Knabe war tot am siebten Tag. Da die Familie bitterarm war und über keine eigene Grabstätte verfügte, erlaubte die Mutter Oberin des ehrenvollen Klosters, dass der so früh verstorbene Junge in das Grab seiner Großmutter auf dem Nonnenfriedhof beigesetzt werden dürfe. Mit großer Umsicht und Liebe wurde das Grab von der Mutter des toten Kindes gepflegt, viele Blumen erblühten dort, die noch lange im Winde wehten. Das Doppelgrab zu Bamberg, so nannte man diesem kleinen verschwiegenen Ort. Bald darauf ist das Kloster verfallen und auch von dem Friedhof wusste man in Bamberg nicht mehr viel.
Es sollten noch einige Jahrhunderte ins Land gehen, bis die Franziskaner in die Stadt kamen, um auf diesem gleichen Gebiet ein neues Kloster zu errichten. Tief ließen sie ihre Bauleute nach den Fundamenten graben. Dumpfe Geräusche eines beständigen Schaufelns erfüllten den Platz. Auf einmal hörte einer der Bauleute etwas Helles, etwas Klingendes aus dem Erdreich. Es war ein vorwitziger Kerl, dem dieses passierte, schnell ließ er sein Werkzeug fallen und schob mit den Armen die dunkle Erde zur Seite. Unversehens traf er auf eine alte verwitterte Steinplatte. Jetzt war er sich ganz sicher, unter dem Stein musste sich etwas Wertvolles befinden. Er wollte aber seine Entdeckung mit keiner anderen Menschenseele teilen, so richtete er alles so her, wie es ursprünglich gewesen war, setzte sogar noch einen kleinen Busch darauf, denn er wollte den Ort in der nächst folgenden Nacht ja wiederfinden.
Nun, es war eine mondlose Nacht und der Ruf des Käuzchens schreckte ihn zwar sehr, aber in der Hoffnung bald ein reicher Mann zu sein, nahm dieser die Drangsal auf sich. Schnell war die Stelle wiedergefunden und er hub nun an, mit einem mächtigen Schlag seiner Spitzhacke die Steinplatte zu zerbersten, es gelang auch gleich beim ersten mal. Er blickte hoffnungsvoll herunter, in Erwartung einer Schatulle, etwas Glitzerndem gar, aber was er dort sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Von unten kamen bleiche Hände hervor, die seine Fußfesseln packten und ihn in des Grabes Tiefe zogen. Zugleich erhob sich eine modernde Stimme: ,,Dies sei geheiligter Boden und er solle die Ruhe der Toten nicht stören." Denn er war auf das Doppelgrab zu Bamberg gestoßen. Er sprang heraus, wie von der Tarantel gestochen, lief davon und ward in der Stadt nicht mehr gesehen.
Am nächsten Morgen kamen die Franziskaner wieder auf ihre Baustelle und was sie fanden war ein offenes Grab und einer von ihren Bauleuten, der fehlte. Langsam erinnerte man sich wieder an das Nonnenkloster, an seine Geschichte, an seine Gräber und eingedenk der nächtlichen Mahnung haben die Franziskanermönche ihr Kloster an einem daneben befindlichen Orte aufgebaut. Bis heute hält man sich in unserer Stadt an diese nächtliche Warnung. Der Platz ist nicht bebaut worden, ein Parkplatz befindet sich an dieser Stelle. Wenn Ihr demnächst über Bambergs Parkplätze geht und zwischen den Steinen kommen kleine zarte Blumen hervor, tretet nicht darauf, denn Ihr könntet auf dem Doppelgrab zu Bamberg stehen.
Wie viele Platanen sind auf dem Parkplatz gepflanzt worden?
B =

Stage 3: Der Klapperer
N 49° 53,372‘ E 10° 53,208‘

In den engen Gassen rund um die Judenstraße steht ein heute blau angestrichenes Haus, in dem sich eine sehr seltsame Begebenheit zugetragen haben soll:
Dort befand sich einstmals eine Spinnstube. Das Spinnen der Wolle wurde meist von jungen Frauen verrichtet. Wer es schon einmal ausprobiert hat, weiß, es ist eine langweilige und auch langwierige Arbeit. So versuchte man sich die mühselige Plage zu verkürzen, hat Geschichten erzählt und Spiele gespielt.
An einem Abend nun, dachten sich die jungen Frauen ein Pfänderspiel aus. Für ein besonders furchtsames Geschöpf hatten sich die kichernden Jungfern Folgendes ausgedacht: Die Ängstliche sollte aus dem nahen Beinhause den Klapperer holen. Der Klapperer war etwas ganz besonderes, bei der Aufhebung eines Friedhofs fand man ein Skelett, an diesem hingen die Knochen noch regelrecht aneinander. Man konnte ihn aufrecht aufstellen und wenn dann der Wind durch die Ritzen des Beinhauses pfiff, so schlugen die Knochen aneinander, wovon er seinen Namen hatte. Genau diesen furchtbaren Gesellen sollte die Ängstliche nun holen.
Es war Herbst, neblige Dämmerung hatte sich schon über die Stadt gesenkt und alle Konturen verwischt, das bedauernswerte Mädchen hatte nur eine kleine Laterne zur Hand und so machte sie sich auf, das Beinhaus aufzusuchen. Seltsamerweise fand sie an diesem Abend das grausige Totenhaus nicht verschlossen, so konnte sie es öffnen und hat mit ihrer kleinen Lampe das Innere gespenstisch erhellt. Im flackernden Kerzenschein sah sie in die dumpfen Höhlen der Schädel, denn um Platz zu sparen, hatte man beides fein säuberlich voneinander getrennt. Zudem war der Geruch, der ihr dort entgegenschlug, nicht der angenehmste. Doch hat sie, entgegen ihrem Naturell, all ihren Mut zusammengefasst, ist einmal durch das Beinhaus marschiert, hat den Klapperer gefunden und ihn mit in die fröhliche Runde der jungen Frauen gebracht. Denen war auf einmal gar nicht mehr wohl. Aber die Aufgabe der Furchtsamen war erfüllt, die Reihe des makabren Spiels konnte weitergehen.
Eine andere bekam nun zur Pflicht, den neuen Gast zu begrüßen und zwar ganz so, wie es sich gehört, sie musste ihm also kräftig die Hand schütteln. Das tat sie nicht gerne, aber da gerade sie es war, die sich den Klapperer herbeigewünscht und die Anweisungen an das furchtsame Mädchen gegeben hatte, konnte sie nun kaum mehr von dieser Aufgabe zurücktreten. So ist sie beherzt aufgestanden und hat dem grausigen neuen Gast kräftig die Hand geschüttelt, ganz so wie es verlangt war. Im gleichen Moment fielen die Knochen mit einem lauten Gerassel und Geprassel zusammen, der Schädel rollte noch in die hinterste letzte Ecke des Zimmers, wo er mit einem dumpfen Tone aufkam. Die jungen Frauen stoben davon, eine jede flüchtete in ihr Haus.
Zunächst passierte nichts, doch die, die dem Klapperer zuletzt die Hand gegeben hatte, war bald darauf verstorben. Später fand man heraus, dass der Klapperer ihr um viele Jahre ältere Geliebter gewesen war, dem sie noch zu Lebzeiten die Treue gebrochen habe. Aus Rache, so sagte man, hätte er sie heimgeholt.
Wie viele Fenster sind in diesem Haus vergittert?
C =

Stage 4: Die Geistermesse
N 49° 53,347‘ E 10° 53,042‘

Von Anbeginn war Bamberg eine sehr fromme Stadt, bis heute zeugen gewaltige Kirchenbauten vom tiefempfundenen Glauben der Bevölkerung. Es gab und es gibt sehr viele fromme Bürger, die keine der Messen in den Kirchen versäumten, auch nicht die Frühmessen, die hier an der Oberen Pfarre meist um fünf Uhr Morgens begannen.
ln einem der kleinen geduckten Häuser, die bis heute den mächtigen Kirchenbau umgeben, lebte einstmals eine sehr fromme Frau, und man erzählte sich von ihr, niemals hätte sie ein Kirchenläuten schlafend gefunden. Fast immer war sie lange vor dem ersten Morgenläuten auf, um dann an der Frühmesse teilzunehmen. Nur einmal träumte sie, Kirchenglocken gehört zu haben. Völlig verstört fuhr sie aus ihrer Bettstatt hoch, wäre es doch das erste Mal gewesen, dass sie die Messe versäumt hätte. Hastig zog sie sich an, um im eiligen Tempo aus dem Haus zu stolpern.
Es war eine stockfinstere Nacht, was einen um diese Jahreszeit auch kaum verwundern mochte, denn es war Anfang Dezember und feine Schneeflocken fielen leise vom Himmel. Als sie nach einem mühevollen Weg auf der völlig vereisten Straße den Chor der Pfarrkirche erreicht hatte, sah sie zum ersten Mal nach oben und erkannte einen schwachen Lichtschein hinter den großen Fenstern. Nun war sie beruhigt, sie hatte sich nicht getäuscht, die Messe war schon im Gange. Noch schnellerlief sie über die steilen Treppen nach oben, um vorne atemlos in das Kirchenschiffeinzutreten.
Doch kamen ihr an diesem Morgen einige Dinge höchst seltsam vor. Denn obwohl Bamberg eine fromme Stadt war, hatte sie noch niemals zuvor so viele gläubige Beter zu einer so frühen Stunde versammelt gesehen. Und alle dies frommen Bürger waren ganz seltsam gekleidet: Graue, weiße und schwarze bodenlange Kutten hüllten ihrer scheinbar dünnen Körper ein, noch dazu waren ihre Häupter durch mächtige Kapuzen verdeckt. Selbst die Stimme des Pfarrers drang nur sehr undeutlich an ihr Ohr, so dass sie froh war, bald das Ende der Messe vernehmen zu können.
Sie wollte sich schon anschicken, die Kirche wieder zu verlassen, da merkte sie, dass man sie anstarrte, so etwa aus der dritten Reihe vor ihr. Sie drehte sich um, und blickte in das Angesicht einer, der die Kapuze vom Haupte gefallen war und dieses Angesicht, nun, es war von faulendem Fleisch bedeckt, in den Augenhöhlen herrschte ein Gewimmel von Würmern aller Art, der Mund oder das, was davon noch übrig war, verzog sich zu einem höhnischen Grinsen.
Trotz der grausigen Entstellungen erkannte die arme Frau dieses Gesicht sofort: Ihre eigene Tante war's, die vor gut einem Jahr verstorben war, und die eigentlich auf dem Pfarrfriedhof hätte ruhen müssen. Da wusste sie auch, woran sie teilgenommen hatte: an einer Geistermesse! Unmöglich auch, dass es fünf oder sechs Uhr morgens war, wahrscheinlich lief der Zeiger der Kirchturmuhr gerade auf Mitternacht zu. Sie war sich sicher, ihr eigener Lebensfaden würde durch Geisterhand zerschnitten werden, wenn sie es nicht schaffte, vor diesen Kreaturen der Nacht die Kirche zu verlassen.
So lief sie schleunigst zum Ausgang, wollte die schön verzierte Messingklinke der Kirchentür gerade herunterdrücken, um zurück in Freiheit und Leben zu gelangen. Da merkte sie, wie die dürren kalten Geisterhände ihre Schultern packten und sie in das Kirchenschiff zurückzogen. Sie trug einen Fuchspelz, den sie nun in ihrer Not nach hinten warf, eine List versuchend, die Geister zu täuschen. Schon wieder im Laufen begriffen sah sie sich ein letztes Mal um, sah aufwallende Gewänder, sah aufwirbelnden Staub und ihren von den Schattenhänden ergriffenen Pelz, gerade schlug es Mitternacht und so konnte sie entkommen.
Am nächsten Morgen erzählte sie alles ihrem Ehemann, aber wie es manches Mal so ist, er wollte ihr nicht glauben, da aber seine Frau den ganzen Tag über so unruhig und fahrig, so nervös war, ging er doch nachsehen. Es war bereits später Nachmittag und er fand die tiefverschneiten Gräber, zu denen keine einzige Fußspur führte, aber auf den Gräbern, da lagen noch Fetzen vom Fuchspelz seiner Frau. Nun wusste er, sie hatte die Wahrheit gesprochen, eine Geistermesse war es, an der sie teilgenommen hatte.
Wie viele Sterne sind im Himmel über der Figurengruppe links neben dem Eingang? (Den großen Stern nicht mitzählen)
D =

Stage 5: Der nächtliche Ruf
N 49° 53,420‘ E 10° 53,046‘

In einem der uralten Häuser, die sich in dem als Bach bezeichneten Straßengeviert befinden, wohnte einstmals einer von Bambergs Bürgermeistern. Bis in die heutige Zeit hinein, hat sich nicht viel an der altväterlichen Sitte geändert, eine anstrengende Ratssitzung in den Bamberger Brauereigaststätten angenehm zu verlängern, und so nimmt es nicht wunder, dass manch einer der Räte und auch der ehrenwerte Bürgermeister selbst seinen Heimweg erst tief in der Nacht antrat. Seine Frau, die im Gegensatz zu ihm noch an die alten Geschichten glaubte, warnte ihren Mann jedes Mal, dass, wenn wieder eine solche Ratssitzung anstünde, er doch nicht den Weg über den Domberg nehmen solle, denn gerade der Domberg sei doch in Bamberg das Zentrum der Geisterwelt. Aber dieser Bürgermeister war so ein rechtes gestandenes Mannsbild, erwiderte ihr in leicht spöttischem Ton: ,,Diese Geschichten seien doch nur erfunden, um ungezogenen Kindern einen ordentlichen Schrecken einzujagen, damit sie den Worten der Mutter besser Folge leisten würden, für ihn hätten sie kaum eine Bedeutung." Seine Frau quittierte diese Antwort mit einem besorgten Blick, gab es aber trotz allem nicht auf, ihn zu warnen.
Nun stand wieder eine Ratssitzung an, die Sitzung in der später aufgesuchten Gaststätte war noch viel länger und so war es weit nach zwölf, als er seinen Heimweg antrat. Kaum dass er den ersten Fuß auf den Domberg gesetzt hatte, hörte er es hinter sich rufen: ,,Bürgermeister", es war eine hohe klare Stimme, die wie das Säuseln des Windes in seinen Ohren klang. Der Bürgermeister drehte sich verwundert um, konnte jedoch niemand entdecken. Hatte er sich getäuscht? Oder spielten seine Freunde mit ihm einen Streich? Das würde ihnen ähnlich sehen, dachte er und lächelte in sich hinein.
Er ging weiter, der nächtlich dunkle Dom lag nun direkt vor ihm, leichter Nebel machte sich bemerkbar, der Bürgermeister begann zu frösteln und zog seinen Mantel fester um den wuchtigen Körper. Die Mauern der Kirche waren zum Greifen nahe, da hörte er zum zweiten Mal die Stimme: ,,Bürgermeister", hoch und klar, genau wie beim ersten Mal. Wieder drehte er sich um, wieder war keine Menschenseele auf dem großen leeren Platz zu erkennen. Er wurde ärgerlich, weil er sich zu fürchten begann und beschleunigte seine Schritte, bald hatte er das Ende des Platzes erreicht, die alten Akazien, die den Weg hinab in den Bach anzeigten, tauchten schon als rabenschwarze Schattenbildervor seinen Augen auf da hörte er es nun zum dritten Mal: ,,Bürgermeister, Bürgermeister", und es war ihm, als rief nicht nur eine, sondern viele körperlose Stimmen nach ihm. Er drehte sich nicht mehr um, aber so recht froh, konnte er nach diesem nächtlichen Ruf auch nicht mehr werden.
Am nächsten Morgen erzählte er es seiner Frau. ,,Es wird schon etwas zu bedeuten haben," antwortete sie ihm. Und so war es dann auch, am dritten Tage war er sehr plötzlich am Schlaganfall verstorben. Diese Begebenheit zeigt uns nun deutlich, dass man den alten Geschichten doch noch den einen oder anderen Glauben schenken sollte.
Wie viele Treppenstufen führen vom Domplatz in den Bach hinab?
E =

Stage 6: Die blinde Jungfrau
N 49° 53,458‘ E 10° 52,947‘

„Heut hat sich die blinde Jungfrau sehen lassen“, oder auch: „Heut hat sich die blinde Gerechtigkeit wieder sehen lassen“, hört man oft sagen. „Ist denn wieder das Tuch herabgefallen?“, fragt man dann, und die Antwort ist: „Es muss wohl so sein“. Die Geschichte ist folgende:
Am alten Dom zu Bamberg, bei dem Prachttor oben steht eine Jungfrau von Sandstein ausgehauen. In ihrer Rechten hält sie einen Stab, der ist zerbrochen, in ihrer linken Hand zehn Ziegel. Ihre steinernen Augen aber sind verbunden mit einem Tuche, wie's der Weber macht.
Die Figur aber stellt eine Jungfrau dar, die einst öffentlicher Unzucht angeklagt und als schuldig erkannt wurde. Vergebens beteuerte sie ihre Unschuld; wohl mehr als zehn Mal fiel sie nieder auf die Knie, rief Pfaff und Laie an, sie doch nicht schmachvoll sterben zu lassen durch Henkerhand. Vergebens, man riss sie auf und schleppte sie halbtot weiter. Als sie am Dom gekommen war, raffte sie sich noch mal auf und rief, die Blicke gen Himmel: „Der Mensch hat kein Erbarmen mit meiner Unschuld, ihr Ziegel auf dem Dach habt's noch eher, so erbarmt ihr euch!“ Kaum hatte sie das gesprochen, fielen zehn Ziegel von Dach und schlugen sie tot. Volk und Richter nahmen es als ein Himmelszeichen, und der Jungfrau Bildnis prangt an dem Orte, wo das Wunder geschehen ist.
Der Bildhauer, der die Augenbinde vergaß, die das blinde Urteil sollte bedeuten, verband die Augen mit einem rechten Tuche, und so oft es durch das Wetter zu faulen anfängt, geht die Jungfrau wandeln. Um Mitternacht schwebt sie auf dem Domberg auf und nieder, und die Wachtposten haben nicht den Mut, sie anzurufen; sie schwebt dann weiter und pocht an alle Domherrenwohnungen, jede Nacht es wiederholend, bis ihre Augen ein frisches Tuch bedeckt.
Die wievielte Tafel in der Nähe beschreibt die Domweihe?
F =

Stage 7: Die Bamberger Pöppel
N 49° 53,480‘ E 10° 52,633‘

Diese Gasse hieß früher Pöppelgässchen.
Schemenhafte Gestalten, oft Hasen, oft Hunden gleich, im schnellen Lauf recht seltsam anzuschauen, sind sie doch in ihrem ganzen Gebaren ungefährlich. Zwei kann das geübte Auge von anderen unterscheiden. Der eine sitzt nämlich oft auf einem Stein und zählt sein Geld, der andere hadert mit seinem Haupte, das meist vor ihm auf dem Wasser schwimmt oder von seinem nebelhaften Fuß im unsinnigen Spiel durch die Straßen von Bamberg getrieben wird.
Diese Gesellen verursachen Bambergs Bürgern und Gästen kein allzu großes Leid, aber dem einem oder dem anderen, der gedankenverloren durch unsere Stadt spazierte, ist sicherlich aufgefallen, dass er das eine oder andere mal gestolpert ist. Die meisten Unkundigen schieben diesen misslichen Umstand unserem bekanntermaßen schlechten Pflaster zu, in Wahrheit aber sind es die Pöppel, die den Bamberger Bürgern und ihren Gästen gerne das eine oder andere Bein stellen.
Wie viele Ringe sind im grünen Tor?
G =

Stage 8: Das Christusbild am Michelsberg
N 49° 53,592‘ E 10° 52,528‘

Auf dem Michelsberg sieht man ein Christusbild, darstellend den Heiland, wie er blutend im Purpurmantel vor dem spottenden Volke stand. An dieses Bild knüpft sich eine alte Sage:
Einst lag der Abt des Klosters auf dem Michelsberge ruhig schlummernd in seiner Zelle, als ihn plötzlich eine leise Berührung aus dem Schlafe weckte. Kaum traut er aber seinen noch halb geöffneten Augen, als umhüllet vom Lichtglanze das Bild jenes im Purpur verspotteten Christus auf ihn zukam und ihm mit sanfter Stimme bedeutete, wie er sogleich aufstehen, alle seine Brüder wecken und mit ihnen aus dem Hause entfliehen sollte. Darauf verschwand das Bild, der bestürzte Abt gehorchte, ließ sogleich die Glocke läuten und alle seine Brüder zusammen rufen. Kaum hatten sie aber das Haus im Rücken, als furchtbarer Donner krachte und ein zündender Blitz in das Gebäude niederfuhr. In demselben Augenblicke schlugen die Flammen empor, Gott hatte das Leben aller Brüder gerettet. Das Kloster aber auf dem Michelsberge ward nachmals mit größerem Schmucke und Glanze wiederhergestellt.
Wie heißt der Heilige (St. xxxxxxxx) auf der gegenüberliegenden Straßenseite? (Hausnummer 35)
H = (Wertigkeit des 2. Buchstabens)

Stage 9: Das steinerne Brot
N 49° 53,588‘ E 10° 52,455‘

Über dem Bildstock in der Mauer ist das Steinrelief eines Rundbrotes eingelassen, das an folgende Sage erinnert:
War einmal im Frankenland eine fromme Witte, die hatte einen einzigen Sohn. Der Sohn war ein wilder trotziger Bursche, den die Arbeit wenig freute und das Beten gar verdross. Die große Frömmigkeit seiner Mutter war ihm zuwider. Er lachte und spottete ihrer und brüstete sich mit seinem Unglauben. "Von all dem Schwindel, den du glaubst, glaube ich kein Wort", sagte er ihr eines Abends, und "ehe ich nicht mit eigenen Augen ein Wunder sehe, bekehre ich mich bestimmt nicht! Morgen gehe ich auf Wanderschaft, ob ich bis dahin bekehrt bin." Die Mutter aber schwieg und weinte und betete für ihn.
Nun begab sich der Gesell ans Wandern und focht sich durch die Welt. Zunächst kehrte er an jeder Klosterpforte zu und heischte den Wanderpfennig. Nun begab es sich aber, dass er an jeder Klostertür nur ein Laiblein Brot empfing. So hatte er schon drei Laiblein in seinem Ranzen gesammelt, da pochte er an die Klosterpforte des Michelsbergs und sieh, ein viertes Brot ward ihm herausgereicht. Das war ihm zu dumm. Er ging und hielt das Brot in Händen und schimpfte wie ein Rohrspatz vor sich hin, dass er überall nur Brot und nie einen Pfennig zu Bier oder Wein bekäme. "Das Brot mag fressen, wer will", dachte er zornig bei sich und da er eben bis an die Gartenwand von St. Getreu gekommen war, warf er das Brot mit Gewalt gegen die Mauer. Das Brot platzte und krachte und fiel in harten, laut klingenden Stücken zu Boden. Entsetzt starrte der Bursch auf die Trümmer, denn das Brot war zu Stein geworden.
Nun hatte er, was er stets gewünscht, ein Wunder, wovon die eigenen Augen ihn überzeugten, und er ging in sich und war von dieser Stunde an ein braver Mensch.
Wie viele Kreuzungen des Gitters gibt es am Bildstock?
I =

Final: N 49° 53, (G *H +F * D + E - B)'
E 10° 52, (C * A - I * (C + 2 * F) - C + H)'

Die Sagen wurden entnommen aus:
  • Christine Conrad: Bamberger Gespenstergeschichten: Geister, Sagen und Legenden, Heinrichs-Verlag, 2002
  • www.sagen.at

Additional Hints (Decrypt)

Fgntr 4: DF = 11 Fgntr 9: DF = 10

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)