... neu seit dem 8.3.2014 (Frauentag - meine Frau "durfte" heute die Kartoffeln schälen - das war der Hinweis diesbezüglich von meinem Kollegen Axel):
... also ich selbst muss mich hier auch einmal melden und verkünden, dass zum "Erscheinungsdatum" des Caches die Aufgabe schon eine echte Herausforderung war. Fast niemand kannte das Verfahren und Dokumentationen im Internet dazu gab es faktisch nicht. Inzwischen hab' ich "mitbekommen", dass nicht zuletzt dieser Cache mit seinem so angewandtem Verfahren einige Programmierer zum "Mitdenken" angeregt hat. Das ist schön für das Verfahren, nicht so schön für den Anspruch der Aufgabe, das Niveau ist mit Apps und Co. unter die Gürtellinie gefallen - und deshalb gilt ab sofort: Loggs werden nur noch unter Nachweis der per "Handarbeit" gelösten Chiffre akzeptiert (meine Mailadresse findest Du ja im Kontaktformular) - ich will schon sehen, dass du verstanden hast, wie das gemacht wird (und vor allem, dass Du es auch selbst gemacht hast, denn nur dann ist das "D" etwas wert) - auf einen Schalter kann schließlich jeder drücken . Ich möchte die Difficulty also durchaus beibehalten - für die echte Handarbeit gilt diese ja auch nach wie vor - Grüße aus Flöha - saxony315
Hier nun ein wohl doch nicht so ganz einfacher Mystery in Sachen Kryptologie
Cache-Serie Kryptologie - Teil XI (die VII - bis IX kommen später!) - hier: Gartenzaun-Transpositions-Chiffre
Zur Serie gehören außerdem bisher:
- Teil ZERO - POLYBIUS-Code GC1MVFV - Kantors Ruh' in Augustusburg
- Teil ZERO - A - Flaggensignale GC1REMG - Zschopau-Badespaß in Kunnersdorf
- Teil ZERO - B - Lochstreifen GC1WT6W - Konrad Zuses Erbe in Bautzen
- Teil ZERO - C - Hieroglyphen GC1XWB4 - Lernschwester Linda in Chemnitz
- Teil ZERO - D - Runen GC2AQ12 - Schatzkästchen und Bärengeschichten ... nahe Erdmannsdorf
- Teil I - Verschiebechiffre GC1MHHT - Bin's Zentrum ... in Chemnitz
- Teil II - CÄSAR-Chiffre mit Keyword GC1MHK3 - Franzosenfriedhof in Augustusburg
- Teil III - VIGENERE-Chiffre mit Zahlenmustern GC1MK6Y - DELTA LIMA ZERO GOLF YANKEE MIKE in Flöha
- Teil IV - VIGENERE-Chiffre mit Keyword GC1MPAG - Napoleons langer Arm ... in Flöha
- Teil V - PLAYFAIR-Chiffre mit Keyword GC1MMNA - Prinz Lieschen nahe Augustusburg
- Teil VI - Rotor-Verschlüsselungsmaschinen - die ENIGMA-Chiffre mit Spruchschlüssel GC1MT8Q - Nie gab's so wenig ... in Augustusburg
- Teil VII - Textseiten-Chiffre GC1PF14 - Schwedenlöcher bei Flöha
- Teil X - Geheimnachrichten ohne Schlüsselaustausch GC1N207 - ... da haut's die Miez vor'n Baum!!! in Erdmannsdorf
- Teil XII - Sägezahn-Transpositionschiffre GC1NVK8 - Märchenhaftes in Augustusburg in Augustusburg
- Teil XIII - Rotationsschablonen-Chiffre GC1NT88 - Villa derer von Einsiedel in Flöha
- Teil XIV - SemagrammeGC1HRNV - Adoptivling 56 - Stauklappenwehr Flöha/Plaue in Flöha
- Teil XV - Matrixchiffre I. GC1WN2T - Hennersdorfer Originale in Hennersdorf
- Teil XVI - Dr. Richard-Sorge-Code GC2FF31 - ... hoch über'm Höllengrund in Falkenau
- Teil XVII - VERNAM-Chiffre GC24W0H - Kleinbahn Hetzdorf - Eppendorf - Großwalthersdorf in Hetzdorf
- Teil XVIII - Reine Steganographie GC3CZGK - ... hier seh' ich rot! in Erdmannsdorf
Vorbemerkung:
Alle Caches der Serie erfordern keinerlei Ortskenntnis, sind somit auch für Gäste lösbar, und die Vorbereitung der Aufgaben kann bis auf ausgewiesene Ausnahmen komplett zu Hause erfolgen. Das Bergen der Caches gestaltet sich somit fast immer zu einem "Drive In".
Noch ein Mystery und wieder haben wir chiffriert!
Chiffrieren bedeutet, ersetze ein Plaintextzeichen (Klartextzeichen) durch genau ein Ciphertextzeichen (Geheimzeichen) bzw. umgekehrt. Hier und heute haben wir das Chiffrieren mittels Gartenzaun-Chiffre gewählt.
Transpositionschiffre zeichnen sich dadurch aus, das der Plaintext eigentlich nicht verändert, aber in seiner Anordnung - eben der Position der Zeichen untereinander - nach einer bestimmten Bildungsvorschrift "durcheinander" gebracht wird.
Der Gartenzaun-Algorithmus ist als Vertreter der Transpositionschiffre auch heute noch für den nicht professionellen Gebrauch ein ziemlich starker Chiffre (es gibt "-zig" Verfahren und innerhalb eines jedem "-zig" Möglichkeiten).
Vorzugehen ist beim Verschlüsseln wie folgt:
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- Notiere den Text jeweils zeichenweise in eine andere Zeile!
- Beachte, wie viele Zeilen vorgegeben wurden!
- Notwendige fehlende Zeichen werden durch Füllmuster (am besten nicht "X" - die sind später ein verräterischer Indikator) ergänzt!
- Da wir oben anfangen, enden wir immer unten!
- Für Zeilenzahlen größer 2 gelten besondere Festlegungen bezüglich Schreiben und Lesen (weil es dann immer "rauf" & "runter" geht - dadurch entstehen ungleich lange "Spitzen") - die findest du jedoch selbst durch Analyse der Beispiele heraus!
- Ist der gesamte Text in das "Gartenzaun-Muster" eingetragen, so werden die entstanden Textblöcke (ist die Tiefe Größer 2, so sind die Blöcke "außen" ungleich lang bezogen auf die inneren) hintereinander gehangen - das ist dann der Ciphertext!
- Zum Decodieren muss man die Zeichenzahlen genau abzählen und dann geht's ans Rechnen.
- Aus den berechneten Positionen ergeben sich die Zeichenstellungen im Plaintext - Konzentration ist gefragt, ich weiß, wovon ich rede! Wir verwenden eine Schablone - kariertes Papier (mehrere Blätter hintereinander) geht schon ganz gut!
- Eine Computergrafik ist natürlich eleganter - der Rahmen sollte aber gezeichnet werden damit man nicht aus Versehen die "Tiefe" der Zaunslatten überspringt - ein Bleistift ist vortelhaft!
- Informatiker schreiben sich evtl. ein kleines Programm (und greifen dabei auf "ähnliche Routinen" zurück - ich hab' mal gelernt (und bekomme dies auch immer wieder betstätigt) , dass auch komplexeste Algorithmen, aus nicht mehr als 22 Grundroutinen bestehen - der Rest ist das "Management" des Programmes - das ist komplexer (obwohl es funktional keine Rolle spielt)!!!) - das kann evtl. eher fertig sein, als den Text auszuzählen, was man sonst tun muss!
Das Ergebnis sieht dann so aus:
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Das ist nun keine Substitution mehr, sondern eine Transposition (die Plaintextzeichen bleiben erhalten, ändern "nur" ihren Platz).
Hallo,
ich hab heute mal Euer Roland-Rätsel gelöst, bzw. den Zusatzhint, das Rätsel hatte ich schon lange.
Das nervigste bei der Lösung per Hand ist ja das Zeichnen der Tabelle. Ich hab jetzt mal in OO Calc eine Vorlage erstellt. Ob Ihr sie im Listing zur Verfügung stellen wollt, weiß ich nicht, aber Ihr würdet den nervigen Teil der Arbeit damit wegfallen lassen ;)
Hier der Link zur zip (beinhaltet ods, xls und pdf): technische Hilfe von "theonlytruth"
Der Roland zu Chemnitz
Im Mittelalter wurden Rolande als Zeichen bürgerlicher Freiheit in vielen Städten aufgestellt („Rolandstadt“). Die Rolandsfigur galt als Sinnbild der Eigenständigkeit einer Stadt mit Marktrecht und eigener Gerichtsbarkeit und damit der Freiheit. Auch andere Errichtungsgründe konnten eine Rolle spielen. So war der Brandenburger Roland auch Ausdruck der wirtschaftlichen Prosperität der Stadt.
Die Figur des Roland, die durch das Rolandslied bekannt wurde, hatte im Mittelalter den Status eines Volkshelden. Der Ruhm geht zurück auf das Schicksal Hruotlands, der unter Karl dem Großen Graf der bretonischen Mark war. Roland fiel bei einem Rückzugsgefecht gegen die Waskonen (Basken unter Graf „Lupus“) in den Pyrenäen im Tal von Roncesvalles am 15. August 778. Dies wird in der Biographie des Beichtvaters Karls des Großen, Einhard, der Vita Caroli Magni in zwei Zeilen kurz referiert. Hieraus entstand das Rolandslied. Roland wurde später auch als Gegensymbol zur kirchlichen Herrschaft genutzt.
Die ältesten Figuren des Rolands, vor allem in Südeuropa, hatten hingegen einen starken christlichen Bezug. Rolande standen hauptsächlich dort, wo das sächsische Recht galt.
nach Wikipedia und dort gibt's auch mehr - letztes Jahr haben wir zu Ostern den Roland in Quedlinburg besucht - deshalb kam mir das hier wieder in den Sinn
Die Stadt Chemnitz ist im Besitz einer Rolandsfigur. Mit einer stattlichen Länge von 4,75 m gehört sie zu den Großen ihrer Gattung, auch wenn sie relativ jung ist.
Erst seit im Jahre 1911 das Chemnitzer Neue Rathaus nach den Plänen von Stadtbaurat Richard Möbius errichtet und eingeweiht wurde, blickt unser Roland als eine große Eckfigur zum Markt bzw. zum damaligen Neumarkt.
Viele der am Rathaus befindlichen Plastiken wurden, wie auch der Roland, vom Dresdner Bildhauer Alexander Höfer geschaffen. Auch das große Renaissancefenster und die benachbarte Erkergestaltung sind vom selben Künstler. Bis dahin war die Stadt ohne dieses Symbol eines Streiters für städtische Freiheit und Gerichtsbarkeit, obwohl sie schon längst über das Marktrecht und das Recht zu Selbstverwaltung verfügte.
Die Herkunft der Roland-Standbilder wird unterschiedlich gedeutet, steht aber fast immer mit den genannten Zielen. Darum hatte die Figur meist einen Platz als Säule inmitten des Marktes. Aber dort standen in Chemnitz zur Zeit der Rathausweihe bereits drei andere Mächtige der deutschen Geschichte (Wilhelm der Große, Bismarck und Moltke), so dass man sich mit der Überlegung für den Standort an der Rathausecke entschied. Der Chemnitzer Roland sollte nicht nur Eckfigur in der Architektur des Gebäudes sein, sondern zugleich Symbol für Streit- und Kompromißbereitschaft darstellen. In der Festschrift zur Rathausweihe heißt es:
"Als Wahrzeichen unantastbarer städtischer Freiheit und Selbstständigkeit, als Symbol und als Hüter der Macht und Größe zu welcher Bürgertum und die städtische Verwaltung unser Chemnitz aufwärtsgeführt haben, steht er an der Stätte, wo sich die Vertreter des Gemeinwesens zu ernster Beratung über dessen Wohl und Wehe vereinigen, blickt auf den strömenden Verkehr auf den Marktplätzen nieder..."
Kennen gelernt hab' ich selbst die Roland-Sage irgendwann im Sommer 1968, meine Mutter hat sie mir eben vor dem Chemnitzer Roland erzählt. Danach hat sie mir "Tom Sawyers Abenteuer" im Antiquariat gekauft - noch so ein Renner in meinem Dasein!
Historisch ist der Chemnitzer Roland eher eine Art "Selbstauszeichnung" durch die Stadt Chemnitz, denn zum Zeitpunkt seiner "Indienststellung" war die Zeit der "großen Rolande" bereits vorbei.
Er wirkt meiner Meinung nach etwas gekünstelt bezogen auf die Geschichte - die Deutschen fühlten sich wohl alle etwas zu spät gekommen in dieser Zeit (1911) - und die Chemnitzer besonders.
Er ist aber denoch echt und ich schau' ihn mir immer gerne an, wenn ich vor Ort bin.
Eingemessen hab' ich den Cache bei einem kleinen "Rundgang" vor dem Essen (im Ratskeller Chemnitz am 28.2.09) nach der Hochzeitsfeier unserer Kinder in der Villa Einsiedel in Flöha, für welche, wen wundert's, auch ein Cache in der Warteschlange steht.
Am besten kann man den Roland am Ausgang der Galeria Kaufhof fotografieren - idealer Weise an einem Sonnentag gegen Mittag, weil er dann wirklich zumindest partiell im Licht steht.
| Chemnitzer Roland um 1911 |
Chemnitzer Roland heute |
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Nun aber zum Cache:
Die Koordinaten liegen unter anderem mit dem Gartenzaun-Chiffre - einem symmetrischen Transpostionschiffre - vor. Beschrieben wird dieses Verfahren vor allem mit mehr als zwei Zeilen eher in der Fachliteratur!
Zum "Googeln" findet man aber auch etwas unter dem Namen "Hühnerstall-Chiffre". Streng genommen lenkt das jedoch nur ab - ich hab' alles wirklich Wichtige auf dieser Seite erfasst ;-)
Die Ciphertext-Angaben in Fünfer-Blöcken notiert lauten:
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DTERE WUWRD ONVNE OIRFS NUSDH NIEDM DEZEH AENRI
NRFUD INEBN NSENG AFUNS ISFEE CIDKR RNISI CEIUO
NNDNL AEUUE SETLS IDNEI EESID NACTT OOALA NARHN
OAEFE LRREN IIBNL ZEFEN ECSFN CHVLD FEKTU GNSEU
WUFHN |
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... am 26.3.09 in Zusammenarbeit mit Team ellamrie, bei dem ich mich herzlich bedanken möchte, Werte für die Koordinaten präzisiert und am 1.5.09 letzten eingeschlichenen Fehler behoben.
Die Zeilentiefe beträgt 5!
... und nun viel Erfolg beim Entschlüsseln sowie anschließendem Suchen & Finden - damit verbleibt
saxony315 mit einem wichtigen Hinweis des Teams "ellamarie":
PS: Der Coin befindet sich nur virtuell im Cache und darf von erfolgreichen Loggern discovered werden.