Die Gegend des heutigen Klosterneuburg ist seit uralter Zeit
besiedelt. Die eiszeitlichen Terrassen boten Schutz vor Feinden und
vor der wilden, unberechenbaren Donau, die sich hier in viele Arme
aufzuteilen begann, was die Überquerung erleichterte. Schon im
vierten Jahrtausend standen hier Bauernhöfe. Um die Zeitenwende
wurden die Kelten von den Römern abgelöst, die hier ein Kastell
errichteten. Im Zuge der Völkerwanderung wechselten sich
Markomannen, Hunnen, Ostgoten und Langobarden in der Herrschaft ab.
Dann kamen die Slawen und schließlich die Awaren. Besiegt wurden
diese von Karl dem Großen, dessen Untertanen sich hier, am
östlichsten und stets bedrohten Zipfel des Frankenreiches
ansiedelten. Im Jahr des Awarenfeldzuges 791 wird in dieser Gegend
ein „Omuntersdorf“ erwähnt, womit wahrscheinlich die
Kirchensiedlung St. Martin gemeint war, einer der drei alten
Siedlungskerne von Klosterneuburg. Der zweite ist die „Obere
Stadt“, wo einst das Römerkastell stand. Der dritte Siedlungskern,
die „Untere Stadt“, befindet sich rund um den Stadtplatz am
Nordwestabfall der Oberen Stadt. Dieser Stadtteil ist ein Ersatz
für das abhanden gekommene Korneuburg, welches ursprünglich der
Marktplatz von Klosterneuburg war. Unterhalb des Burg- und
Stiftsberges siedelten die Händler auf den vielen Inseln der Donau.
Diese wurden jedoch oft überschwemmt, weswegen sich die Bewohner
schlussendlich ans linke Donauufer zurückzogen. Im 13. Jhdt. wurde
Neuburg in eine „Neuburg klosterhalben“ – das heutige
Klosterneuburg – und eine „Neuburg markthalben“ – eben Korneuburg –
geteilt. Im 19. Jhdt. wurde die Fahrrinne der Donau gegen
Korneuburg verlegt und auf der Klosterneuburger Seite grub man den
sogenannten Durchstich. Seit dem führt die Donau nicht mehr am
Stiftsberg vorbei.
Der Marktplatz
Der Startpunkt befindet sich bei N 48° 18.570' und E 016°
19.570'. Hier befindet sich die Untere Stadt, der so genannte
„Niedermarkt“. Als die Donau noch nicht reguliert war, öffnete sich
der Niedermarkt direkt zum Fluss hin. Hier legten an den Markttagen
die Boote an, die Waren wurden gleich vom Schiff weg verkauft.
Heute präsentiert sich der Platz in der Hauptsache als Busbahnhof.
Nur zwei nebeneinander stehende Häuser – Nr. 17 und 19 – künden
noch von der ursprünglichen Bausubstanz. Auf dem Schlussstein des
Eingangstores eines dieser Häuser findest du zwei Buchstaben und
eine Jahreszahl. Die Ziffernquersumme der Jahreszahl nimm als
A.
Gegenüber befindet sich der Kierlinger Bahnhof. Bei der
Unterführung erinnert eine Hochwassermarke an die Flut von 2002.
Wie hoch war damals der Pegelstand? Die mittlere Ziffer sei
B.
Vom Niedermarkt zweigt als Verlängerung der Wiener Strasse die
Wasserzeile ab, ursprünglich tatsächlich eine Zeile am Wasser.
Folge dieser zur nächsten Station.
Das Tor
Nach etwa 150 Metern zweigt linker Hand ein steiles, von mehreren
Bögen überwölbtes Gässchen ab, das zur Gänze seinen altertümlichen
Charakter erhalten hat. Am unteren Ende stand einst das Fischertor,
das sich zur Donaulände hin öffnete. Bei Nr. 15 befindet sich das
ehemalige Schiffsmeisterhaus mit dem wohl schönsten
Renaissance-Arkadenhof Klosterneuburgs. Auf wann wird dieser
datiert? Die Ziffernquersumme der Jahreszahl nenne C.
Am oberen Ende der Fischergasse befindet sich der Kremsmünsterhof,
einer von zahlreichen „Lesehöfen“ in der Stadt. Diese gehörten
Klöstern mit Besitzungen in Klosterneuburg, zumeist Weingärten, die
von diesen Lesehöfen aus verwaltet wurden. Wann wurde dieser an das
Stift Kremsmünster verkauft? Die Ziffernquersumme der Jahreszahl
nenne D.
Folge nun der Martinstrasse weiter stadtauswärts.
Das Schloss
Bald gelangst du an ein „Schloss“, in dem einst eine, zumindest in
Übersee, sehr populäre Familie gewohnt hat. Wie viele Buchstaben
hat ihr Name? Nimm die Anzahl mal zwei und du erhältst E.
Folge der Martinstrasse weiter, bis du zu einer Kirche gelangst.
Die Kirche
Die Pfarrkirche St. Martin steht auf einem Geländevorsprung rund 25
Meter über den Donauauen, und ist wahrscheinlich eine der ältesten
des Landes. Ausgrabungen haben ergeben, dass hier im 9. Jhdt. eine
Holzkirche stand, welche um das Jahr 1000 durch einen steinernen
Rechteckbau ersetzt wurde, welcher im 12. Jhdt. um eine Turmanlage
erweitert wurde. Im 13. Jhdt. baute man die romanische Kirche auf
frühgotische Weise neu. Im Jahr 1683 belagerten die Türken den
Stiftsberg erfolglos und zündeten aus Rache die Martinskirche
gleich fünfmal an. Erst vierzig Jahre später war sie wieder
aufgebaut. Von der alten Bausubstanz am besten erhalten ist der
gotische Hochchor aus dem frühen 15. Jhdt. Die Inneneinrichtung der
heutigen Kirche ist barock, wobei die goldenen Apostelfiguren,
welche das Langhaus säumen besonders bemerkenswert sind. Sie
stammen aus dem Camaldulenserkloster auf dem Kahlenberg.
An der Außenseite der Kirche findest du unter einer Herrgottsfigur
eine Steintafel mit zwei Jahreszahlen. Subtrahiere die erste von
der zweiten und du erhältst F.
Nun folge der Martinsstrasse bis zu ihrem Ende stadteinwärts.
Der Stadtplatz
Dieser ist in seiner Anlage typisch für die Zeit um 1300 und wurde
als Marktersatz für das abhanden gekommene Korneuburg angelegt. Der
Platz wird von der barocken Dreifaltigkeitssäule beherrscht, welche
die Bürger Klosterneuburgs 1714 nach der letzten großen
Pestepidemie von 1713 errichteten. Wie viele Figuren befinden sich
auf dem Podest am Fuß der Säule? Die Anzahl sei G.
Auch die den Stadtplatz säumenden Bürgerhäuser sind, zumindest nach
außen hin, großteils barock, wenngleich viele einen spätgotischen
Kern besitzen. Gute Beispiele dafür sind die Häuser Nr. 13, 14 und
29. Letzteres überwölbt den Eingang zu einer kleinen Gasse. Folge
dieser bis zu ihrem Ende.
Die Hundskehle
Du triffst auf eine Gasse, welche bergan führt und einen seltsamen
Namen hat: Hundskehle. Dieser leitet sich vom ursprünglich
persischen Wort „barbarkane“ ab, welches als lateinisches gelesen
(barbarcane = Hundsbart) ins Deutsche übersetzt wurde. Barbarkane
wurden runde Vorbauten von Festungen genannt. Bis 1857 musste man
hier zwei hintereinander liegende Tore mit rund gemauerten
Eckgebäuden passieren, um in die Stadt zu gelangen.
Ein Rest dieser Befestigung ist bei Haus Nr. 3 noch zu sehen.
Allerdings wird hier die Herkunft des Namens der Gasse anders
erklärt. Die Anzahl der Buchstaben des hier namensgebenden Objektes
ist H. Eine Treppe führt von der Hundskehle auf die Ebene
des Rathausplatzes.
Das Rathaus
Der Rathausplatz ist das Resultat sorgfältiger Stadtplanung durch
den Böhmenkönig Ottokar von Przemysl (1230-1278), der die alte
Stadt der Babenberger 1250 neu anlegte. Die Bürgerhäuser Nr. 10 und
11 grenzten an die Burgmauer und lassen in ihren Höfen Reste der
vorbabenbergerischen Palastmauer erkennen. Beim Bau des
Empfangsgebäude des Stifts (Haus Nr. 20) wurde die dahinter
liegende Mauer freigelegt, welche dem Lauf der römischen Lagermauer
folgt. Rechts von dieser Mauer stand einst die legendäre Capella
Speciosa, der erste gotische Bau Österreichs. Kaiser Franz I.
verwendete Teile dieses Baudenkmals für die Franzensburg in
Laxenburg.
Schaue dich auf dem Platz ein wenig um und finde heraus, wann
Klosterneuburg das Stadtrecht erhielt. Die Ziffernquersumme der
Jahreszahl nenne I. Überschreite sodann den Platz und begib
dich zum Stift.
Der Escorial
Begonnen hat die Geschichte des Stiftes der
Sage nach mit dem Schleier von Agnes, der Markgräfin von
Österreich (1075-1143). Bei ihrer Hochzeit mit Leopold III. war sie
bereits 34, gebar dem Babenberger aber trotzdem noch 18 (!) Kinder.
Den Schleier gibt es noch, er liegt in der leider nicht
zugänglichen Schatzkammer des Stiftes verschlossen im sogenannten
Reisealtar des heiligen Leopold. Der Stiftsplatz wird von der
mächtigen Kirche beherrscht, zu der im Jahre 1114 Leopold
höchstpersönlich den Grundstein legte. Bis zum Jahr 1136 wurde
daraus eine monumentale dreischiffige Basilika. Im Kern hat sich an
dieser nicht viel geändert, nur der ehemalige Vierungsturm wurde
1636 abgerissen und durch zwei Türme an der Westseite ersetzt. Die
Türme waren ursprünglich ungleich hoch und erhielten erst Ende des
19. Jhdts. ihre heutige Form. Die Kirche war ein typischer
Prestigebau. Für die lokalen Bedürfnisse gab es ja bereits St.
Martin. Leopold III. gelang es jedoch als erstem die unbedeutende
Mark zu regierungsfähigem Territorium zu machen und um sich die
Gunst der Kirche zu sichern sollte die Verbindung weltlicher und
geistlicher Herrlichkeit in Stein dokumentiert werden. Der
lateinische Name der Mark – Austria – setzte sich übrigens
tatsächlich in den Tagen von Agnes und Leopold durch. Nach und nach
verlegte Leopold seinen Regierungssitz von Tulln nach
Klosterneuburg. Die weltlichen Chorherren entließ er 1133 und
berief die Augustiner-Chorherren, die bis heute im Stift
residieren. Am 29. September 1136, kurz vor Leopolds gewaltsamen
Tod, wurde die Stiftskirche geweiht. Das Herz des Stiftes befindet
sich im Kreuzgang. Hier ruhen nämlich die Gebeine des heiligen
Leopold in einem silbernen Schrein, welcher oberhalb eines Altares
steht, für den Klosterneuburg in aller Welt bekannt ist. Der so
genannte Verduner
Altar aus dem Jahr 1181 zählt zu den beeindruckendsten
romanischen Kunstwerken und zum Besten mittelalterlicher
Goldschmiede- und Emailkunst.
Kaiser Karl VI. hatte sich zu Beginn des 18. Jhdts. das ehrgeizige
Ziel gesetzt das Stift nach dem Vorbild des spanischen Escorial zu
erweitern. Doch das Klosterneuburger Escorial blieb ein
Escorialerl. Ein Viertel der Anlage wurde fertig gestellt. Im Zuge
der Aufklärung unter Joseph II. wurden die Arbeiten eingestellt. Zu
diesem Zeitpunkt waren zwei Flügel, der Ost- und der Nordtrakt
fertig. Wer sich näher für die Geschichte Klosterneuburgs, des
Stiftes und letztlich Österreichs interessiert, dem sei ein Besuch
des
Stiftsmuseums ans Herz gelegt.
Um die Stiftskirche erstreckte sich ehemals der Friedhof. In seiner
Mitte steht die Tutzsäule. Sie wurde 1381 vom Klosterneuburger
Bürger Michael dem Tutz "bald nach der Pestilenz" gestiftet. Heute
hat sie die Funktion eines Kriegerdenkmales. Hier wird ein
Bibelvers zitiert. Um welche Stelle handelt es sich? Die
zweistellige Zahl hinter dem Punkt sei J.
Unweit von der Säule befindet sich der Binderstadl, ein
spätgotischer Hallenbau, der an die westliche Stiftsmauer angebaut
ist, und in dem die Stiftsbinderei untergebracht war. Hier ist auch
ein berühmtes Fass aus dem Jahre 1704 untergebracht. Wie viele
Eimer fasst es? Nimm die Anzahl als K.
Über dem Hauptportal der Kirche blicken vier Bischöfe herab. Wie
viele Buchstaben hat der Name des zweiten von links? Die Zahl nenne
L.
Ein Durchgang führt nach links in einen Hof. In diesem wird auf
sehr altmodische Weise die Zeit gemessen. Seit wann? Die
Ziffernquersumme der Jahreszahl nenne M.
Begib dich nun an die Südost-Seite des Stiftes, wo sich seit der
Renovierung der neue Eingang zum Stift befindet. Du gelangst auf
eine weitläufige Terasse mit schönem Blick auf die Klosterneuburger
Au und den Leopoldsberg. Über dir erhebt sich der barocke Teil des
Stifts, auf dessen beiden Kuppeln auf Polstern die Krone des
heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (das Original ist in
der Schatzkammer Wien) und der Erzherzogshut des Erzherzogtums ob
und unter der Enns ruhen. Unter dir breitet sich der ehemalige
Teichgarten des Stiftes aus. Bis wann wurde dieser als solcher
genutzt? Bilde die Ziffernquersumme der Jahreszahl und du hast
N!
Am besten du nimmst jetzt gemütlich Platz im Café Escorial
(täglich 10 - 18 Uhr) und berechnest die Koordinaten des
Caches.
Dieser befindet sich bei:
N 48° 18 . xxx', wobei xxx = A * E + B * D + C + F - G *
5
E 016° 19 . yyy', wobei yyy = K – L * N - J + M - (H *
I)/2
Nach erfolgreicher Suche sollte man der nahegelegenen
Sammlung
Essl einen Besuch abstatten. Oder aber man erfrischt sich bei
einem der zahlreichen Heurigen
bei einem Glaserl Klosterneuburger Wein. Den Eigenbedarf kann man
sehr stilvoll in der
Stiftsvinothek decken. Hier gibt es neben Weinen auch viele
Sorten von Apfelsäften. Erfrischend ist im Sommer auch ein Sprung
in die Donau im
Strandbad. Und wer dann noch nicht genug hat, der kann bei den
Caches
Eichenhain und
Kloburg Cross Country noch das Klosterneuburger Hinterland oder
die Auen beim Cache
Lovely Island erkunden.
Literatur- und Bildnachweis: Der
Wienerwald und die Thermenregion, Falter-Verlag 1996;
Klosterneuburg Album, Verlag für Photographie 1996
Bitte den Cache wieder sorgfältig
verstecken!