Beim Lesen verschiedener Logs sind uns der literarische und der
leidende Hirte aufgefallen. Da auf deren Tour immer nur aus Goethes
Faust zitiert wurde, möchten wir den beiden (und natürlich allen
anderen auch) hiermit ein cachespezifischeres Werk näherlegen. Und
das sich das auch lohnt, haben wir auch gleich eine Box versteckt.
Leider haben die literarischen Fähigkeiten nicht ganz ausgereicht
(was man an dem nicht immer korrekten Versmaß bemerken dürfte),
sodass wir an einer Stelle jeden Abschnitts bei einem Werk
deutschen Ursprungs Denkanstöße holen mussten und diese dann in
abgewandelter Form verwendet haben. Die addierten alphabetischen
Buchstabenwerte der vollständigen Namen der einzelnen verwendeten
Gedichte ergeben in der Reihenfolge ihres Erscheinens innerhalb des
Rätsels die Buchstaben A-F. Sollten Umlaute auftauchen, behandelt
diese als ob sie ohne „Pünktchen“ dastünden. Sollten
Euch für ein Gedicht zwei verschiedene Schreibweisen begegnen, so
ist die kürzere zu wählen. Zur Berechnung der Finalkoordianten
gilt: N 48° 09.[A*2+B*4-(C+6)*3-1] E 7° 48.[F*4+E*2-D*3-B-13]
Und nun zum Gedicht:
Im Dunklen durch den Walde schlich / ein Cacher das Licht in der
Hand / ihn erwischten die Förster am Stand. / Was wolltest Du mit
der Maglite hier? Dies ist nämlich unser Revier! / Der nächtliche
Sucher ist auf trab / hat zahlreiche Ausreden schon parat / und
erzählt von nachtwandern und selt’nen Geschöpfen / die Muggel
schütteln nur mit den Köpfen / und lassen ihn ziehen / er geht
schnell weiter / auf dem Rücken sein Rucksack randvoll / mit
allerlei Ausrüstung und Ersatzkleider' / was man halt so dabeihaben
soll / noch ein Blick in das Listing und er gibt sich ein Ruck /
geht tiefer hinein in den finstren Wald / so alleine im Dunkeln /
um sein Herz ist ihm kalt.
Ein Bunker so einsam hier mitten im Wald? / Er wittert die Stage
und durchsucht jeden Spalt. / Doch nichts offenbart sich, dann der
Gedanke / UV-Licht hebt auf die durchsichtg'e Schranke. / So
mustert er schließlich die komischen Zeichen / doch wie lang er
auch schaut / er kanns nicht begreifen. / Er weiß es, sieht ein /
hier braucht man mehr Leute / greift zu dem Handy, mobilisiert des
Teams Meute. / Die Cacher kamen / doch keiner Verstand / zu deuten
die leuchtende Schrift an der Wand. / Es blieb ihnen nur, die Stage
auszulassen / stumm zogen sie weiter / sie konntens kaum
fassen.
Gemeinsam kamen sie an einen Fluss / sogar mit ner Brücke, für
Terrain fünf hochgenuss! / Die Filmdose mit Hinweis war auch
schnell entdeckt / der Ort wo sie hing war wenig versteckt. / Das
war auch nicht nötig / denn sie zu erreichen / direkt unter Balken
- das braucht Seinesgleichen. / So zog sich der erste die Hose aus
/ bei minus drei Grad kein warmer Spaß / was soll's für nen Cache
gehts auch mal ins Nass. / Er angelt die Dose galant mit der Hand /
verliest laut den Hinweis / dann verharrt er gebannt. / Einen
kurzen Moment unaufmerksam / und schon fiel die Dose ihm aus dem
Arm. / Versinkt in dem Fluss / der Schrecken ist groß / und ohne zu
denken, taucht er hinab / wiederzufinden den Hinweis im nassen
Grab. / Bald bricht er ab, sie ziehen ihn raus. / Ein Handtuch, die
Kleider und doch kein Applaus. / Die Flusswogen schlagen am Rand
auf und nieder / die Filmdose bringt keine wieder. / Die Botschaft
ist zum Glück notiert / der Owner wird noch informiert. / Jetzt
gehts erstmal weiter, zu finden Stage drei / der Mut steigt weiter
/ mit dem Hinweis dabei.
Natürlich wars der höchste Baum / ein wahrer fünfzehn Meter
Traum / wer nimmt das Seil / wer steigt hinauf? / Gebunden wird es
um den Bauch. / Mehr schlecht als recht ein Knoten noch / so geht
es dann zum Wipfel hoch. / Im Scheine von des Stirnes Lamp' /
gefunden wird hier allerhand. / Ein Vogelnest, ein Spinnennetz /
stand da nicht was im Hint zuletzt? / Ein Astloch da zu seiner
Linken / hineingegriffen in das Schwarz, / doch es verpufft
sogleich die Hoffnung / denn darin, da ist nur Harz. / Er quält
sein Hirn, er lässt die Blicke / entlang des alten Holzes gehn /
und in des Baumes Rinde liest er: / Final gen Osten 410. / Er
steigt hinab, froh um die Lösung, / das Team zieht voller Drang
dahin, / das Ziel vor Augen, hat einjeder / ausschließlich nur den
Cache im Sinn.
Am Final angekommen stehen / die Sucher da mit offenem Mund. /
Vor ihnen eine Ruine, / mit hohen Türmen, alle rund. / Nur was zu
tun ist, das weiß keiner, / es stand wohl an des Bunkers Wand. /
Was soll'n wir machen? Wie geht es weiter? / Sie diskutieren
allerhand. / Ein „did not find“ in dieser Nacht, / sie
wären um den Schlaf gebracht. / Drum wandern die Gedanken schnelle,
/ zurück an eine helle Stelle, / im Geiste schon den Cache vor
Augen. / Und nach einer kleinen Weile / steht der Weg endgültig
fest / um zu erringen den so hart / und absolut verdienten Lohn /
bleibt ihnen nur das eine Mittel: der Hirten alte Tradition: /
Einfach lossuchen, überall / vom Verließ bis hin zur Spitze /
nachschauen - gründlich und genau / muss es sein in jeder Ritze. /
Und so bekommt nach langer Suche, / der Tüchtige noch sein Erfolg /
unter Steinen auf der Spitze / war ihm am End' das Glück dann
hold.
So steht er auf des Turmes Zinnen / und schaut mit
quietschvergnügten Sinnen / auf seine Teamkollegen hin. / Sie
blicken glücklich zu ihm hoch, / gefunden - doch als erste noch? /
Das Logbuch, es ist völlig weiß / die Box beherbergt auch den
Preis. / Gemeinsam wird ein Fest gemacht, / es geht noch durch die
halbe Nacht. / Das Geschenk war bald getrunken, / die Stimmung aber
nicht gesunken. / Im Gegenteil es klingt noch lange / durch die
schwarze Stille raus. / Fast wird den Tieren Angst und Bange / wie
sie steh'n an ihrem Treff / und der Wind den Jubel herträgt / "Er
ist unser - FTF".
Ob Du wie im Gedicht an der
richtigen Stelle suchst, kannst Du gerne vorab überprüfen.