Fast 1400km auf dem Rad liegen hinter mir. Auf dieser Strecke konnte der Coin eine Menge sehen. Zuerst waren wir in Luwero, wo ich Waisen eine Schulausbildung ermögliche, indem ich das Schulgeld zahle (ca. 140 Dollar im Jahr, full boarding - ist übrigens 1 bis 1 1/2 Monatsverdienste - und hier in Bayern wird über Büchergeld gejammert). Die Kinder sind dort in Schlafsaalen zu 100 Personen untergebracht (früher haben sie in den Klassenräumen geschlafen). Viele weitere Einblicke in das Schulsystem erhalten. Schule ist übrigens von 7 bis 17 Uhr, am Samstag bis 13 Uhr. Die Ergebnisse der Schüler sind für jedermann einsehbar (wer steht wo, auch aufgeschlüsselt nach Fächern). Dies ist ein Ansporn für die Kinder zu lernen, um im Ranking nach vorne zu kommen.
Zu Gast war ich beim Bischhof von Luwero. Zum Abendbrot gab es lebende Ameisen - mit Salz haben sie sogar nach etwas geschmeckt.
Weiter ging es zum Ziwa Rhino Sanctuary. Dort werden Nashörner ausgewildert. Zu Fuß ging es auf Pirsch und ich kam bis auf 30-40m ran an die 6 Nashörner.
Über Piste ging es weiter in den Queen Elizabeth NP. Unterwegs Ziegelherstellung, Waragi-Herstellung (Schnaps) etc. näher kennengelernt. Außerdem Colobus-Affen beobachten können.
Vor dem Park den Äquator überquert. Im Park dann Elefanten, Büffel, Flußpferde, verschiedene Gazellenarten vom Fahrrad aus beobachtet - immer wieder genial und aufregend. Ist eben ein großer Zoo ohne Gehege.
Weiter ging es zu den Ssese-Inseln. Früher ein herrliches Paradies mit viel Urwald. Dort ein großer Schock, eine kenianische Firma ist dabei, große Areale abzuholzen umd Palmöl-Plantagen anzulegen. Der Boss der Firma soll mit Musevini irgendwie verschwägert sein. Bäume die 200Jahre und älter sind, fallen hier der Axt zum Opfer.
Eine Familie, die ich schon lange kenne dort besucht. Mama kam mit Freudengeheul auf mich zu. Natürlich bekochte sie mich von vorne bis hinten. Die Kinder stellten mir viele Fragen und ich bekam weitere Einblicke ins Schulsystem.
Dabei immer wieder die Erkenntnis, daß die BRD ein gutes Schulsystem einfach weggeworfen hat - nämlich das Schulsystem der ehemaligen DDR (welches Finnland ja abgekupfert hat - natürlich ohne Wehrunterricht etc.).
Tja, und jetzt nach 1400km sind wir wieder am Äquator. Jetzt sind es nur noch wenige km bis Kampala. Dort geht es Raften mit Wildwasser Stufe 5 und dann soll noch der Zoo von Entebbe besucht werden, der sich unter deutscher Führung zu einem sehr guten Zoo gemausert hat.
[This entry was edited by toum-toum on Friday, February 29, 2008 at 3:05:05 AM.]