Klosterruine Arnoldstein
Die Burg
Arnoldstein
Die Burg Arnoldstein wurde erstmals urkundlich in den Jahren
1085/90 erwähnt. Ihren Namen erhielt sie nach ihrem Bauherren
Arnold, welcher wahrscheinlich ein bambergischer Ministeriale war,
ansonsten jedoch nicht urkundlich erwähnt ist.
Anlässlich seiner Krönung zum Kaiser am 10. Februar 1014 hatte
Heinrich II. dem erst im Jahr 1007 gegründeten Bistum Bamberg Besitzungen im Raum des
heutigen Marktfleckens Arnoldsteins neben anderen in Kärnten
übereignete.[1] Unter dem Bamberger
Bischof Adalbero (1053–1057) waren die Eppensteiner
Lehensleute des bischöflichen Besitzes. Sie gaben ihn dessen
Nachfolger nicht zurück, und befestigten den Übergang ins Kanaltal
durch den Bau einer Burg im heutigen Arnoldstein. Erst Bischof Otto
von Bamberg gelang es nach der Jahrhundertwende, die Güter wieder
in den Besitz des Bistums zurückzubringen.
Benediktinerkloster
Arnoldstein (1106–1783)
Um den Besitz fortan vor weltlichem Zugriff zu schützen,
gründete Bischof Otto von Bamberg 1106 auf Arnoldstein ein
Benediktinerkloster. Er ließ die Burg schleifen und zu
Konventsgebäuden umbauen. Als wirtschaftliche Basis überließ er dem
Kloster 155 Huben.[1] Der erste beurkundete Abt war Ingram (1126).
Bis dahin scheint Arnoldstein nur ein Priorat gewesen zu sein. 1126
wurde auch der Friedhof des Stiftes geweiht. Die weiteren wenigen
Nachrichten über den Konvent schildern die Probleme mit den Vögten.
Da unter anderem die Herren von Ras ihre Machtposition als
Schutzherren missbrauchten, zog 1176 der Kärntner Herzog die Vogtei
an sich.
Missernten, ein Heuschreckeneinfall und schließlich das
Erdbeben vom 25. Jänner 1348,
welches einen gewaltigen Bergsturz des Dobratsch' zur Folge hatte,
brachten das Kloster in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Durch den
Felssturz waren Besitzungen des Klosters, der Kirche und das Dorf
St. Johann verschüttet worden. Trotz der Wiederherstellungen,
welche durch Urkunden bis 1391 belegt werden, ging die Bevölkerung
zurück, wohl auch unter Einfluss der europaweiten Pestepidemie.
1391 übergab der Patriarch von
Aquileia dem Stift die Pfarre Hermagor als Kompensation für
die wirtschaftlichen Probleme. Trotz weiterer Schenkungen,
Stiftungen und Privilegien war es dem Konvent nicht möglich, seine
Schulden zu begleichen. Im 15. Jahrhundert hatten die Arnoldsteiner
Mönche Schwierigkeiten, die Pfarre Hermagor zu betreuen, selbst ein
geschlossener Vergleich konnte diese nicht beheben. Im Zuge dieses
Streites kam es zum ersten urkundlich belegten Kärntner
Hexenprozess im Landgericht
Grünburg im Jahr 1465. Abt Friedrich beklagte sich noch 1507 über
die Baufälligkeit und Armut des Klosters. Im Zuge der Reformation
im 16. Jahrhundert war das Kloster am Rande des Ruins. Als Folge
der landesfürstlichen Türkensteuern, Vernachlässigung der
seelsorgerischen Pflichten sowie Streitereien mit Adeligen und
Untertanen wurde das Ansehen des Klosters geschwächt. Lutherische
Prediger besetzten, entgegen Mandaten der Bamberger Bischöfe, Stift
sowie Thörl und saßen auf den benachbarten Schlössern.
Im Jahr 1580 besaß das Kloster Arnoldstein kurze Zeit keinen
Abt. Der in diesem Jahr eingesetzte Franke Johannes Pünlein führte
laut einem Visitationsbericht des Erzpriesters von 1594 ein
durchaus weltliches Leben. Er las einmal im Jahr die Messe, hatte
nur einen Mönch zur Seite, sein gesamtes Stiftspersonal war
protestantisch, die Kirche besaß weder Kerzen noch Messgewänder,
und der Altar war nicht geschmückt. Sein Nachfolger, ebenfalls ein
Franke, Abt Emerich Molitor konnte die Hoffnungen des Bistums
Bamberg auf Rekatholisierung nicht erfüllen. Durch Unterschlagung
entstand dem Kloster ein Schaden von etwa 60.000 Gulden. In einer
Bulle des Erzherzogs Ferdinand II. vom 12. April 1600 sollte das
Kloster einem in St. Veit errichteten Jesuitenkolleg angeschlossen
werden. Der Bischof von Bamberg konnte dies schlussendlich durch
eine Zusicherung von Beiträgen zum geplanten Jesuitenkolleg
abwenden. Nach der freien Wahl von Abt Daniel im Jahr 1630 blühte
das Kloster auf, bis zum Großbrand im Oktober 1642. In den
folgenden kurzen Aufschwüngen des Klosters wurde in das Gebäude und
die Ausstattung investiert. Mit der Auflösung des Patriarchats von
Aquileja und dem Verkauf der bambergischen Güter an den
österreichischen Staat 1759 unterstand das Kloster nun direkt dem
Landesfürsten.
Von der Auflösung
des Klosters bis heute
1782 beschloss Kaiser Joseph II. die Aufhebung aller
österreichischen Klöster, die keinen Beitrag zur Krankenpflege oder
Jugenderziehung leisteten. Ursprünglich wollte er das Stift St.
Paul im Lavanttal aufheben, die Hofbehörden überzeugten ihn jedoch
davon, dass die Aufhebung des Klosters Arnoldstein weniger Schaden
anrichten würde. Am 24. November 1783 wurde somit per Hofdekret das
Kloster aufgehoben. Dem Abt Otto von Größing sowie den 18 Patres
wurde freigestellt, in ein anderes Kloster zu wechseln oder in den
Weltklerus überzutreten. Das Stiftsvermögen und die Realitäten
gingen in die staatliche Verwaltung über. Die Klosterbibliothek kam
an die heutige Universitätsbibliothek Klagenfurt (bis 1971
Klagenfurter Studienbibliothek). Ein Teil des Klosterarchivs ging
an den Geschichtsverein für Kärnten und ist heute im Kärntner
Landesarchiv in Klagenfurt. Die Räume des Klosters nutzten nun die
Staatsgüterverwaltung, einige Mietparteien und bis 1854 die
Volksschule durch Lehrerwohnungen. Mit den Verwaltungsreformen von
1848 diente das ehemalige Kloster der k. k. Forstverwaltung, dem
Bezirksgericht mit Steuer- und Grundbuchsamt, dem Notariat und der
Kanzlei der Gemeinde Arnoldstein als Unterkunft. Ein Brand
zerstörte am 16. August 1883 die Dächer und Holzdecken des
Gebäudes. Da man jedoch nicht bereit war, Mittel für die
Wiederherstellung aufzubringen, ist das Kloster seit damals eine
Ruine.
Im Zuge des Erwerbs des Klostergeländes durch die Gemeinde am
14. Mai 1980 wurde der Revitalisierungsverein der Klosterruine
Arnoldstein gegründet.
In den Sommermonaten ab Mai
empfiehlt sich auch eine Besichtigung wenn genügend Zeit vorhanden
ist.
Der Cache befindet sich "sozusagen" an den angegebenen
Koordinaten.
Viel Spass euer Jacky!!