Bei unseren Recherchen zu den damaligen Ereignissen haben wir eine Vielzahl von unterschiedlichen Quellen gesichtet. So haben wir versucht, uns ein objektives Bild zu verschaffen. Da einige Details nicht vollständig aufgeklärt wurden, seht uns nach, dass einige Bereiche weiterhin im Dunklen bleiben müssen.
23.04.1945
An diesem Tag ereigneten sich furchtbare Dinge in und um Treuenbrietzen. Diese wurden später unter dem Synonym „Massaker von Treuenbrietzen“ zusammengefasst. Kaum fassbar wozu Menschen in der Lage waren und immer noch sind.
Da es sich (um aus unserer Sicht auf die Dinge) mehrere Taten ohne klar erkennbarem Kausalzusammenhang handelt, wollen wir mit dem Ereignis beginnen, welches bereits seine Schatten am 21./22.04.1945 vorauswarf.
Am 21.04.1945 wurde Treuenbrietzen nur unter leichten Kampfhandlungen durch russische Truppen eingenommen. Es gab Übergriffe auf die Zivilbevölkerung und bei der Siegesfeier in der Kommandantur in der Ringstraße wurden die hübschesten Frauen und Mädchen aus Treuenbrietzen gezwungen teilzunehmen. Berichtet wurde von sehr viel Alkohol und Übergriffen auf die deutschen Frauen. In den späten Stunden soll es zu einem Schusswechsel gekommen sein, bei der letztendlich der Kommandant getötet wurde.
Bereits am 22.04.1945 wurde durch die Armee Wenck, die sich mit starken Verbänden rund um Niemegk postiert hatte, ein Gegenangriff in Richtung Osten durchgeführt. Hierbei gelang es den deutschen Truppen Treuenbrietzen kurzzeitig wieder unter ihre Gewalt zu bekommen. Jedoch dauerte dieser Vorstoß nur kurz, so dass bereits einen Tag später, am 23.04.1945, wiederum die russische Armee Treuenbrietzen einnahm.
Nun wird eine zweite Variante der ursächlichen Entstehung für die kommenden Ereignisse berichtet.
Es soll beim Einmarsch der russischen Armee (an welchem der beiden Tage ist unbekannt) durch einen SS-Mann mit dem Namen Schulz eine Schussabgabe gegeben haben. Ob diese gegen die Russische Armee oder die Abordnung der Treuenbrietzener Bürgerschaft, die mit weißer Fahne die Kapitulation und damit die kampflose Übergabe durchführen wollten, bleibt unklar.
Im besetzten Treuenbrietzen kam es jetzt zu massiven Übergriffen auf die in Treuenbrietzen befindliche Zivilbevölkerung. Hierunter nicht nur Einheimische sondern auch hunderte von Flüchtlingen aus den Ostgebieten. Es kam zu Lynchjustiz und Massenerschießungen an Frauen, Kindern und Männern. Auch wird von Vergewaltigungen berichtet. Die Zahlen schwanken stark, jedoch wird von 800 bis 1000 Opfern gesprochen die an diesem Tage zu Tode kam.
Diese Ereignisse wurden damals nicht aufgeklärt. Spätere Bemühungen und Ermittlungsverfahren der italienischen und deutschen Strafverfolgungsbehörde brachten keine ausreichenden Ergebnisse um die Täter zu ermitteln und zu Rechenschaft zu ziehen.
Quelle u.a.:
Die Toten von Treuenbrietzen
Treuenbrietzen bei Wikipedia
Das ungesühnte Massaker
Erst in den neunziger Jahren folgte eine Aufarbeitung der Kriegstage Ende April 1945 in und um Treuenbrietzen und es folgte eine späte Versöhnung der beteiligten Nationen, die mit den Gedenkfeiern am 23.April jedes Jahr auf ein Neues Bestätigung findet.
Noch ein paar Hinweise in eigener Sache:
- Achtet die besondere Geschichte der Orte.
- Bitte mit den Dosen und Verstecken sorgsam umgehen.
- Die Serie ist so angelegt das sie in der Reihenfolge I, II, III und IV absolviert werden kann.
- Es müssen keine Zeune überklettert oder aber Verbotsschilder ignoriert werden!
Teil II, III & IV findet ihr hier:
II 23. April1945 Sebaldushof
III 23. April 1945 Nichel