Das Schloss Solitude …. und die Legende von der Schlittenfahrt
Der Begriff „Solitude“ stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „Einsamkeit“ – davon merkt man (vor allem bei schönem Wetter) nicht mehr viel, ist das Schloss heutzutage doch ein beliebtes Ausflugsziel im Raum Stuttgart, nicht nur für historisch Interessierte!
Vielen Dank an udopi, der diese tolle Aufnahme vom Schloss Solitude gemacht und es mir für dieses Listing zur Verfügung gestellt hat.
Das Schloss liegt auf einem langgezogenen Höhenrücken zwischen den Städten Leonberg, Gerlingen und den Stuttgarter Stadtteilen Weilimdorf und Botnang. Direkt am Rande von dessen nördlichen Abhang erbaut, bietet es – vor allem bei schönem Wetter - einen herrlichen Ausblick nach Norden, Richtung Ludwigsburg.
Auch ich erinnere mich an unzählige Male, die ich hier verbracht habe. Da gab es die Schlossführungen, die Schulausflüge samt Grillen auf dem nahegelegenen Waldgrillplatz, später Spaziergänge mit dem besten Freund und der besten Freundin, wenn man mal wieder Kummer hatte, die Jahreswechsel mit Blick auf das Feuerwerk im Umland, oder einfach nur, wenn man ein Ziel brauchte, um Papas Auto Auslauf zu verschaffen… oder um als Abiturienten im Januar nachts um halb drei vor dem Schloss „Faulei“ (kein Scherz!) zu spielen! Lang, lang ist‘s her.
Hier am Schloss Solitude gibt es bereits einen schönen Multi GC5F3RT von TSAJH (danke, dass ich diesen Cache an dieser Stelle erwähnen darf!), der euch rund um das Schloss führt und den ich euch ans Herz legen möchte. Durch diesen habe ich Stellen kennengelernt, die ich zuvor auch nicht kannte!
Ein bisschen Geschichte:
Das Schloss Solitude wurde zwischen 1763 und 1769 als Jagd- und Repräsentationsschloss unter Herzog Carl Eugen von Württemberg erbaut. Es wurde von einer Arbeitsgruppe unter Anleitung des Hofbaumeisters Philippe de La Guêpière am Hofe entworfen, mit tatkräftiger Beteiligung des Fürsten selbst und einiger anderer Baumeister wie Johann Friedrich Weyhing. Äußerlich ist es ein typisches Rokokoschloss. Im Inneren jedoch macht sich schon die beginnende klassizistische Epoche bemerkbar: Statt der unregelmäßigen, lebhaften Formen des Rokoko sind die Räume und Wände in ruhigen klassischen Proportionen aufgeteilt.
Herzog Carl Eugen war für seinen in jeglicher Hinsicht „aushäusigen“ Lebensstil bekannt. Während er mit seiner Gemahlin, der Markgräfin Elisabetha Friederika Sophia von Brandenburg-Bayreuth nur eine eheliche Tochter zeugte, welche im Alter von 13 Monaten verstarb, erkannte Herzog Carl Eugen weiter 77 Kinder als seine im rechtlichen Sinne natürlichen (leiblichen) Söhne an!
1785 heiratete Karl Eugen Franziska „Reichsgräfin von Hohenheim“ morganatisch. „Die fromme und karitative Franziska genießt in Württemberg einen hervorragenden Ruf. Dank ihrer Wohltätigkeit und ihres mäßigenden Einflusses auf den Herzog wurde sie schon zu Lebzeiten als „Guter Engel Württembergs“ bezeichnet. Es gelang ihr, den unberechenbaren und prunksüchtigen Herzog zu einem fürsorglichen Landesvater umzuerziehen.“
(Quelle: Wikipedia)
Herzog Carl Eugen war zudem ein überaus bau- und repräsentationsfreudiger Fürst, der mit seinen finanziellen Mitteln geradezu verschwenderisch umging. „Der Bau des Schlosses überstieg die finanziellen Möglichkeiten des Herzogtums Württemberg. Wegen der Finanzprobleme des Staates kam es zu politischen Konflikten des Herzogs mit den einflussreichen württembergischen Landständen in Stuttgart, in deren Folge der Herzog seine Residenz von Stuttgart nach Ludwigsburg verlegte. Letztlich waren die aufwendige Repräsentation und der Unterhalt von Solitude weder finanziell noch politisch tragbar. Bereits 1775 wurde die Hofhaltung dort eingestellt und nach Hohenheim verlagert.
1770 wurde die Karlsschule (seit 1781 Hohe Karlsschule) von Herzog Carl Eugen gegründet und befand sich anfangs im herzoglichen Lustschloss Solitude. Sie diente als Militärakademie, Kunstakademie und später als Allgemeine Hochschule und war als Eliteschule für Söhne aus angesehenen württembergischen Familien vorgesehen. Ihr berühmtester Schüler war Friedrich Schiller, der ebenso wie sein Vater Johann Caspar Schiller dort eingeschrieben war. 1775 wurde die Schule nach Stuttgart verlegt. So verbrachte auch Friedrich Schiller einige Zeit als Eleve (Student) auf der Solitude. Schillers Vater wurde 1775 Leiter der herzoglichen Hofgärten auf Schloss Solitude. Später wurde das Gelände weniger genutzt, und die Gärten verfielen.
Die Eberhardskirche wurde abgetragen und an ihrem heutigen Standort an der Königstraße in Stuttgart wieder aufgebaut. Schloss und Domäne waren verpachtet und wurden als Hotel genutzt. Während des Kriegs von 1866 wurde ein Feld-, 1870/71 ein Hauptlazarett eingerichtet.
Nach weiterem Verfall war die Bausubstanz Mitte des 20. Jahrhunderts stark angegriffen, die Dächer verrottet. Die Deckengemälde von Nicolas Guibal und die Deckenfresken waren durch Wasserschaden weitgehend zerstört. 1972–1983 renovierte die Bundesrepublik Deutschland die Gebäude mit den Innenräumen einschließlich der Fresken und Deckengemälde. Von Mai 1968 bis zum Jahr 1986 befand sich im heutigen Akademiegebäude ein autonomes Studentenwohnheim.“
(Quelle: Wikipedia)
Aktuell sind die Innenräume des Schloss Solitude für Besichtigungen geöffnet. Es zählt zu den landeseigenen Monumenten und wird von der Einrichtung „Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“ betreut. Unter www.schloss-solitude.de erfahrt ihr mehr über Öffnungszeiten und Sonderführungen zu einem bestimmten Thema oder für bestimmte Zielgruppen (Familien). Gelegentlich wird auch die Schlosskuppel geöffnet, von der aus man einen traumhaften Blick auf die Umgebung hat.….
Und wie war das jetzt mit der legendären Schlittenfahrt???
Herzog Carl Eugen ließ die Solitude-Allee von 1764 bis 1768 als direkte Verbindungsachse vom Residenzschloss Ludwigsburg zu seinem favorisierten Aufenthaltsort auf der Solitude bauen. Sie beginnt am nördlichen Haupttor des Schlosses Solitude. Als namenloser breiter Weg führt sie steil den Hang hinunter. Dieser wird heutzutage oft als Rodel- und Schlittenbahn genutzt. Über Weilimdorf, Korntal, S-Neuwirtshaus, S-Stammheim und Kornwestheim führt die Solitudeallee gerade nach Ludwigsburg und ist auf den Luftbildern auch heute noch zu erkennen. Herzog Carl Eugen nutzte diese Verbindungslinie im Winter, wenn Schnee lag, gerne mit einem seiner Prunkschlitten, die heute noch im Residenzschloss Bad Urach zu bewundern sind. Und im Sommer? Hartnäckig hält sich die Legende um eine sagenhafte Schlittenfahrt im Sommer, die – wie wir heute wissen – so aber nie stattgefunden hat. So heißt es, Herzog Carl Eugen habe die 13 Kilometer lange Prachtstraße zwischen dem Schloss Solitude und Ludwigsburg im Sommer aus Mangel an Schnee mit Salz bedecken lassen um seinen Gästen eine Schlittenfahrt zu ermöglichen und mit seinem Reichtum zu prahlen. Doch dies hätte selbst die finanziellen und organisatorischen Möglichkeiten eines Herzoges überschritten: Selbst für ihn war diese Salzstreuung zu kostspielig! Schließlich war Salz lange Zeit wertvolles Handelsgut und teures Konservierungsmittel.
Und nun zu den Logbedingungen dieses Caches
Logbedingung 1)
Begib dich zum Wegpunkt 1. Hierfür müssen die Innenräume des Schlosses nicht betreten werden! Der Wegpunkt 1 ist ebenerdig und frei zugänglich.
a) Hier findest du mehrere unifarbene Bildnisse/Fresken. Auf einem davon ist eine Künstlerpalette zu sehen. Frage: Wie viele Pinsel stecken in dem Loch dieser Künstlerpalette?
b) „In der Mitte“ von diesen Bildern findest du eine in den Boden eingelassene Metalltafel. Was steht auf ihr?
Schreibe mir die Antworten über mein Profil (Bist du mit anderen Cachern unterwegs, so schreibt mir bitte für jeden Accountnamen eine separate Mail). Du darfst sofort loggen, ich melde mich, sollte etwas nicht in Ordnung sein.
Logbedingung 2)
Begib dich zu den Ausgangskoordinaten des Caches. Mache ein Foto mit oder ohne dir an dieser Stelle, darauf muss dein GPS/Handy und im Hintergrund der Blick in Richtung Solitudeallee zu sehen sein und hänge es deinem Log an.
optional
Nimm deinen „Prunkschlitten“ (Holzschlitten, Rodel, oder was immer euch einfällt und die selbe Funktion hat) und mache am Wegpunkt 1 ein Foto mit oder ohne dir und lade es in deinem Log hoch. Der "Prunkschlitten" sollte darauf zumindest in Teilen zu erkennen sein! Das GPS/Handy - Foto als Pflichtmotiv entfällt an dieser Stelle. Laut den Guidelines von geocaching.com ist diese Aufgabe optional, aber: ICH würde mich total darüber freuen, wenn du diesen Ulk mitmachst und ein solches Foto anhängst. Es ist schon ein spaßiges Gefühl bei unwinterlichem Wetter den Schlitten rauszukramen und "rodeln" zu gehen..... unsere Bilder sind im Oktober entstanden. Wenn du nicht erkannt werden möchtest, dann macht es so wie auf den Bildern von uns!
Virtual Reward - 2017/2018
This Virtual Cache is part of a limited release of Virtuals created between August 24, 2017 and August 24, 2018. Only 4,000 cache owners were given the opportunity to hide a Virtual Cache. Learn more about Virtual Rewards on the Geocaching Blog.