"Zum Käpt'n Blaubär?", fragte Berta verwirrt. "Ist der denn auch blau?"
"Ja, der hat wie du ein buntes Fell, nur seines ist blau", erklärte ich ihr. "Und der spricht friesisch platt."
"Oh, das kann ich auch. Die sagen hier alle 'Moin', egal welche Uhrzeit wir haben", sagte Berta stolz.
"Supi, dann darfst du dich mit ihm unterhalten", versprach ich ihr.
Die Nordsee war gerade auf dem Rückzug und die letzten paar Meter schwappte das Wasser noch über den Weg. Doch Berta bekam davon nichts mit, denn sie suchte den blauen Bär.
Der Ausguck, der bei Flut zu Fuß nicht zu erreichen ist, war jedoch unbesetzt.
"Ach schade, Käpt'n Blaubär ist gar nicht da", rief sie enttäuscht.
"Der ist bestimmt bei seinen Enkelkindern Gelb, Grün und Rosa und erzählt ihnen Seemannsgarn", vermutete ich.
"Seemannsgarn? Stricken die sich dann daraus einen Pullover?", fragte Berta mit großen Augen.
"Nein", lachte ich, "so bezeichnet man die Geschichten, die die Seefahrer auf ihren langen Reisen erlebt haben."
"Oh toll, kannst du mir heute auch so eine Geschichte erzählen? Du warst doch auch schon auf See", fragte sie neugierig.
"Ja, klar, heute Abend als Gute-Nacht-Geschichte. Versprochen."
"Klasse," muhte Berta, "dann lass uns jetzt noch die anderen Caches besuchen und ich möchte nachher noch eine ostfriesische Teestange essen."
"Gute Idee, dann mal los, du lilanes Gute-Laune-Flauschi", rief ich und Berta hüpfte geschickt von Stein zu Stein zurück zum Festland.